Keine Zeit zur Eingewöhnung: Erster Kader-Alarm beim FC Bayern für Eberl

Am Dienstag wird Max Eberl als neuer Sportvorstand des FC Bayern offiziell vorgestellt. Danach stehen für den langjährigen Bundesliga-Manager wichtige Kaderentscheidungen an.

München – Der Zeitplan von Max Eberl ist eng getaktet: Am Montag wurde er vom mächtigen Aufsichtsrat, der ab 17 Uhr in der Allianz Arena tagte, zum neuen Sportvorstand des FC Bayern berufen. Am Dienstagvormittag folgt dann sein erster öffentlicher Auftritt: Eberl wird im Rahmen einer Pressekonferenz im Fröttmaninger Stadion offiziell vorgestellt.

Neu-Sportvorstand Eberl soll dem Kader des FCB eine Radikalkur verpassen

Und dann kann der 50-Jährige endlich ins operative Geschäft eingreifen. Die sportlichen Kompetenzen im Vorstand sollen komplett in Eberls Händen liegen. Das kündigte Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender Herbert Hainer bereits an: „Der Sport steht bei uns in vorderster Reihe. Und dafür sollten wird auch im Vorstand einen haben, der für den Sport verantwortlich ist.“

Die Aufgabenliste von Eberl ist lang. Es rumort derzeit nicht nur wegen Thomas Tuchel an der Säbener Straße, sondern auch im Team hinter dem Team und in der Nachwuchsabteilung. Doch größte Priorität hat neben der Suche nach einem neuen Chefcoach die Radikalkur, die Eberl der Bayern-Mannschaft verpassen soll – und auch muss.

Eberl stellt Bayern-Kader auf den Prüfstand – Dreesen-Aussagen verwundern

Mit zu hohen Verträgen, aber zu wenig Titelhunger sei das aktuelle Team ausgestattet, so die interne Meinung. Abgesehen von Torhüter Manuel Neuer, Vize-Kapitän Thomas Müller, Torjäger Harry Kane, Abwehrstar Minjae Kim und Ausnahmefußballer Jamal Musiala werden alle auf den Prüfstand gestellt. Daher sorgt es für Verwunderung, dass sich Vorstandschef Jan-Christian Dreesen eine Diskussion über den Zustand des Kaders verbittet.

„Es ist nicht angemessen, über die Qualität der Mannschaft zu reden. Wir haben eine hervorragende Qualität“, sagte Dreesen nach dem 2:1 gegen RB Leipzig und betonte: „Ich darf daran erinnern, dass wir nicht nur mit Harry Kane einen Weltklasse-Stürmer geholt haben, sondern auch mit Minjae Kim den besten Verteidiger der Serie A. Insofern kann ich nicht sehen, dass wir im Transfersommer nur Schlechtes gemacht haben. Ganz im Gegenteil.“

Eberl droht in ersten Wochen als Bayern-Sportvorstand der erste Kader-Alarm

Die voraussichtlich Titelausbeute diese Saison (null) lässt auf etwas anderes schließen. An dieser Stelle kommt Eberl ins Spiel, dem in seinen ersten Wochen als Sportvorstand gleich ein Kader-Alarm droht. Unter anderem laufen die Verträge von Alphonso Davies, Leroy Sané und Joshua Kimmich am 30. Juni 2025 aus. Gemeinsam erreicht das Trio einen Marktwert von 225 Millionen Euro.

Will Eberl Erlöse erzielen, müsste er die Spieler im kommenden Sommer verkaufen – ansonsten droht ein Jahr später ein ablösefreier Abgang und leere Verkaufskassen. Aber welche Vereine sind bereit, das fürstliche Gehalt zu zahlen? Oder werden die Papiere doch verlängert? Und zu welchen Konditionen? Fragen über Fragen, zu der sich auch die um die Zukunft von Leon Goretzka (Vertrag bis 2026) stellt. Der Mittelfeldspieler war bereits im Sommer 2023 ein Verkaufskandidat – und ist es auch jetzt wieder.

Zukunft von FCB-Linksverteidiger Alphonso Davies offen – Eberl muss entscheiden

Der neue Sportvorstand muss schnell handeln, wie aktuell das Beispiel von Linksverteidiger Davies zeigt, der heftig von Real Madrid umschwärmt wird – und dem Vernehmen nach schon eine mündliche Übereinkunft mit den Königlichen getroffen haben soll. Eberl kennt den Spieler noch nicht mal persönlich und muss bereits eine Entscheidung fällen.

Darüber hinaus macht die aktuelle Situation mit dem vakanten Cheftrainerposten die Zukunftsplanungen nicht einfacher: Welche Spieler können von einem Wechsel nach München überzeugt werden, wenn sie nicht wissen, welche Pläne der neue Coach mit ihnen verfolgt? Auf Eberl warten Mammut-Aufgaben, für dessen Lösungen nur wenig Zeit bleibt. (Manuel Bonke, Philipp Kessler)

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