Der FC Bayern wirbt um die Dienste von Ralf Rangnick. Doch will der ÖFB-Coach überhaupt nach München? Sein derzeitiger Arbeitgeber schöpft Hoffnung auf einen Verbleib.
München – Wird er es nun? Ralf Rangnick ist seit geraumer Zeit der Top-Favorit auf den heißen Trainerstuhl beim FC Bayern. Nach tz-Informationen hat der „Fußballprofessor“ grundsätzlich Bereitschaft signalisiert, die Nachfolge von Thomas Tuchel anzutreten. Details über die Zusammenarbeit gilt es aber noch zu klären.
Der Österreichische Fußballverband (ÖFB) hat die Hoffnung auf einen Rangnick-Verbleib (sein Vertrag läuft bis 2026) derweil noch nicht aufgegeben. Der ÖFB erwartet eine Entscheidung seines Teamchefs in der ersten Mai-Woche.
ÖFB-Präsident lässt Österreicher auf Rangnick-Verbleib hoffen
ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer sagte am Mittwoch (1. Mai) im Interview mit dem ORF: „Wir sind in einem guten Austausch mit dem Teamchef, noch hat er keine endgültige Entscheidung getroffen. Es ist noch offen, ich hoffe, es fällt in naher Zukunft eine Entscheidung für uns.“
Für uns? Zwischenzeitlich berichteten bereits einige Medien, der ÖFB befände sich schon auf der Suche nach einem Rangnick-Nachfolger, der nach der EM übernehmen soll. Mitterdorfer klingt allerdings nicht wirklich nach einem Präsidenten, der die Personalie Rangnick bereits abgehakt hat.
Sagt Rangnick dem FC Bayern ab? ÖFB-Präsident nennt mögliches Argument dafür
„Wichtig für einen Menschen wie Ralf Rangnick sind seine Gestaltungsmöglichkeiten“, so Mitterdorfer weiter. „Er hat gemerkt, wie er die Spieler mitreißen kann, und welche Emotionen er entfachen kann. Er ist ein Mensch, der sich überall einbringen möchte, diese Möglichkeit hätte er bei uns. Die letzte Entscheidung liegt bei ihm.“
Seinen Aussagen nach zu urteilen, besteht also durchaus noch die Möglichkeit, dass sich die Bayern die dritte Absage einhandeln. Xabi Alonso und Julian Nagelsmann haben bereits abgelehnt. Laut Mitterdorfer habe es – Stand Mittwoch – noch „keinen Kontakt mit Bayern München“ gegeben.
FC Bayern will Rangnick – ÖFB-Präsident hat Hoffnung nicht aufgegeben
Außergewöhnlich ist das nicht. Erst, wenn die Bayern-Bosse eine finale Zusage von Rangnick haben, werden sie den Kontakt zum Verband suchen, um die Ablösemodalitäten zu klären. Im Raum steht eine Summe zwischen 10 und 15 Millionen Euro. Nach dem Spiel gegen Real Madrid machte Bayern-Sportvorstand Christoph Freund eine Andeutung.
Klar ist aber: Rangnick scheint immer noch mit sich zu ringen. Und das lässt die Zuversicht bei den Österreichern wachsen. „Je länger es dauert, desto größer ist die Chance, dass er sich für uns entscheidet“, sagt Mitterdorfer. Vielleicht sei das Zögern Rangnicks auch „ein gutes Zeichen. Ich habe das Gefühl, dass ihm der Einfluss in Österreich einiges wert ist.“
Gewissen Einfluss (vor allem auf die Kadergestaltung) sollen Max Eberl und Christoph Freund Rangnick zugesichert haben. Annähernd so viel Spielraum und Macht wie beim ÖFB hätte der 65-Jährige aber beim FC Bayern nicht – das steht schon jetzt fest. (epp)