Der FC Bayern ist bereits eifrig auf dem Transfermarkt aktiv, neue Spieler sind schon da und sollen noch kommen. Doch Uli Hoeneß spricht nun ein Machtwort.
München – Pünktlich zum Saisonstart kommt Uli Hoeneß wieder aus der Deckung.
Der Ehrenpräsident des FC Bayern spricht wie gewohnt Klartext – und ein Transfer-Machtwort. Verkaufskandidat Leon Goretzka dürfte nach den Aussagen des Bayern-Patrons ein wenig durchatmen.
Uli Hoeneß meldet sich lautstark zurück: Transfer-Ansage beim FC Bayern
Der FC Bayern befindet sich aktuell mitten in der Saisonvorbereitung. Nach dem Trainingsbeginn vor einer Woche schwitzten die Stars am Samstag bei sommerlichen Temperaturen an der Säbener Straße, bevor es am Montag ins Kurz-Trainingslager an den Tegernsee geht.
Mit Hiroki Ito, Joao Palhinha und Michael Olise wurden bereits drei hochkarätige Transfers getätigt. Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund legten für das Trio kolportierte 127,5 Millionen Euro an Ablöse auf den Tisch, auf der Abgangsseite steht einzig Malik Tilman mit 12 Millionen Euro an ernstzunehmender Ablösesumme zu Buche. Mit Xavi Simons, Désiré Doué oder Jonathan Tah stehen weitere Topstars auf der Wunschliste. Diese Diskrepanz in Sachen Einkäufe und Verkäufe hat auch Uli Hoeneß bemerkt und ist dem 72-jährigen Ulmer ein Dorn im Auge.
„Der FC Bayern hat keinen Geldscheißer“: Uli Hoeneß spricht Transfer-Machtwort
„Es kommt überhaupt kein Spieler mehr, wenn nicht vorher zwei, drei Spieler gehen. Max Eberl und Christoph Freund wissen genau, dass keiner mehr kommt, wenn nicht der ein oder andere prominente Spieler geht“, sagte Hoeneß am Sonntag bei einem Besuch zum 75-jährigen Vereinsjubiläum des bayerischen Amateurklubs SV Seligenporten und veranlasste vorzeitig einen Transferstopp. Wenn theoretisch keiner mehr gehen würde, „haben wir drei Spieler mehr“, so Hoeneß, der Eberl Verkaufsdruck macht. „Der FC Bayern hat keinen Geldscheißer.“ Ein echtes Machtwort des langjährigen Bayern-Managers Uli Hoeneß.
Vor drei Monaten hatte Hoeneß bei einem Podiumsgespräch der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit Kritik an der Förderung junger Spieler durch den ehemaligen Trainer Thomas Tuchel kurz vor dem Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid für Aufsehen gesorgt. Danach hatte sich der Bayern-Patron zurückgehalten. Jetzt bezog er zu vielen Themen rund um den Fußball Stellung. Etwa zum „Generalangriff von Bayern München“ seit der ersten titellosen Saison seit der Spielzeit 2011/12.
Uli Hoeneß schaltet sich in Transfer-Diskussion ein – Goretzka bekommt zweite Chance
Innenverteidiger Matthijs de Ligt wird immer wieder mit Manchester United in Verbindung gebracht, einen Abwehr-Kollegen würde Hoeneß aber nicht verkaufen. Als Verkaufskandidaten gelten auch Leon Goretzka, Serge Gnabry, Noussair Mazraoui oder Kingsley Coman. Auch über die Zukunft von Joshua Kimmich wird viel spekuliert. „Bei Joshua Kimmich kann ich noch nichts sagen, der ist noch im Urlaub. Wenn er zurück ist, kann man in Ruhe reden. Er ist ein ganz vernünftiger Mann, mit dem man sehr vernünftig reden kann“, sagte Hoeneß.
Goretzka bekomme eine zweite Chance beim FC Bayern, sagte der 72-Jährige. „Im Leben bekommt man immer eine zweite Chance. Das gilt auch für ihn bei Bayern München. Ab morgen beginnt eine neue Zeitrechnung. Wenn er in Form und gesund ist, heißt es noch lange nicht, dass er bei uns nicht spielen kann“, erklärte Hoeneß. „Er hat jetzt die Chance, sich zu beweisen. Die letzten zwei Jahren waren nicht in Ordnung.“ Goretzka kennt die Situation bereits aus der Vorsaison. Der Bochumer hat in München noch einen Vertrag bis 2026 und will sich durchbeißen.
Uli Hoeneß dürfte FC Bayern und Kompany am Tegernsee besuchen
In den kommenden Tagen hat Hoeneß vermutlich die Gelegenheit, mit dem neuen Trainer Vincent Kompany, der an Guardiola erinnert, über dessen Start zu sprechen. Der Belgier lässt die Bayern-Stars von Montag bis Mittwoch im Trainingslager am Tegernsee schwitzen. Traditionell schaut dann auch Hoeneß, der nicht weit weg wohnt, in Rottach-Egern vorbei.
„Ich bin sehr zufrieden bei uns: Vincent Kompany ist ein Mann, der aus dem Fußball kommt. Ich war einmal mit ihm, Max Eberl, Christoph Freund und Herbert Hainer beim Abendessen und da war seine Kernbotschaft: Im Mittelpunkt muss die Arbeit stehen! Und das ist etwas, was mir unheimlich gefallen hat“, sagte Hoeneß. „Es gilt für uns alle: Es kann nicht sein, dass man immer weniger arbeiten und immer mehr Geld verdienen will. Ich kann Ihnen versichern: Ich bräuchte nicht mehr zu arbeiten, aber ich arbeite nach wie vor und ich sage noch mal: Das macht mir Spaß.“ (ck/dpa)