Ex-Löwe schießt gegen Bayern-Jugend: „Viel Geld investiert, gar keine gute Nachwuchsarbeit“

Wann schafft es der nächste Jugendspieler zu den Profis? Thomas Müller galt lange als Paradebeispiel für die Nachwuchsarbeit der Münchner - diese steht nun in der Kritik. 
 ©picture alliance/dpa / Matthias Balk

Beim FC Bayern München hat es schon länger kein Jugendspieler zur ersten Mannschaft geschafft. Die Nachwuchsarbeit der Roten steht in der Kritik. 

  • Wie ist die Nachwuchsarbeit des FC Bayern München zu bewerten?
  • Schon länger wartet man an der Isar auf das nächste Talent, das es zu den Profis schafft.
  • Daher gerät der Rekordmeister nun in die Kritik.

München - Der FC Bayern ist unumstritten der erfolgreichste Verein des Landes. Fragt man nach Gründen des sportlichen Höhenfluges, gehen die Meinungen von vernünftigem Wirtschaften bis hin zum finanziellen Plus gegenüber anderen Bundesligisten weit auseinander. Wer ist letztlich für die unzähligen Titel verantwortlich? Folgt man der Auffassung des Fußballfunktionärs Horst Heldt, scheint es eines allerdings nicht zu sein - die eigene Jugendarbeit. 

FC Bayern: Horst Heldt schießt gegen Jugend: „Viel Geld investiert, gar keine gute Nachwuchsarbeit“ 

Im Sport1-Doppelpass kritisierte der im April bei Hannover 96 entlassene Manager die Nachwuchsarbeit des deutschen Rekordmeisters. Über die Durchlässigkeit der Talente in der Bundesliga sagte der frühere Löwen-Profi mit Blick auf den FC Bayern: „Ich sehe einen Verein, bei dem erkenne ich gar keine gute Nachwuchsarbeit. Sie haben aber ganz schön viel Geld investiert.“ Hat Heldt mit seiner Aussage recht?

Jugendarbeit des FC Bayern: Alaba und Müller - wann schafft es der nächste Youngster?

Geht man ein paar Jahre zurück, finden sich einige große Namen in den Aufstellungen der Roten, die den Sprung vom Nachwuchs zu den Profis geschafft haben. Im Finale der Champions League 2013 gegen Borussia Dortmund liefen mit David Alaba, Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger und Thomas Müller vier Eigengewächse in der ersten Elf auf. Hinzu kommen Spieler wie Michael Rensing, Holger Badstuber, Toni Kroos oder auch Emre Can, der sich bei den Münchner zwar nicht nachhaltig etablieren konnte, heute allerdings immerhin Nationalspieler ist. Auch Mats Hummels stammt aus dem Bayern-Nachwuchs. Dessen Potential erkannten die Münchner allerdings erst, nachdem der Innenverteidiger beim BVB auf sich aufmerksam machte. 

FC Bayern: Kein Spieler aus der eigenen Jugend in der Startelf

In der Bundesliga stand beim Remis in Augsburg zuletzt kein einziger Nachwuchsspieler in der Startelf. Von diesen fordert die Deutsche Fußball Liga (DFL), mindestens vier im Kader zu haben. Neben Alaba und Müller fallen beim FC Bayern Verteidiger Lars-Lukas Mai* und die beiden Torhüter Christian Früchtl sowie Ron-Thorben Hoffmann in die Kategorie der sogenannten „Local Player“. Die drei Letztgenannten spielen unter Trainer Niko Kovac keine Rolle. Mai ergatterte sich am Samstag gegen Union Berlin zwar einen Platz auf der Bank, dies lag allerdings vorrangig am Verletzungspech der Roten in der Defensive. Warum schafft es offensichtlich kein Talent langfristig zu den Profis? 

Jugendarbeit des FC Bayern: Die Gründe für die Nachwuchs-Dürre

Das liegt zum einen an den Trainern an der Säbener Straße. Louis van Gaal war - abgesehen von kleinen Ausnahmen unter Pep Guardiola - der letzte Coach, der Talenten sein Vertrauen schenkte. Thomas Müller hat seine Karriere in München gewiss zu großen Teilen dem Niederländer zu verdanken, unter dem er als junger Spieler regelmäßig zum Zug kam. Für eine gute Jugendförderung sei laut Heldt wichtig, dass den Talenten früh das Vertrauen bei den Profis geschenkt werde.

Zum anderen spielt auch die Transferpolitik des FC Bayern eine Rolle. Oftmals wurden Neuzugänge verpflichtet, statt sich im eigenen Lager zu bedienen. Unter Fans des FCB sorgte zum Beispiel die Verpflichtung Fiete Arps für Unverständnis, da man doch auch ein eigenes Talent als Lewandowski-Backup an die Profis heranführen könnte. Denn diese Spieler gibt es im Nachwuchs der Roten durchaus. 

FC Bayern: Talente-Mangel in München? Keineswegs

Als eines der vielversprechendsten Talente gilt Joshua Zirkzee (tz.de*). Das 18-jährige Offensiv-Juwel aus den Niederlanden ist eigentlich noch für die A-Jugend spielberechtigt, kommt allerdings auch regelmäßig in der U23 zum Zug. Beobachter trauen Zirkzee, der bereits mit den Profis ins Trainingslager reisen durfte, den Sprung zu den Profis zu. Vor wenigen Tagen erzielte der 18-Jährige in der Youth League, der Champions League der U19, übrigens einen Dreierpack.

Neben Zirkzee gibt es noch weitere Spieler in der Bayern-Jugend, die zukünftig - vorausgesetzt sie bekommen ein Chance - bei den Profis für Furore sorgen könnten. Aktuell zeigt der vom FCB an den Hamburger SV ausgeliehene Adrian Fein, dass er mit dem Niveau bei den Herren mithalten kann, der 20-Jährige stand bislang in allen elf Zweitligaspielen in der Startelf. Auch dem 18-jährigen Oliver Batista-Meier, Paul Will (20) oder den an Uerdingen verliehenen Franck Evina (19) wird eine erfolgreiche Zukunft nachgesagt. Stellt sich nur die Frage, ob diese in München liegt. 

as

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Währenddessen beweist einer aus der Bayern-Jugend, dass er immer noch zu den besten seines Fachs gehört. Thomas Müller stellte zum Ende der Hinrunde einen neuen Bundesliga-Rekord auf. 

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