Der FC Bayern ist mit Harry Kane am Sonntagabend im EM-Finale vertreten. Wie Oliver Kahn verrät, bemühte sich der Klub zu seiner Zeit auch um einen Star von Spanien.
München – Der FC Bayern hat mit João Palhinha nach Hiroki Ito und Michael Olise einen dritten teuren Neuzugang für die neue Saison präsentiert. Den Portugiesen haben sich die Münchner dabei im zweiten Anlauf gesichert, nachdem seine Verpflichtung am Deadline Day der vergangenen Spielzeit gescheitert war. Cheftrainer Thomas Tuchel wurde der Wunsch nach einer ‚holding Six‘ so nicht erfüllt.
Auch in den Transferperioden, die Oliver Kahn als CEO des Rekordmeisters mitgestaltet hat, war diese Position durchaus ein Thema, auch wenn die neudeutsche Bezeichnung, die Tuchel populär gemacht hat, seinerzeit noch nicht genutzt wurde. „Wir haben das immer diskutiert, ob es nicht sinnvoll wäre, so einen Spieler – wir haben immer gesagt, einen, der im Zentrum die Sechs spielt und sich nicht ständig nach vorne einschaltet, sondern einen echten Takt- und Rhythmusgeber“, erklärt Kahn bei Bild TV.
Rodri auf dem Weg zum Ballon d‘Or?
Ob Palhinha, der den FC Bayern eine kolportierte Ablöse von rund 50 Millionen Euro kosten soll, dieses Profil erfüllen kann, muss die Zeit zeigen. Bei der EM ist der Portugiese vor allem durch seine resolute Zweikampfführung aufgefallen, strategische Fähigkeiten waren von ihm weniger gefragt. Ein Spieler, der auf der Position vor der Abwehr fraglos die gesamte Klaviatur beherrscht, ist der Spanier Rodri.
Der Mittelfeldmann steht am Sonntagabend im EM-Finale dem Bayern-Star Harry Kane gegenüber, würde mit dem Titelgewinn an seiner Kandidatur auf die Auszeichnung mit dem Ballon d‘Or arbeiten. Wie Kahn nun verraten hat, spielte der wohl beste Sechser der Welt in den Überlegungen der Münchner zu seiner Zeit eine Rolle.
Kahn: „Pep wusste schon, warum er den nicht hergeben will“
„Wir wollten damals Rodri haben von Manchester City. Aber Pep Guardiola wusste schon ganz genau, warum er den nicht hergeben will“, kann Kahn mit einigem zeitlichen Abstand schmunzeln. Wie hartnäckig der FC Bayern um die Dienste des Spaniers gebuhlt hat, bleibt dabei offen. Der ehemalige Vorstandsboss Kahn betont: „Der FC Bayern hat immer den Anspruch, dass er sich um die besten europäischen Spieler – zumindest mal mit ihnen spricht und reinhört, was die vorhaben, das ist ganz normal.“
Dass Rodri, der seit 2019 bei Manchester City spielt, kein großes Interesse an einem Abschied vom englischen Serienmeister hegen dürfte, liegt auf der Hand. Als vielleicht wichtigster Spieler unter Starcoach Guardiola verlängerte er zuletzt im Sommer 2022 seinen Vertrag. „Ich bin bei einem der besten Klubs der Welt und ich bin sehr glücklich“, sagt Rodri bei der spanischen Sportzeitung as über mögliche Abwanderungsgedanken.