Julian Nagelsmann, Antonio Conte, Ralf Rangnick: Bayerns Sportvorstand Max Eberl wird nach der Pleite gegen Borussia Dortmund mit den Trainerkandidaten in München konfrontiert.
München – Wer wird neuer Trainer des FC Bayern? Nachdem die Münchner den Bundesliga-Klassiker 0:2 (0:1) gegen Borussia Dortmund verloren haben, gewinnt diese Frage rund um den taumelnden deutschen Rekordmeister einmal mehr an Brisanz und Bedeutung.
Trainersuche des FC Bayern: Eberl legt sich nicht auf Nagelsmann oder Rangnick fest
Während sich in den 24 Stunden nach der neuerlichen Pleite in einem wichtigen Spiel aus den Reihen der Spieler einzig die oberbayerische Identifikationsfigur Thomas Müller bei Instagram an die FCB-Fans wandte, wurde die Arbeit des Noch-Bayern-Trainers Thomas Tuchel im Fußball-Talk „Doppelpass“ bei Sport1 einmal mehr scharf kritisiert.
Nach dem Bundesliga-Topspiel gegen die Westfalen wurde der neue Sportvorstand der Münchner, Max Eberl, dagegen reihenweise nach den Trainerkandidaten für den taumelnden deutschen Fußball-Giganten gefragt. Der 50-jährige Niederbayer musste dabei lächeln und erzählte den Journalisten von einer Oster-Nachricht an Freunde.
Trainerkandidaten des FC Bayern: Max Eberl gibt sich verklausuliert
„Ich habe tatsächlich Freunden von mir geschrieben: ‚Ihr sucht am Sonntag Eier, und ich suche den Trainer‘“, erzählte Eberl am Samstagabend lächelnd in den Katakomben des Stadions zur sich mittlerweile etwas schleppenden bajuwarischen Trainer-Findung. Als er gefragt wurde, was denn dran sei an den Gerüchten rund um den österreichischen Nationalcoach Ralf Rangnick, antwortete er: „So viel, wie dass Antonio Conte uns jetzt schon Spielerlisten schickt, welche Spieler wir suchen wollen.“
Sky-Experte und Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hatte sich zum Beispiel für eine Rückkehr von Bundestrainer Julian Nagelsmann zum FC Bayern ausgesprochen – und als Alternative den 54-jährigen Süditaliener Conte genannt. Nagelsmanns Vertrag beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) endet nach der Heim-EM 2024, der 36-jährige Oberbayer wäre somit im Sommer ablösefrei zu haben.
Kommt Antonio Conte zum FC Bayern? Rummenigge gilt als Italien-Fan
Conte hatte indes zwischen 2019 und 2021 Inter Mailand gecoacht. Er war zudem Trainer des FC Chelsea und – ziemlich erfolgreich – bei Juventus Turin. Mit „Juve“ holte er zwischen 2012 und 2014 dreimal den Scudetto, auch mit Internazionale (2021) wurde Conte Italienischer Meister. Seit dem Ende seines Engagements bei Tottenham Hotspur (November 2021 bis März 2023) ist der italienische Coach ohne Job. Und: Der nach wie vor einflussreiche Ex-Boss Karl-Heinz Rummenigge, der im Aufsichtsrat der Profi-Gesellschaft sitzt, gilt als großer Fan des italienischen Fußballs.
Der angebliche Wunschkandidat Xabi Alonso hatte dagegen am Freitag (29. März) seinen Verbleib bei Bayer Leverkusen verkündet. „Es waren Wunschszenarien, die sich dargestellt haben. Das habe ich alles vernommen. Ich wurde auch immer damit konfrontiert. Christoph (Sportdirektor Christoph Freund, d. Red.). und ich haben unsere Liste, die wir erstmal abgeklopft haben. Deshalb war die Entscheidung von Xabi nicht überraschend für uns. Wir arbeiten schon lange in eine andere Richtung und versuchen, die dann zu realisieren“, erzählte Eberl.
Es sei seine Pflicht, „Möglichkeiten bei unterschiedlichen Trainern abzuklopfen. Wenn ich das nicht täte, würde ich meiner Pflicht nicht nachkommen. Nach dem Abklopfen haben sich einige verabschiedet, und deswegen sind wir in anderen Linien unterwegs“, schilderte der einstige Gladbacher Manager: „Ich weiß, dass die Öffentlichkeit ein extrem großes Interesse daran hat, was wir tun. Aber ich hoffe, dass ihr mir nachseht, dass ich zu keinem Namen, weder zu Julian noch zu irgendwelchen anderen Namen, irgendetwas sagen möchte.“ Eberl erklärte weiter: „Der Kreis, den wir wollen, war immer sehr klein. Und den versuchen wir zu realisieren.“
Sportvorstand Max Eberl: FC Bayern hat nicht mit Xabi Alonso verhandelt
Im „Sportstudio“ des ZDF hatte Eberl noch am späten Samstagabend klargestellt, dass es keine Absage von Xabi Alonso an die Bayern gegeben hatte. „Es kam keine Absage, weil wir nie verhandelt haben. Wir haben nie ein Angebot unterbreitet, wir haben nie diskutiert. Man hat abgeklopft: Ist was möglich?“, erzählte der FCB-Sportvorstand.
„Ich weiß, was für ein Ehrenmann er ist, und wie verbunden er zu Vereinen ist. Dementsprechend war für mich die Vorstellung bereits von Anfang an sehr, sehr gering.“ Die Suche nach einem neuen Trainer geht also vorerst weiter, während Tuchel den Klub nach dieser Saison verlassen muss. (pm)