Die Vertragssituation mehrerer Profis beim FC Bayern sorgt für Nervenkitzel. Sportchef Max Eberl steigert den Druck bislang nicht.
München/Salzburg – Der FC Bayern hat am Montag einen lockeren Aufgalopp ins Fußballjahr 2025 hingelegt. Der einzige Test der Winterpause gegen RB Salzburg geriet zu einem Schützenfest, mit einem 6:0 schossen sich die Münchner für den Wiederbeginn in der Bundesliga bei Borussia Mönchengladbach am Samstag warm.
Für die Bayern geht es darum, den Abstand auf Bayer Leverkusen an der Tabellenspitze zu verteidigen. Neben der Rückeroberung der Meisterschale wird in den kommenden Wochen und Monaten aber auch viel Personalpolitik im Fokus stehen. Neben der geplanten Verlängerung mit Jamal Musiala müssen die Situationen gleich mehrerer Stars von Bayern geklärt werden.
Bayern-Stars bekommen keinen großen Druck
Seit dem 01. Januar dürften Alphonso Davies, Joshua Kimmich, Manuel Neuer, Thomas Müller und Leroy Sané theoretisch mit anderen Klubs verhandeln, ohne den FC Bayern auch nur in Kenntnis zu setzen. Trotz dieses wichtigen Datums in einer jeden Saison macht Max Eberl keinen allzu großen Druck auf die Profis.
„Wir haben mit vielen Spielern vor Weihnachten gesprochen, jetzt geht es weiter. Ich habe gesagt, dass irgendwann die Zeit der Entscheidung ist. Das heißt nicht heute oder morgen, aber in den nächsten Wochen und Monaten muss irgendwann für alle Beteiligten Klarheit herrschen“, erklärte der Sportchef nach dem Testkick in Salzburg.
Max Eberl: „Habe nie von irgendeinem Ultimatum gesprochen“
Der FC Bayern wolle die Gespräche „in den nächsten Tagen und Wochen weiter vorantreiben“, ließ Eberl wissen. Darin erkannte der Ex-Profi bei sich keinen Sinneswandel im Vergleich zu der Zeit vor der kurzen Winterpause. „Ich bin vor Weihnachten berechtigterweise sehr viel gefragt worden, aber ich habe nie von irgendeinem Ultimatum gesprochen, nach dem Motto: Jetzt ist Weihnachten, jetzt müssen sie nachdenken und dann ja oder nein sagen. Das habe ich nie gesagt und würde ich auch nicht“, betonte Eberl.
Die Gespräche mit den Spielern und ihren Beratern verlaufen gemäß seiner Aussage harmonisch und im gegenseitigen Vertrauen. „Wir haben alle das Interesse, dass wir diese Saison bestmöglich gestalten. Das ist das Ziel und darüber sind sich alle einig, in jedem Gespräch, dass es nicht behindert werden soll, kein ungutes Gefühl entstehen soll“, sagte Eberl.
Bayern-Boss Eberl würde sich auch bei Abgängen „keine Sorgen“ machen
Gleichwohl ist auch dem Sportchef des FC Bayern klar, dass harte Fakten letztlich wichtiger sind als guter Willen. „Am Ende muss man den Handschlag haben und sagen: okay, wir machen weiter. Oder man kriegt die Aussage: Hör zu, sorry, ich will nicht. Das ist dann auch okay und damit werden wir umgehen, darüber mache ich mir gar keine Sorgen.“
Die Vertragsverlängerung mit Kapitän Manuel Neuer gilt beim FC Bayern als Formsache, Thomas Müller hält sich ein Karriereende offen. Bei Leroy Sané lautet die Frage mutmaßlich nicht zuletzt, auf wie viel Geld der Topverdiener zu verzichten bereit ist. Alphonso Davies und Joshua Kimmich dürften die heißesten Personalien sein, weil beide einen großen internationalen Markt haben.