Hoeneß, Alonso, Zidane – oder doch Flick? Das sind die aussichtsreichsten Tuchel-Nachfolger

Der FC Bayern und Trainer Thomas Tuchel trennen sich im Sommer. Ein Nachfolger wird gesucht. Auf der Liste stehen große Namen.

München – Es hatte sich in den letzten Tagen bereits abgezeichnet. Jetzt sorgt der FC Bayern für klare Verhältnisse und bestätigt das Aus Thomas Tuchel. Der Trainer muss im Sommer gehen. Über Tuchels Nachfolger wird bereits eifrig spekuliert.

Thomas Tuchel verlässt den FC Bayern im Sommer – wer wird sein Nachfolger?

Thomas Tuchel wurden drei Niederlagen in Folge – das gab es zuletzt 2015 – zum Verhängnis. Die 2:3-Pleite in Bochum brachte das Fass endgültig zum Überlaufen. Am Mittwoch (21. Februar) gab der FC Bayern nach einem einvernehmlichen Gespräch zwischen dem Vorstandsvorsitzenden Jan-Christian Dreesen und Tuchel die Trennung bekannt.

„Wir sind in einem offenen, guten Gespräch zu dem Entschluss gekommen, unsere Zusammenarbeit zum Sommer einvernehmlich zu beenden. Unser Ziel ist es, mit der Saison 2024/25 eine sportliche Neuausrichtung mit einem neuen Trainer vorzunehmen“, erklärte Bayern-Boss Dreesen. Doch wer soll dieser neue Trainer letztendlich sein? Auf dem Transfermarkt tummeln sich einige namhafte Nachfolge-Kandidaten. IPPEN.MEDIA verschafft einen Überblick über die Top-Trainer.

Xabi Alonso: Top-Kandidat könnte mit der Meisterschale nach München wechseln

Der Trainer von Bayer 04 Leverkusen leitete das Ende von Tuchel beim FC Bayern ein. Mit der 0:3-Pleite bei der Werkself begann die Münchner Horrorserie von drei Niederlagen in Folge. Xabi Alonso hat somit im direkten Duell beste Eigenwerbung betrieben, mittlerweile sind seine Leverkusener an der Tabellenspitze auf acht Punkte enteilt.

Laut der englischen Sportzeitung The Athletic gilt Alonso bereits als Kandidat für den Trainerposten beim FC Bayern. Sky berichtet nun sogar davon, dass der 42-jährige Baske der „absolute Top-Kandidat“ für die Tuchel-Nachfolge im Sommer sein soll – und es bereits Kontakt gegeben habe. Mit der möglichen Meisterschale im Gepäck hätte der ehemalige Bayern-Star wohl beste Argumente und direkt Respekt innerhalb der Mannschaft. Ein Weltmeister sieht Alonso aber woanders.

Jürgen Klopp: Nächster Bayern-Trainer mit BVB-Vergangenheit?

Der langjährige Coach von Borussia Dortmund ist ab Sommer vereinslos. Jürgen Klopp hat vor kurzem angekündigt, den FC Liverpool am Saisonende nach fast neun Jahren zu verlassen. Eine glückliche Fügung für den FC Bayern?

Eher nicht, denn Klopp hat bereits klargemacht, dass er ein Jahr Pause machen möchte, wenn er denn überhaupt einen neuen Job annimmt. Zudem ist der 56-Jährige als Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft im Gespräch. Kaum vorstellbar, dass Klopp Tuchel beerbt, der einst 2015 sein Nachfolger beim BVB wurde.

Ole Gunnar Solskjaer: Bayern-Schreck als neuer Trainer im Gespräch

Ole Gunnar Solskjaer war als mögliche Interims-Lösung für den Fall einer raschen Trennung von Tuchel im Gespräch. Das berichtete Sky-Reporter Florian Plettenberg. Nach der Entscheidung, bis zum Sommer mit Tuchel weiterzumachen, erscheint ein Engagement allerdings zweifelhaft.

Solskjaer, der zuletzt von Dezember 2018 bis November 2021 Manchester United trainierte und aktuell vereinslos ist, ist vor allem als Bayern-Schreck in Erinnerung: Im Champions-League-Finale 1999 traf er für Manchester United in der dritten Minute der Nachspielzeit zum 2:1-Siegtreffer gegen die Münchner und machte so das Last-Minute-Wunder der „Red Devils“ perfekt.

Sebastian Hoeneß: Neffe von Bayern-Patron auf der Liste

Der Neffe von Bayerns mächtigem Macher Uli Hoeneß wurde bereits Meister mit dem FC Bayern. Allerdings mit den kleinen Bayern, also der zweiten Mannschaft, in der 3. Liga 2019/20. Aktuell sorgt der 41-jährige Münchner mit dem VfB Stuttgart in der Bundesliga für Furore.

Jetzt also der nächste Schritt zu den großen Bayern? Es wäre eine romantische Fußball-Geschichte. Wie die Bild berichtet, ist der Hoeneß-Neffe ein Kandidat für den Trainerposten beim FC Bayern. Allerdings fehlt Sebastian Hoeneß noch die Erfahrung auf internationalem Parkett.

