Die Formel 1 pausiert in der Corona-Krise. Ein Streit um Budget-Senkungen könnte nun eskalieren. Ferrari droht der Renn-Serie öffentlich.
- Die Formel 1* befindet sich in der Corona-Pause.
- Sebastian Vettel* hält die Pause kaum mehr aus.
- Der Ferrari-Pilot hat sich jetzt einen Rennsimulator gekauft
- Ferrari könnte in einem Streit nun drastische Konsequenzen ziehen.
Update vom 28. April 2020: Geht es in der Formel 1 bald los? Nun gibt es offenbar einen Plan für den Saisonstart. Währenddessen ätzte Nick Heidfeld gegen Formel-1-Legende Michael Schumacher.
Update vom 23. April 2020: Durch die Corona-Krise ist die Diskussion um Budget-Senkungen in der Formel 1 neu aufgeflammt. Aktuell steht eine erneute Kürzung von 138 Millionen auf ca. 110 Millionen Euro im Raum.
Vor allem die kleineren Teams der Rennserie fordern den Schritt - sehr zum Ärger von Ferrari. Der traditionsreiche Rennstall stemmt sich gegen die Pläne und drohte gegenüber dem Guardian nun offen.
Formel 1: Ferrari droht mit Ausstieg
"Das geht nicht ohne weitere signifikante Einsparungen, insbesondere im Bereich der Arbeitskräfte. Sollte es noch weiter runtergehen, wollen wir nicht in eine Position gebracht werden, nach anderen Optionen schauen zu müssen, wo wir unsere Renn-DNA entfalten können“, so Teamchef Mattia Binotto.
Die Italiener drohen somit offen, die Formel 1 zu verlassen. Damit würde die F1 sein populärstes Team verlieren. Unterstützung erhält die Scuderia wohl von Konkurrent Red Bull. Auch die Österreicher wollen die Budget-Senkung nicht zulassen. Zuletzt wurde das jährliche Etatlimit bereits von 161 auf die aktuellen 138 Millionen Euro gesenkt. Wenige Monate später hat die Scuderia sportliche Probleme - eine Ex-Größe befürchtet dauerhaft das Abdriften ins Mittelmaß*.
Formel 1 steht wegen Corona-Krise still: Aber Sebastian Vettel packt‘s nicht mehr - er greift zum Lenkrad
Unser Artikel vom 17. April 2020:
Kemmental/Schweiz - „Ich war nie der Versuchung erlegen“, verrät Sebastian Vettel formel1.de, „weil ich nie die Chance dazu hatte.“
Nun hat er die Möglichkeit bekommen, sich im virtuellen Cockpit zu versuchen. Während sich die Formel 1 in der Corona-Pause* befindet, hat es der Ex-Weltmeister einfach nicht mehr ausgehalten.
Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel hält Corona-Pause nicht mehr aus - er ist wieder am Lenkrad
Jetzt hat er sich einen Rennsimulator angeschafft und dreht seine Runden sozusagen im Home Office. Authentisches Lenkrad, Pedale und ein spezieller Sitz sorgen für Ferrari-Flair im heimischen Wohnzimmer. Für den erfahrenen Piloten ist das aber natürlich nur ein schwacher Trost.
„Rennen werden in der echten Welt ausgetragen“, stellt Vettel klar, „ich sehe keine Karriere im E-Sport, sondern mehr, dass ich es aus Spaß daran ausprobieren will.“ Die Simulation ist also eher Ersatzdroge, denn neue Passion.
Mit drei Kindern im Haushalt sei es schließlich auch kaum möglich, viel Zeit vor der Konsole zu verbringen.
Formel-1-Piloten im virtuellen Cockpit: Leclerc, Verstappen und Norris mischen mit
Teamkollege Charles Leclerc - der jüngst eine emotionale Schumacher-Story preisgab - feierte hingeben jüngst sein Debüt im virtuellen Wettbewerb und siegte direkt. Max Verstappen (Red Bull) und Lando Norris (McLaren) sind sogar schon eine ganze Weile dabei.
Für Sebastian Vettel ist das momentan allerdings keine Überlegung wert, der Spaß steht im Vordergrund. Außerdem, das verriet er in einer Art Video-Pressekonferenz, müsse er erst einmal üben, bevor er mit anderen fährt: „Ich will mich ja nicht blamieren“, zitiert ihn die Bild.
Press conference from home: Seb discusses how he spends his time in lockdown, the future with Ferrari & more.
— Sebastian Vettel #5 (@sebvettelnews) April 17, 2020
https://t.co/tu54s8dieX #Vettel #Seb5 #F1 pic.twitter.com/BwCdhQ5wdd
Die Quarantäne bringt den Rennfahrer auch zu ganz anderen neuen Dinge. Zum ersten Mal in seinem Leben habe der Heppenheimer Brot gebacken, erzählt er unter Lachen. Die Zeit mit den Kindern genießt er zwar, aber auf zwei Dinge ist er jetzt schon heiß, wie er verrät: Einen Friseurbesuch und natürlich die Rückkehr auf den Asphalt*.
Die Formel-1-Realität bietet derweil allerdings ebenfalls Grund zu wichtigen Fragen. Wie sieht es mit Sebastian Vettels Vertragsverlängerung bei Ferrari aus?* Das hat momentan offenbar noch keine Dringlichkeit.
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