Große Reform beim DFB? Dritte Liga auf dem Prüfstand - Bierhoff spricht über Neugliederung

Oliver Bierhoff erwägt mit „Projekt Zukunft“ auch eine Neugliederung der Dritten Liga.
 ©dpa / Christian Charisius

Das „Projekt Zukunft“ soll die deutsche Nationalmannschaft wieder zurück an die Weltspitze führen. Dabei denkt Oliver Bierhoff über eine Drittliga-Reform nach.

München - Mit einer richtungsweisenden Rede im September auf dem DFB-Bundestag hatte Oliver Bierhoff das Nachwuchsproblem in der Öffentlichkeit thematisiert. In einem Interview mit dem kicker (Montagsausgabe) erklärte Bierhoff, dass man zwar in den Jahrgängen 1996 bis 1999 noch gut aufgestellt sei. „Aber mit Blick auf das, was nach dieser Generation kommt - in fünf, in sieben, in zehn Jahren -, da erkennt man Tendenzen, denen wir entgegensteuern müssen“.

Mit seiner Rede auf dem DFB-Bundestag hatte er aufrütteln wollen. Was daraus resultierte, war das sogenannte „Projekt Zukunft“, in dessen Rahmen er auch eine Neugliederung der 3. Liga erwägt. 

„Projekt Zukunft“: Bierhoff denkt über Drittliga-Reform nach

„Wir machen uns Gedanken darüber, welche Strukturen wir für einen besseren Werdegang der Spieler ändern müssen. Ein Beispiel: die 3. Liga. Würde es helfen, sie in Zukunft wieder zweigleisig laufen zu lassen, oder sogar dreigleisig?“, sagte Bierhoff dem kicker.

Ziel der zur Saison 2008/09 neu geschaffenen dritten Profiliga war eine höhere Leistungsdichte im Unterbau von 1. und 2. Fußball-Bundesliga. Das Aufbrechen dieser Struktur könnte laut Bierhoff „eine Möglichkeit sein, jüngeren Spielern mehr Spielmöglichkeiten zu geben. Aktuell fehlt die Auswahl an jungen deutschen Spielern, wie es zum Beispiel vor zehn Jahren der Fall war“.

3. Liga wieder mehrgleisig? Oliver Bierhoff hat weitere Pläne

Bierhoff hatte sein Projekt („Für die Weltmeister von Morgen“) mit dem Ziel vorgestellt, den deutschen Fußball zurück in die Weltspitze zu führen. „Wir leisten aktuell gute Arbeit. Aber das reicht im Spitzensport und für unsere Ansprüche nicht. Die Arbeit muss sehr gut sein, wir müssen das Maximum rausholen“, sagte er. Bei dieser „Mammutaufgabe“, wie es Bierhoff nennt, müssten DFB und Deutsche Fußball Liga „anpacken, uns bewegen, Mut zu Veränderungen haben. Da dürfen wir nicht warten, bis der Karren im Dreck steckt“.

Seit dem Aufbau der Leistungszentren und des Talentförderprogramms nach dem EM-Desaster 2000 sei der Fehler gemacht worden, „dass wir danach nicht mehr justiert haben“, sagte Bierhoff: „Wir müssen in kürzeren Abständen überprüfen, ob das, was wir machen, noch sinnvoll ist und den Ansprüchen entspricht. Gelingt uns das, müssen unsere Klubs 2030 nicht mehr ins Ausland schauen. Dann wird der Pool an Talenten groß genug sein. Und wir sind wieder an der Weltspitze.“

Die DFB-Elf besiegte zuletzt Estland in der EM-Qualifikation. Für Ilkay Gündogan und Emre Can war der 3:0-Erfolg nicht der einzige Aufreger der vergangenen Tage.

sid

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