Pro und Contra: Nagelsmann zurück zum FC Bayern?

Julian Nagelsmann und der FC Bayern: Soll der aktuelle Bundestrainer wieder an die Säbener Straße zurückkehren? Ein Pro und Contra.

München – Ende Februar verschickte der FC Bayern eine Pressemitteilung. Inhalt: Der Verein und Thomas Tuchel hätten sich nach den jüngsten Auftritten dazu entschieden, die eigentlich bis Juni 2025 geplante Zusammenarbeit bereits in diesem Sommer zu beenden.

Seitdem befindet sich der Rekordmeister auf Trainersuche. Wunschkandidat Xabi Alonso sagte kürzlich ab und erklärte, seine Arbeit beim designierten Meister Bayer Leverkusen fortsetzen zu wollen. Auch Ralf Rangnick, aktuell österreichischer Nationaltrainer und angeblich ebenfalls im Fokus der Bayern, steht nach eigener Aussage ebenso wenig zur Verfügung.

Daher wird seit Wochen nun über eine Rückholaktion von Julian Nagelsmann beim FC Bayern spekuliert. Demnach beschäftigen sich die Münchner Bosse angeblich mit dem aktuellen Bundestrainer, der beim DFB derzeit nur einen Vertrag bis nach der EM 2024 besitzt.

Doch wäre eine Rückkehr von Julian Nagelsmann zum FC Bayern tatsächlich sinnvoll? Ein Pro und Contra zur Nagelsmann-Diskussion.

Der Standpunkt der Debatte:

PRO: Der FC Bayern hat eine einmalige Chance

Die Freistellung von Julian Nagelsmann war ein Fehler – das hat nicht nur Uli Hoeneß unverblümt ausgesprochen, für diese Erkenntnis reicht auch ein Blick auf Bilanz und allgemeines Stimmungsbild unter seinem Nachfolger Thomas Tuchel.

Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic gingen mit dem überraschenden Trainerwechsel ein Wagnis ein, das nicht nur komplett in die Hose ging, sondern sie wenige Monate später auch ihren Job kostete.

Nagelsmann zurück zum FC Bayern? Kahn und Brazzos Wagnis ging in die Hose

Sofern Nagelsmann selbst denn möchte, wie ihm nachgesagt wird, wäre eine Rückkehr zum FC Bayern die vernünftigste Lösung für alle Parteien. Auch, weil die Alternativen fehlen und er keine Einarbeitung braucht. Wunschkandidat Alonso will nicht, Ralf Rangnick will nicht. Wer soll es denn sonst machen?

Ja, auch Nagelsmann hat damals in München Fehler gemacht. Auch unter ihm gab es ein blamables Pokal-Aus, stark schwankende Auftritte und Störgeräusche à la Tapalovic. Doch der entscheidende Unterschied zu Tuchel ist: Nagelsmann war es ausdrücklich gestattet, Fehler zu machen, er wurde mit einem Fünfjahresvertrag geholt, um etwas aufzubauen.

Von Nagelsmann wurde damals schon der Umbruch erwartet – jetzt bekommt er die Zeit

Von Tuchel wurde sofort maximaler Erfolg erwartet, von Nagelsmann ein erfolgreicher Umbruch. Trotzdem musste er gehen, als seine Mannschaft noch alle drei Titelchancen hatte und gerade erst über PSG hinweggefegt war.

Beim FC Bayern sind nun alle weg, die für Nagelsmanns Aus verantwortlich waren. Die Bayern haben die einmalige Chance, ihren Fehler öffentlich einzugestehen, zu revidieren – und sich dadurch auch wieder glaubwürdiger zu machen. Sie sollten sie nutzen.

Fakten zur Debatte:

Der Standpunkt der Debatte:

CONTRA: Der FC Bayern muss kernsaniert werden – da hilft kein Comeback-Coach

Über die fachlichen Qualitäten von Julian Nagelsmann braucht man nicht groß zu reden. Auch, dass dessen Entlassung beim FC Bayern im März 2023 eine wenig überlegte Entscheidung der damaligen Verantwortlichen war und vermutlich nur geschah, weil man Angst hatte, Thomas Tuchel wieder nicht zu bekommen.

Allerdings wurden schon damals an der Säbener Straße nicht nur Loblieder auf Nagelsmann gesungen, vor allem auch die fehlende Distanz zu dem einen oder anderen Star wurde dort durchaus kritisch beäugt. Auch fehlte dem noch jungen Trainer eine gewisse Reife, die ein Bayern-Trainer in der einen oder anderen Situation benötigt.

Julian Nagelsmann beim FC Bayern: Es war damals schon nicht alles Gold, was glänzte

Betrachtet man die aktuelle Gemengelage beim FC Bayern, darf man Nagelsmann eigentlich nicht zurückholen, weil der Verein nicht nur einen Frühjahrsputz benötigt, er muss kernsaniert werden! Da wäre eine Rückholaktion eines Ex-Trainers doch das völlig falsche Zeichen.

Nachfolger Tuchel hatte mit der Mannschaft nicht mehr oder weniger Erfolg als Nagelsmann, allerdings wurde in seiner einjährigen Tätigkeit positiv wahrgenommen, dass er sogenannte alte Seilschaften innerhalb des Teams gelöst und Stars intern knallhart kritisiert hat, die jahrelang protegiert wurden.

Der FC Bayern braucht frischen Wind – und nicht nur einen Frühjahrsputz

Nach einer solchen Bayern-Spielzeit muss ein frischer Wind her. Es muss ein Trainer kommen, der für Aufbruch steht – und kein Comeback-Coach. Auch wenn, das noch einmal, dessen Entlassung womöglich vom Zeitpunkt her falsch war.

Dass Julian Nagelsmann definitiv das Zeug zum Trainer des FC Bayern hat, das steht fest. Allerdings ist er mit 36 Jahren (!) immer noch sehr jung. Seine Zeit als Bayern-Coach wird noch einmal kommen, aber nicht in diesem Sommer.

28.02.2021

Landpark Lauenbrück

12.02.2021

Winterlandschaft in Rotenburg

22.12.2020

Weihnachtsbilder

29.10.2020

Herbstfotos der Leser