Malle-Song gibt Müller den Rest: Bayern-Star bricht Interview ab

Thomas Müller ist gerade dabei, die bittere Pleite gegen Bremen zu erklären – bevor es zu einer lautstarken Unterbrechung kommt.

München – Das Spiel gegen Werder Bremen hatte wahrlich genug Frust-Potenzial für Thomas Müller: Erst musste der Urbayer mal wieder die Bank drücken – und dick eingemummelt 65 äußerst dürftige Minuten seiner Kollegen mitansehen.

FC Bayern München - Werder Bremen 0:1 (0:0)

FC Bayern:Neuer - Laimer, de Ligt, Upamecano, Davies (65. Tel) - Kimmich (65. Müller), Guerreiro (65. Goretzka) - Sané, Musiala, Coman (84. Choupo-Moting) - Kane
Werder Bremen:Zetterer - Stark, Friedl, A. Jung - Lynen, Weiser, Agu (89. Deman), Schmid (84. Kownacki), Stage - Njinmah (89. C. Groß), Woltemade (65. Borré)
Tor:0:1 Weiser (59.)

Thomas Müller muss Sané Tuchel-Anweisung erklären

Dann durfte er endlich ran. Doch auf dem Platz war zunächst weniger seine fußballerische, sondern vielmehr seine kommunikative Qualität gefragt. Kurz nach seiner Einwechslung musste er nämlich dem bockigen Leroy Sané erst einmal die neue Rolle erklären, die Thomas Tuchel im Zuge der Umstellung auf Dreierkette für ihn vorgesehen hatte. Der Linksfuß war damit überhaupt nicht einverstanden und reagierte mit abfälligen Gesten.

Mit Müller auf dem Feld wurden die Bayern besser – und entwickelten mehr Zug zum Tor. Doch die Kugel, sie wollte nicht hinter die Linie. Es blieb beim bitteren 0:1, das Tuchel nach dem Spiel zurecht als einen „großen Dämpfer“ bezeichnete. Schließlich ist Spitzenreiter Bayer Leverkusen nun schon sieben Punkte (bei einem Spiel mehr) enteilt.

Lethargischer FC Bayern verliert zuhause gegen Bremen – „Zu wenig Leben drin“

Die Stimmung war dementsprechend schlecht. Im TV-Interview nach Abpfiff rüffelte Müller seine Kollegen. Als er den Journalisten in der Mixed Zone Rede und Antwort stand, wirkte er wie die FCB-Elf auf dem Platz: Müde, träge und mit wenig Feuer.

„Da war zu wenig Leben drin“, kritisierte er den Auftritt seiner Mannschaft. „Nach 70 Minuten haben wir erst kapiert, dass wir hier ganz schön was zu verlieren haben“, stellte er fest. Wieder einmal zeigte die Bayern-Elf die von Tuchel schon mehrfach thematisierte Diskrepanz zwischen guter Trainingsleistung und seltsam uninspiriertem Auftreten beim Spiel.

Bayern-Phänomen macht Thomas Müller ratlos – Schlager-Hit gibt ihm den Rest

Auch Müller macht dieses Phänomen ratlos: „Eigentlich kenne ich es nur andersrum: Trainieren tun wir ungern, aber aufs Spiel haben wir Bock.“ Plötzlich stoppt Müller seine Ausführungen, als Werder-Verteidiger Niklas Stark bestens gelaunt mit laut dröhnender Malle-Musik um die Ecke biegt.

Der Partyschlager „Dicht im Flieger“ ist letzten Endes zu viel des Guten für Müller – er bricht das Interview ab. Mit einem gequälten Lächeln seufzt er noch über die Schulter: „Jetzt merkst du: Denen war es (der Sieg, Anm. d. Red) wichtig.“ Ein Satz, den seine Mitspieler gut und gerne als Seitenhieb auffassen dürfen. (epp)

Aus der Allianz Arena berichtet Marius Epp

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