Beim FC Bayern hat sich nach den ersten Verpflichtungen zur neuen Saison ein Transferstau ergeben. Einige Abgänge sollen Platz schaffen. Noussair Mazraoui könnte der erste sein.
München – Uli Hoeneß hat zuletzt eine unmissverständliche Forderung an die sportliche Leitung des FC Bayern gerichtet: Ohne Verkäufe wird der Aufsichtsrat weiteren Zugängen keine Zustimmung erteilen. „Der FC Bayern hat keinen Geldscheißer“, lautete das deftige Machtwort des Ehrenpräsidenten. Für Einnahmen sollen nach Möglichkeit Spieler sorgen, die keine große sportliche Lücke hinterlassen würden.
Diese Einschätzung trifft wohl auf Noussair Mazraoui zu. Bei der Verpflichtung des Marokkaners von Ajax vor zwei Jahren stachen die Münchner zahlreiche Mitbewerber aus, gänzlich durchgesetzt hat sich der Außenverteidiger nicht. Da sich der FC Bayern inzwischen gut aufgestellt sieht, gilt Mazraoui als entbehrlich. Offenbar gibt es für ihn einen Markt in England.
Bayern-Schmerzgrenze bei 20 Millionen Euro?
Der TV-Sender Sky berichtete zuletzt vom Interesse seitens Manchester United und West Ham United. Der Klub aus London scheint dabei schon konkreter um die Dienste von Mazraoui zu buhlen und soll Gespräche mit dem FC Bayern zuletzt intensiviert haben. Die Verantwortlichen des deutschen Rekordmeisters sollen nun auch eine Ablöseforderung definiert haben.
20 Millionen Euro werden demnach mindestens aufgerufen, wobei bei dieser Summe bereits branchenübliche Bonuszahlungen eingerechnet seien, so der Sender. Für den FC Bayern wäre es ein Transfergewinn: Mazraoui war 2022 ablösefrei von Ajax gekommen. Der 26-Jährige gilt durchaus als wechselwillig und kann sich wohl auch die Premier League gut vorstellen.
Mazraoui will offenbar langfristige Zukunft klären
Für Mazraoui soll aber entscheidend sein, dass er seine Zukunft nicht nur kurzfristig klären will. Eine Leihe ist deshalb offenbar kein Thema, sofern sie keine verpflichtende Kaufoption beinhaltet. Der FC Bayern und West Ham unterhalten sich aber wohl vor allem über einen endgültigen Transfer von Mazraoui. Eine Einigung stehe noch aus, heißt es.
Dass die Gespräche in kollegialer Atmosphäre ablaufen, darf vorausgesetzt werden: Als Technischer Direktor von West Ham fungiert der Bremer Tim Steidten, der zuvor in verschiedenen Funktionen bei Werder Bremen und Bayer Leverkusen tätig war.