Nur einen Tag nach der Meisterschaft präsentiert FC-Bayern-Präsident Herbert Hainer den neuen CEO Jan-Christian Dreesen. Die PK im Live-Ticker zum Nachlesen.
- Kahn ausgerastet? FCB-Präsident Herbert Hainer stellt Kahns Ausführungen über seine Entlassung ganz anders dar
- Entlassung von Kahn und Brazzo: Mannschaft wusste nichts von der Entlassung, Tuchel schon
- Nach Entlassung von Kahn: Hainer zeigt sich überrascht von den Ausführungen des Titans
Damit endet die Pressekonferenz mit Hainer und Dreesen
12.09 Uhr: Hat der FC Bayern den Stil verloren, Herr Hainer? „Ich kann eins dazu sagen: Es hat beim FC Bayern schon früher Trainerentlassungen gegeben, Trainer, die die nicht so lange hier waren. Wir stellen bestimmte Anforderungen an die Spieler und Trainer beim FC Bayern und dann passt es eben manchmal nicht. Zum Stil: Oliver Kahn ist ein hochverdienter Spieler des FC Bayern und wir wollen alles dafür tun, dass er in der Familie bleiben kann, aber wenn bestimmte Dinge passieren, muss der Aufsichtsrat entscheiden. Sie haben sicher mein Zitat gelesen, dass wir respektvoll mit ihm umgehen wollen, aber dazu gehören halt auch zwei.“
12.08 Uhr: Hainer zu den Tweets von Kahn: „Ich habe kurz vor der PK erfahren, dass Oliver Kahn diesen Tweet abgesetzt hat und ich bin schon verwundert darüber. Uli Hoeneß und ich haben am Donnerstag um 11 Uhr das Gespräch mit Oliver geführt. Wir haben dann vereinbart, dass Oliver und ich am Freitag nochmal telefonieren. Das war dann ein ruhiges, sachliches Gespräch. Er hat uns dann am Samstagmittag mitgeteilt, dass er eine Sommergrippe hat und im Bett liegt. Das habe ich auf meinem Handy.“ Kahn selber hatte kurz nach dem Sieg gegen Köln getwittert, es sei ihm „Untersagt“ gewesen, mit der Mannschaft zu feiern. Wenige Minuten vor der PK dementierte Kahn via Twitter ebenfalls, dass er bei seiner Entlassung „ausgerastet“ sei, wie zuvor einige Medien berichteten. Während Hainer nun also von einem „emotionalen“ Gespräch und einer „nicht einvernehmlichen“ Trennung sprach, behauptete Kahn, es habe ein „ruhiges und sachliches“ Gespräch gewesen. Die Entscheidung, er könne nicht mit zum Spiel nach Köln, habe er am Samstagmorgen erhalten.
FC Bayern entlässt Brazzo und Kahn: Zeitpunkt der Verkündung war so nicht geplant
12.07 Uhr: Hainer zum Zeitpunkt der Verkündung der Entlassung von Kahn und Brazzo: „Es war nicht so geplant. Der Plan war schon, zuerst die Mannschaft zu informieren. Ich habe das gar nicht mitbekommen, dass es vorab schon in den Medien war, weil ich mit den Spielern gefeiert habe. Der Plan war, es zeitgleich der Mannschaft und der Öffentlichkeit zu sagen.“
12.05 Uhr: Dreesen zur vakanten Stelle beim FC Bayern: „Wir hatten schon mal eine Zeit, in der wir keinen Sportvorstand hatten, als Matthias Sammer ausgeschieden war. Wir lösen das als Team. In diesem Team werden wir bald wieder einen Sportorstand haben. Wir haben Karl-Heinz Rummenigge neu im Team. Wir haben immer noch Uli Hoeneß im Team. Und wir haben Thomas Tuchel im Team.“
12.03 Uhr: Hainer zum Rauswurf von Ex-Trainer Nagelsmann: „Seit der Winterpause haben wir nicht mehr so gespielt, wie wir es als FC Bayern wollen. Es waren nicht nur die Ergebnisse, sondern auch teilweise die Art und Weise, wie wir gespielt haben, die uns absolut nicht zufrieden gestellt haben. All diese Dinge haben uns am Ende dazu bewegt, diese Entscheidung zu treffen.“
Darum wusste die Mannschaft des FC Bayern nichts von der Entlassung
11.58 Uhr: „Thomas Tuchel habe ich am Freitag über das Aus von Kahn und Salihamidzic informiert. Mit ihm haben wir auch abgesprochen, dass wir die Mannschaft nicht informieren, damit sich das Team voll und ganz auf die sportliche Aufgabe in Köln konzentrieren kann - und das hat ja geklappt.“
