Oliver Kahn durfte nicht mit nach Köln reisen. Dem Ex-CEO wurde nach eigener Aussage untersagt, mit dem FC Bayern die Meisterschaft zu feiern.
Update vom 28. Mai, 11.19 Uhr: Kontroverse um Oliver Kahn: Es gibt unterschiedliche Aussagen um die Art und Weise der Abberufung von Kahn. Im „Doppelpass“ von Sport1 sprach Sport1-Chefredakteur Pit Gottschalk über einen Kahn, der schäumend vor Wut ausgerastet sei, als er am Donnerstag von seiner Entlassung erfahren habe. Der Verein habe sogar Angst vor Handgreiflichkeiten zwischen ihm und Jan-Christian Dreesen am Flughafen gehabt, was auch ein Grund gewesen sei, wieso Kahn verboten wurde, mit nach Köln zu fliegen. Bild sowie Experte Stefan Effenberg bestätigte diese Version.
Kahn selbst twitterte eine andere Version. „Die Behauptung, dass ich ausgerastet bin, als ich über die Abberufung informiert wurde, stimmt definitiv nicht“, schrieb er noch während der Sendung. Kahn weiter: „Ich habe am Freitag einen Anruf von Herbert Hainer bekommen, in welchem mir die Entscheidung mitgeteilt wurde. Es war ein ruhiges und sachliches Gespräch. Ich habe mich lediglich über diesen Aktionismus gewundert, warum diese Entscheidung nun vorgezogen wurde. Am Samstagmorgen habe ich die Mitteilung erhalten, dass ich nicht mit zum Spiel kann.“ Auch diese Entscheidung habe er „ruhig entgegen genommen“. Kahn weiter: „Natürlich bin ich enttäuscht, aber ich freue mich wahnsinnig über diese Meisterschaft und freue mich für Mannschaft, Trainer und unsere Fans.“
Die Behauptung, dass ich ausgerastet bin, als ich über die Abberufung informiert wurde, stimmt definitiv nicht. Ich habe am Freitag einen Anruf von Herbert Hainer bekommen, in welchem mir die Entscheidung mitgeteilt wurde. Es war ein ruhiges und sachliches Gespräch. Ich habe…
— Oliver Kahn (@OliverKahn) May 28, 2023
Präsident Herbert Hainer bestätigte in der Pressekonferenz am Sonntag, das Gespräch mit Kahn sei im Gegensatz zu dem mit Hasan Salihamidzic „nicht gut gelaufen“, sei „emotional“ gewesen. Es habe „nicht geklappt“, die Trennung „einvernehmlich“ hinzubekommen. Deswegen sei am Freitag eine kurzfristig einberufene Aufsichtsratssitzung einberufen worden, bei der Kahn abberufen wurde.
Kahn: „Das war der schlimmste Tag meines Lebens“
Update vom 28. Mai, 06.46 Uhr: Schockwellen nach der sensationellen Last-Minute-Meisterschaft des FC Bayern. Quasi mit Start der Partyfreuden über den elften Titel in Folge verkündete der Verein das Aus von Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic beim Rekordmeister. Ersterer reagierte auf Twitter mit klaren Worten. Später legte er bei „Sky“ am Abend nach. „Das war der schlimmste Tag meines Lebens, es mir zu nehmen, mit den Jungs zu feiern“, sagte er.
Erstmeldung: Köln/München – Oliver Kahn war am Samstag nicht mit dem FC Bayern zum Bundesliga-Finale nach Köln gereist, eine Grippe machte dem Titan laut Medienberichten zu schaffen. Wie sich später herausstellen sollte, durfte der ehemalige Bayern-Boss wegen seiner Entlassung nicht mit nach Köln. Die Bayern holten auch ohne Kahn den elften Meistertitel.
Oliver Kahn darf Bayern-Meisterschaft nicht mitfeiern, „weil es mir untersagt wurde“
„Ich würde gerne mit euch mitfeiern, aber leider kann ich heute nicht bei euch sein, weil es mir vom Klub untersagt wurde“, schrieb Oliver Kahn nach Abpfiff des Spiels der Bayern in Köln auf Twitter. Im Gegensatz zu Hasan Salihamidzic hatte Kahn wohl schon vor der Partie von seiner Entlassung erfahren und fieberte nicht im Stadion mit der Mannschaft. Wenige Minuten später aktualisierte Kahn seine Twitter-Nachricht und löschte den Teil, dass es ihm „vom Klub“ untersagt wurde.
„Unglaublich! Ein ganz großes Kompliment und Gratulation Jungs! Ich hab‘s euch immer gesagt! Immer bis zum Schluss alles geben und niemals aufgeben. Ich bin unheimlich stolz auf euch und diese Leistung!“, freute sich Kahn. Die Last-Minute-Meisterschaft war ganz nach dem Geschmack Kahns: Die Bayern hatten in einem Meister-Krimi erst in der 89. Minute durch Jamal Musiala den 2:1-Siegtreffer erzielt, während der BVB gegen Mainz gepatzt hatte.
Kahn feiert Bayern-Meisterschaft alleine
Auch wenn Kahn in Zukunft kein Amt mehr beim FC Bayern bekleidet, blickte der ehemalige CEO bereits voraus: „Ich freue mich auf die nächste Saison. Da werden wir nicht nur zum 12. mal deutscher Meister werden! Lasst euch feiern!“ Wir berichten von der Meister-Party der Bayern ausführlich im Live-Ticker.
Auch Thomas Tuchel reagierte auf den Rauswurf von Kahn und Brazzo, der FCB-Coach wusste schon seit Freitag von der Entlassung. „Ich weiß es seit gestern und heute wird es in der Kabine bekannt gegeben“, sagte Tuchel bei Sky. Der Kahn-Nachfolger steht mit Jan-Christian Dreesen bereits fest. (ck)