Vincent Kompany verfügt beim FC Bayern im zentralen Mittelfeld über gleich mehrere Optionen. Die Möglichkeiten des Belgiers im Überblick.
München - Einen 2:1-Sieg konnten die Bayern im Testspiel in Südkorea über die Tottenham Hotspur feiern, die Fans des deutschen Rekordmeisters bekamen dabei schon erste Einblicke, wie Neutrainer Vincent Kompany sein Team auflaufen lassen möchte. Nach der Partie richtete sich der Blick vor allem auf das Mittelfeldzentrum des FC Bayern.
Kompany startete mit Aleksandar Pavlovic und Joshua Kimmich auf der Doppel-Sechs, Joao Palhinha und Konrad Laimer durften in der zweiten Halbzeit dort ran. Wie baut der Belgier also seine Mittelfeldzentrale in den ersten Pflichtspielen der Saison?
Bayerns Doppel-Sechs: Konkurrenzkampf neben Palhinha möglich
Wenngleich der Portugiese gegen die Nord-Londoner nicht in der Startelf stand, gilt es als durchaus möglich, dass sich Palhinha auf der Sechs bei den Münchnern vorerst etablieren wird. Der portugiesische Nationalspieler verfügt durch seine körperbetonte und zweikampfstarke Spielweise über Qualitäten, welche die anderen Kandidaten so nicht aufweisen. Palhinha ist vor allem für die defensive Rolle auf der Doppel-Sechs wichtig.
Daher könnte sich so neben dem 29-Jährigen ein Konkurrenzkampf entwickeln, da Leon Goretzka, Joshua Kimmich und Aleksandar Pavlovic noch mehr den Drang nach vorne in ihrem Spiel verankert haben. Konrad Laimer kann beide Positionen bekleiden, hier scheint es auch gut möglich, dass er Druck auf Palhinha ausüben kann.
FC Bayern mit Überangebot im zentralen Mittelfeld
„Wir haben einige gute Spieler auf dieser Position. Heute haben Kimmich und Pavlovic in der ersten Hälfte gestartet, dann haben Laimer und Palhinha in der zweiten Hälfte gespielt. Wir haben sehr gute Optionen”, betonte Kompany nach dem Spiel. Dennoch haben die Bayern aktuell ein Überangebot im zentralen Mittelfeld. Zum Problem wird aber, dass man Leon Goretzka wohl nicht loswird, Joshua Kimmich tendiert aktuell wohl zu einer Vertragsverlängerung beim FCB.
Die erste Option ist daher, dass Palhinha die Sechser-Position einnimmt und sich auf der etwas offensiveren Position daneben ein Wettkampf um die Startelf entwickeln wird.
Wie einst unter Guardiola: Sechser und Doppel-Acht eine Option?
In dem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob nicht sogar eine Doppel-Acht neben dem zentral defensiven Spieler eine Option wäre. Die Bayern spielten dies einst mit Xabi Alonso, Arturo Vidal und Thiago. Da Aleksandar Pavlovic über herausragende Qualitäten auf der Position verfügt und auch Joshua Kimmich, Konrad Laimer sowie Leon Goretzka dies ergänzen könnten, wird Vincent Kompany zumindest über diese Möglichkeit nachdenken müssen.
Zum Problem könnte dann aber werden, dass man Jamal Musiala den Freiraum nehmen würde, der deutsche Nationalspieler müsste dann auf die Flügelposition rücken, wo er nicht mehr ganz so frei aufspielen könnte wie auf der Zehner-Position. Auf der Acht wäre er womöglich etwas zu defensiv im Einsatz.
Erster Aufschluss über Mittelfeld-Besetzung beim FC Bayern im Pokalspiel gegen Ulm
Da Leon Goretzka noch immer auf der Verkaufsliste des FCB steht und Konrad Laimer in den großen Champions-League-Spielen vergangene Saison auf der Sechs seine enormen Qualitäten zeigte, ist daher eine weitere Option: Palhinha und Laimer begeben sich in einen Konkurrenzkampf um die defensivere Rolle im Mittelfeld, Kimmich und Pavlovic bewerben sich um die Position daneben.
Es gilt aber immer noch als möglich, dass Kimmich auf die Rechtsverteidiger-Position rückt. So oder so muss Kompany mindestens einen, voraussichtlich sogar zwei der Topstars auf die Bank setzen. Das erste Pflichtspiel (DFB-Pokal in Ulm am 16. August) wird einen ersten ernsthafteren Einblick in die Planungen des Bayern-Trainers geben.