11.52 Uhr: Wie nahe rückt Hoeneß jetzt wieder an das Tagesgeschäft heran, Herr Hainer? Und was ist mit Rummenigge? Was waren die Warnsignale für den Rausschmiss? „Sie wissen, dass Uli Hoeneß und ich sehr gut miteinander können und das seit 20 Jahren, seit ich im Aufsichtsrat bin. Insofern sind wir permanent im Austausch und haben deshalb beschlossen, die Gespräche gemeinsam zu führen. Uli Hoeneß wird immer ein Ratgeber für uns sein, aber im Tagesgeschäft: Die Auswechslung eines Vorstandes ist nicht unser Tagesgeschäft, sondern vom Aufsichtsrat und das haben wir so gemacht. Zu Rummenigge: Er hat einen unheimlichen Verdienst für diesen Klub geleistet, hat einen unglaublich großen Fußballsachverstand und den wollen wir auch wieder verstärkt nutzen. Deshalb habe ich mit Karl-Heinz in den letzten Tagen sehr intensiv gesprochen und wir werden auf der Aufsichtsratssitzung am Dienstag vorschlagen, Rummenigge in den Aufsichtsrat zu holen. Zu den Warnsignalen: Auf der einen Seite war es natürlich die Art und Weise, wie wir in der Rückrunde gespielt haben, das ist nicht der FC Bayern, wie wir ihn uns vorstellen. Das andere, das muss ich auch sagen, es gab schon eine gewisse Verunsicherung bei den Mitarbeitern an der Säbener Straße, die wir als Warnsignal empfunden und wahrgenommen haben.“
11.49 Uhr: Hainer zur Kommunikation nach dem Spiel: „Für so eine Trennung gibt es nie den richtigen Zeitpunkt, aber Sie wissen, dass es am letzten Spieltag, spätestens am Tag danach die gesamte Mannschaft, Trainer und Spieler alle weg sind. Uns war es A wichtig, dass die beiden Herren frühzeitig informiert werden und B (das war ein persönlicher Wunsch von Hasan), dass er sich persönlich von der Mannschaft verabschieden kann. Deswegen haben wir gemeinsam abgesprochen, das nach dem Spiel zu machen.“
Brazzo und Kahn entlassen: „Wollten den beiden genug Zeit geben, das zu verarbeiten“
11.47 Uhr: Wie Dreesen den FC Bayern führen will: „Ich bin schon seit über zehn Jahren beim FC Bayern. Ich bin also nicht der Neue, sondern eher der Neue Alte. Mir ist Kommunikation wichtig und ich möchte wieder mehr zu einem Füreinander kommen. Ich hatte gestern Abend ganz kurz die Gelegenheit, das zu sagen. Meiner Meinung nach fängt das oben an, deshalb sollten wir auch im Aufsichtsrat und in der Führungsebene Vertrauen zueinander haben und das auch vorleben. Das muss man beweisen und wenn man das beweist, dann kommen die Mitarbeiter mit.“
11.45 Uhr: Tuchel vor Rücktritt? Das sagt Hainer: „Wir sind absolut von Thomas Tuchel überzeugt, er ist einer der besten Trainer Europas. Ich habe mit Thomas am Freitag gesprochen, habe ihm die Situation erklärt. Er war sehr verständnisvoll, es war ein gutes Gespräch. Deshalb gibt es überhaupt keinen Anlass darüber nachzudenken, warum Thomas kein Trainer mehr bei uns sein sollte.
11.42 Uhr: Warum wurde die Aufsichtsratssitzung jetzt doch schon gemacht? „Das habe ich ja eben schon gesagt. Wenn sie die Entscheidung um zwei so verdiente Spieler und Mitarbeiter des FC Bayern München geben, müssen sie ihnen genug Zeit lassen, mit der Situation umzugehen. Deshalb führen wir solche Gespräche immer ein paar Tage vorher. Das haben wir auch mit den beiden gemacht. Sind mit dem Ziel reingegangen, das für beide so gut wie möglich zu machen, mit Respekt und Anstand. Leider hat das mit Oliver nicht geklappt und dann mussten wir als Aufsichtsrat entscheiden und haben uns kurzfristig am Freitagabend zusammengesetzt und so entschieden.“
FC Bayern entlässt Kahn: Hainer erklärt die Dinge aus seiner Sicht
11.37 Uhr: Natürlich kommt an Hainer die Frage zu Kahn: „Ich kann Ihnen gerne den Ablauf der letzten Tage schildern. Es ist so, dass Uli Hoeneß und ich am Donnerstag mit Hasan und Oliver die Gespräche geführt haben, weil wir es den beiden Betroffenen früh genug besprechen wollten, damit sie die Zeit haben, damit umzugehen, aber natürlich auch aus Respekt für die beiden Ikonen des FC Bayern München. Hasan hat das sehr, sehr gut aufgenommen, wir haben uns einvernehmlich vereinbart, er geht mit nach Köln. Dasselbe Gespräch haben wir mit Oliver Kahn geführt, das ist aber leider nicht so gut gelaufen. Es war sehr emotional, wir konnten uns am Ende des Tages nicht mit ihm einigen, dass wir uns einvernehmlich einigen können. Daraufhin haben wir uns am Abend noch einmal in einer außerordentlichen Sitzung mit dem Aufsichtsrat hingesetzt und die Abberufung von Oliver Kahn beschlossen. Aufgrund dieser Situation konnte er am Samstag nicht mit nach Köln gehen.
