Unter Vincent Kompany hat Joshua Kimmich beim FC Bayern einen Neuanfang geschafft. Für eine Vertragsverlängerung muss er wohl dennoch finanzielle Abstriche machen.
München – Joshua Kimmich kann als ein Gewinner der Entwicklungen beim FC Bayern seit dem Trainerwechsel zu Vincent Kompany gelten. Dass der Belgier trotz der Verletzung von Josip Stanišić darauf verzichtete, den Mittelfeldmann auf die rechte Abwehrseite zu ziehen, wo er die Vorsaison beendete und bei der EM überzeugte, war vielsagend. Kimmich ist ein Neustart im Mittelfeld gelungen.
Der sportliche Stellenwert des Nationalspielers hatte unter Thomas Tuchel merklich abgenommen, als Führungsfigur hatte er schon zuvor an Kredit verloren. War lange die Rede von Kimmich als künftigem Kapitän des FC Bayern, schien mit Beginn des aktuellen Transfersommers nur eine Frage der Zeit, wann es zur Trennung kommen würde. Nun stehen die Zeichen wieder eher auf einer Verlängerung. Allerdings will der FC Bayern wohl weiter die Bezüge von Kimmich reduzieren.
Joshua Kimmich müsste offenbar weiter Abstriche für Bayern-Vertrag machen
Dies berichtet Sport Bild. Demnach betrachte die sportliche Führung des Rekordmeisters das kolportierte Salär von 15 Millionen Euro als Sockelbetrag und bis zu 5 Millionen Euro an Bonuszahlungen als zu hoch. Nur wenn Kimmich zu finanziellen Abstrichen bereit sei, werde es zu einer Verlängerung seines am Saisonende auslaufenden Vertrags kommen.
Auf der Hand liegt, dass sich die Verhandlungsposition von Kimmich sehr robust darstellt. Er wurde bereits mit einer Vielzahl von Klubs in Verbindung gebracht, hat beste Chancen, neuer Kapitän der deutschen Nationalmannschaft zu werden. Und nicht zuletzt beim FC Bayern hat sich die Lage von Kimmich positiv verändert. Dies kommt keineswegs von ungefähr.
Max Eberl und Vincent Kompany verfolgen klaren Kimmich-Plan
Dem Magazin zufolge hat Sportvorstand Max Eberl schon vor Klärung der Trainerfrage zugunsten von Kompany das Gespräch mit Kimmich gesucht. Die beiden Männer haben sich in einem Telefonat demnach auf einen Neustart für Kimmich verständigt, der schwierige Jahre in München hinter sich hatte. Auch Kompany war nach seiner Bestätigung als Tuchel-Nachfolger für die Idee zu begeistern.
Der Chefcoach hat für Kimmich in seinem System eine zentrale Rolle im Mittelfeld vorgesehen, dabei darf sich der DFB-Star offensiv stärker entfalten als je zuvor beim FC Bayern: Mit der Verpflichtung von João Palhinha hat der Rekordmeister endlich wieder einen Abräumer vor der Abwehr, der Kimmich den Rücken freihalten kann. Langfristig soll er so die absolute Chefrolle auf dem Platz übernehmen.
Klar ist somit auch, dass der Name Kimmich als Erstes fällt, wenn es darum geht, perspektivisch einen Nachfolger für Manuel Neuer im Kapitänsamt zu finden. Noch allerdings braucht es dafür einen neuen Vertrag. Gespräche sind dem Vernehmen nach zeitnah geplant.