Das Fahrer-Karussell in der Formel 1 könnte schon nach wenigen Rennen Fahrt aufnehmen. Ein erster Name für einen Wackelkandidaten taucht bereits auf.
Melbourne – Nicht einmal zwei Rennen brauchte die neue Saison der Formel 1, um die Motorsport-Welt wieder einmal aus den Angeln zu heben. Red Bull wird vom Beben rund um Christian Horner erschüttert. Der Rennkalender macht die Stars der Rennserie bereits nach zwei Grand Prix mächtig wütend. Und dazu noch das Beben im Fahrerlager.
Seitdem Lewis Hamilton seinen Wechsel zu Ferrari zur kommenden Saison verkündete, laufen die Spekulationen heiß, wer sein Nachfolger im Mercedes wird. Über einen Wechsel von Weltmeister Max Verstappen wird spekuliert, sogar der Name Mick Schumacher ist bereits gefallen. Mercedes-Boss Toto Wolff, der kürzlich im Rennwagen einen Unfall baute, schaut auch auf Nachwuchsfahrer Kimi Antonelli. Zusätzlich dazu muss möglicherweise auch der letzte verbliebene deutsche Fahrer, Nico Hülkenberg, um seinen F1-Platz kämpfen.
Steht erster Fahrer-Wechsel in der Formel 1 schon bevor? Cockpit-Verlust mitten in der Saison droht
Allerdings sind diese Fragen alle Zukunftsmusik. Einem anderen Fahrer droht ein viel eindringlicheres Szenario: Ein Cockpit-Verlust mitten in der Saison – und die Gerüchte darum laufen bereits nach zwei Rennen heiß. Konkret geht es um Daniel Ricciardo.
Der Routinier fährt für das Red-Bull-Partnerteam Racing Bulls, ist absoluter Fan-Liebling und galt sogar mal als heißer Nachrück-Kandidat an der Seite von Verstappen, falls Teamkollege Sergio Perez unterperformen sollte. Anstatt in das Top-Team der Motorsport-Königsklasse aufzusteigen, steht Ricciardo nun aber nach zwei Rennen schon gehörig auf der Kippe.
Fan-Liebling Ricciardo bangt um seinen Formel-1-Platz – ein Nachfolger scharrt bereits mit den Hufen
Der Fan-Liebling, der in der Vergangenheit bereits Grand-Prix-Siege im Red-Bull-Auto feierte, hat eine schwierige Phase hinter sich. Nach seinem Abgang vom Brause-Team fuhr Ricciardo zwischen 2019 und 2022 für Renault und McLaren, konnte die Hoffnungen, die in ihn gesetzt wurden, aber kaum erfüllen. Besonders bei McLaren enttäuschte er. Er kehrte als Testfahrer in den Red-Bull-Team-Kosmos zurück und ersetzte 2023 den schwachen Nyck de Vries bei Alpha Tauri, die zu dieser Saison in Racing Bulls umbenannt wurden. Das de-Vries-Schicksal könnte ihn nun aber selber ereilen.
Denn Ricciardos Saisonstart 2024 lief wieder einmal nicht nach Plan. Bisher reichte es lediglich für Rang 13 in Bahrain und Rang 16 in Saudi-Arabien. Im ersten Grand Prix landete er dabei nur vor Teamkollege Yuki Tsunoda, weil dieser ihn laut Team-Order überholen lassen sollte. Und das alles, obwohl Ricciardo sich selbst durchaus als Kandidat für den Red-Bull-Sitz neben Verstappen sieht. Der Australier selber befindet sich aber auf dem Schleudersitz der Formel 1 – kaum ein Team wechselte in der Vergangenheit so schnell die Cockpits durch, wie das Red-Bull-B-Team. Und Boss Helmut Marko zählte Ricciardo bereits an, sagte kürzlich, er müsse sich „etwas einfallen lassen“.
Daniel Ricciardo ausgerechnet in Australien vor dem Aus?
Könnte also bereits das dritte Rennwochenende in Melbourne für Ricciardo zum entscheidenden Faktor werden? Fest steht, dass die Bosse ein Auge auf den Routinier haben. Und hinzu kommt, dass sein möglicher Nachfolger bereits mit den Hufen scharrt. Liam Lawson ist Ersatzfahrer bei Red Bull. Der 22-Jährige ersetzte Ricciardo in der vergangenen Saison bereits für ein paar Rennen wegen einer Verletzung seines Landsmannes. Seine Leistungen überzeugten. Auch teamintern soll er hohes Ansehen genießen. Marko prophezeite ihm bereits „definitiv“ ein Cockpit für 2025.
Ricciardo jedenfalls will sich davon nicht ablenken lassen, sagte nach den deutlichen Worten von Dr. Marko nur, er mache sich „keine Sorgen“. Er wisse, dass die ersten zwei Rennen „nicht großartig“ waren, es seien aber eben erst zwei von 24 Rennen gefahren. Bleibt nur die Frage, ob er überhaupt die Chance auf alle 24 Rennen bekommt. (han)