11.35 Uhr: Jetzt Dreesen. „Der Ruhestand wäre ein Unruhestand gewesen, aber die Planung war eine andere. Vor zehn Jahren habe ich den FC Bayern als neue Heimat angenommen. Jetzt durch die Gespräche mit Herrn Hainer, habe ich festgestellt, dass man seine Planung auch ändern kann, wenn einem etwas das Herz berührt. Und wenn der FC Bayern ruft, sollte man dem nachkommen. Ich bin dem Ruf sehr gerne nachgekommen. Ich danke für die Chance, die nächsten Wochen werden sicher nicht leicht werden, aber das macht es umso reizvoller.
11.31 Uhr: Zunächst spricht Herbert Hainer. „Als erstes freuen wir uns riesig, dass wir die Deutsche Meisterschaft noch gewonnen haben. Ich finde, das ist ein tolles Kompliment an die Mannschaft, dass sie bis zum Ende gekämpft hat. Wir haben die Chance, heute noch eine Deutsche Meisterschaft zu holen, die Frauen spielen um 14 Uhr. Aber es ist auch fair, dass die Saison bei den Männern nicht so gelaufen ist, wie wir wollten, vor allem in der Rückrunde. Insofern haben wir uns mit der Sportlichen Leitung und im Aufsichtsrat darüber gesprochen, wie wir mit den Warnsignalen, die wir sahen, umgehen. Deshalb haben wir uns entschieden, uns von Oliver Kahn und Hasan zu trennen. Als Nachfolger von Oliver Kahn haben wir Jan-Christian Dreesen benannt, darüber bin ich sehr froh. Sie alle wissen, er hatte eine andere Lebensplanung, wollte in den Ruhestand gehen. Wir hatten dann aber ein gutes Gespräch und sind uns schnell einig geworden. Sie alle kennen ihn, er ist seit zehn Jahren im Unternehmen und erfreut sich großer Beliebtheit bei den Mitarbeitenden. Für den Sportvorstand suchen wir noch einen Nachfolger, ich werde hier auch über keine Namen spekulieren, dafür ist es noch zu früh.“
FCB-Präsident Herbert Hainer und Jan-Chrisitan Dreesen haben Platz genommen, die Pressekonferenz beginnt!
Update vom Sonntag, 28. Mai, 11.21 Uhr: In wenigen Minuten werden Hainer und Dreesen die wichtigsten Fragen zum personellen Wechsel an der Spitze des FC Bayern beantworten. Mit Spannung wird auch die Frage erwartet, was nun genau zwischen dem Verein und Oliver Kahn los war, nachdem man ihm von seinem Rausschmiss erzählt hatte und warum er nicht mit nach Köln reisen durfte.
Erstmeldung vom Sonntag, 28. Mai, 9.34 Uhr: München - Der finale Kampf um die Meisterschaft in der Bundesliga hätte wilder nicht sein können. Borussia Dortmund hatte die Nase vorne, verspielte gegen Mainz 05 aber alle Träume, der FC Bayern bekam durch den Last-Minute-Sieg gegen den 1. FC Köln doch noch die Schale in die Hand gedrückt. Überschattet wurde diese kleine Sensation jedoch vom großen Personalbeben beim FC Bayern.
Aufgrund der „Gesamtentwicklung“: FC Bayern trennt sich von Oliver Kahn
Denn mit dem Abpfiff in Köln machten bereits Berichte die Runde, dass der FC Bayern Vorstandsboss Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic entlässt. Kurz darauf gab es auf die offizielle Bestätigung des Vereins, gefolgt von der Nachricht, dass der scheidende Finanzvorstand des Rekordmeisters, Jan-Christian Dreesen, die Arbeit von Kahn übernehme.
„Die Entscheidung, sich von Oliver Kahn zu trennen, hat sich der Aufsichtsrat alles andere als leicht gemacht. Dennoch sind wir aufgrund der Gesamtentwicklung zu dem Entschluss gekommen, eine Neubesetzung an der Spitze des Vorstands vorzunehmen“, wurde Präsident Hainer in der Mitteilung des FC Bayern zitiert. Der geschasste Vorstandsboss hatte wohl bereits vor dem Spiel gegen Köln von seiner Entlassung erfahren, es war ihm gar nach eigener Aussage untersagt worden, mit der Mannschaft in die Domstadt zu reisen.
„Entscheidung ist uns schwergefallen“: Auch Salihamidzic nicht mehr Sportvorstand
Über Salihamidzic sagte Hainer: „Der Verlauf dieser Saison nach der Winterpause und unterschiedliche Auffassungen über die zukünftige Ausrichtung unserer Mannschaft haben uns dazu bewogen, uns mit Hasan Salihamidzic auf eine sofortige Beendigung seiner Tätigkeit zu einigen. Die Entscheidung ist uns schwergefallen.“ Für ihn wird noch ein Ersatz gesucht, mehreren Berichten zufolge soll es ein Gespräch mit Max Eberl gegeben haben – vor dem Spiel gegen Köln.
Nun werden sich Präsident Herbert Hainer und der designierte CEO Jan-Christian Dreesen aber erst einmal gemeinsam den Fragen der Journalisten stellen. Wir sind ab 11.30 Uhr im Live-Ticker für Sie dabei!