Zinédine Zidane: Französischer Titelhamster könnte den FC Bayern zum Erfolg führen

Könnte Zinédine Zidane der nächste Coach des FC Bayern werden? Laut der italienischen Sportzeitung Corriere dello Sport ist dies eine durchaus mögliche Option. Es wird berichtet, dass eine erste Verbindung zwischen den Bayern und „Zizou“ bereits hergestellt wurde. Vor rund neun Jahren schwärmte Zidane zudem bei einem Besuch an der Säbener Straße vom FC Bayern.

Der Franzose, der als potenzieller Nachfolger von Didier Deschamps, dem Nationaltrainer Frankreichs, gehandelt wird, würde mit einem Engagement in München seine erste Trainerposition seit seinem Weggang von Real Madrid im Jahr 2021 antreten. Während seiner Zeit als Trainer der „Königlichen“ konnte er in zwei Amtszeiten unter anderem zweimal die spanische Meisterschaft und dreimal die Champions League gewinnen. Laut Sportbild kommt ein Engagement des dreimaligen Weltfußballers in München aber nicht infrage, weil er einen Verein trainieren wolle, dessen Sprache er beherrsche.

Hansi Flick: Ex-Coach als Tuchel-Nachfolger gehandelt

Wie die Sport Bild berichtet, beschäftigen sich die Bayern-Bosse mit einer möglichen Rückholaktion von Ex-Coach Hansi Flick. In der Spielzeit 2019/20 konnte der aus Baden stammende Coach mit den Bayern sowohl die Champions League, die nationale Meisterschaft und den DFB-Pokal als auch den nationalen und internationalen Supercup für sich entscheiden. Was für diese Konstellation sprechen würde: Flick und Hoeneß sollen sich mittlerweile ausgesprochen haben, nachdem der Trainer den Klub im Sommer 2021 auf eigenen Wunsch hin verlassen hatte.

Allerdings gibt es auch Argumente gegen eine Rückkehr: Am Ende seiner Amtszeit als Bundestrainer konnte der 58-Jährige nicht mehr an seine früheren Erfolge anknüpfen, insbesondere Stürmer Leroy Sané konnte unter seiner Führung nicht überzeugen. Auch der Mittelfeldstratege Leon Goretzka konnte unter Flick nicht seine volle Leistung abrufen. Andererseits soll Flick ein sehr gutes Verhältnis zu Thomas Müller und Joshua Kimmich sowie zu Manuel Neuer gehabt haben.

Antonio Conte: Wieder ein Italiener für den FC Bayern?

Karl-Heinz Rummenigge, der ehemalige Vorstandsvorsitzende und aktuelles Mitglied des Aufsichtsrats, ist bekannt für seine Begeisterung für Italien. Antonio Conte, 54 Jahre alt, ist seit seinem kurzen Engagement bei Tottenham (von November 2021 bis März 2023) arbeitslos.

Der gebürtige Süditaliener hatte zuvor die Leitung von Inter Mailand, FC Chelsea und insbesondere Juventus Turin inne, wo er beachtliche Erfolge erzielte. Mit „Juve“ gewann er zwischen 2012 und 2014 dreimal die italienische Meisterschaft, den Scudetto. Auch mit Internazionale konnte er 2021 den Titel des Italienischen Meisters für sich beanspruchen.

José Mourinho: Portugiese soll Interesse am Bayern-Job haben

Laut einem Bericht der Bild könnte José Mourinho ein Auge auf den Trainerposten in München geworfen haben. Der portugiesische Trainer hat noch keine Erfahrung in Deutschland gesammelt, was in seiner umfangreichen Karriere noch fehlt. Christian Falk, Sportreporter bei Bild und Sport Bild, äußerte am Sonntag (11. Februar) bei Welt TV: „Ich habe gehört, er lernt Deutsch. Er hat in der Vergangenheit schon mit dem Amt geliebäugelt. Er wäre bereit“. Es wurde bereits in der Vergangenheit spekuliert, dass Mourinho möglicherweise Borussia Dortmund trainieren könnte, da er eine gute Beziehung zu Hans-Joachim „Aki“ Watzke, dem Geschäftsführer des BVB, pflegt.

Die Karriere des 61-Jährigen ist zweifellos beeindruckend. Mourinho konnte sowohl mit dem FC Porto (2004) als auch mit Inter Mailand (2010) die Champions League gewinnen. Darüber hinaus triumphierte er mit Porto im Uefa-Cup (2003) und mit Manchester United im Nachfolger-Wettbewerb, der Europa League (2017). Seine Erfolge beschränken sich jedoch nicht nur auf internationale Wettbewerbe. Mit dem FC Chelsea konnte er dreimal die englische Meisterschaft (2005, 2006, 2015) für sich entscheiden, während er mit Inter zweimal den Scudetto (2009, 2010) und mit Real Madrid die spanische Meisterschaft 2012 gewann. (ck)

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