Vincent Kompany hat den FC Bayern nach einer Reihe von Rückschlägen wieder auf Kurs gebracht. Nur eine Anpassung führt zu der makellosen Bilanz.
München – Erst vor einigen Wochen entbrannte die erste öffentliche Debatte um Vincent Kompany. Trotz eines beeindruckenden Starts musste sich der Cheftrainer des FC Bayern München mit einem Problem auseinandersetzen.
Die Abwehr des FC Bayern wackelte plötzlich
Im Oktober machten sich nach einem fulminanten Auftakt Abwehrprobleme beim FC Bayern breit. Ein 0:1 gegen Aston Villa, ein 3:3 gegen Eintracht Frankfurt und ein 1:4 gegen den FC Barcelona - diese drei Spiele reichten aus, um erste Zweifel an Kompany zu wecken.
Die herbe Niederlage in Barcelona und die darauffolgenden Reaktionen markierten jedoch einen Wendepunkt in Kompanys noch junger Amtszeit. Seitdem hat der FC Bayern sechs Pflichtspiele bestritten und gewonnen, ohne ein einziges Gegentor zu kassieren. Mit 17:0 Toren und einem hohen Selbstvertrauen blicken die Münchner nun auf das Champions-League-Spiel gegen Paris St. Germain (Dienstag, 21 Uhr).
Wie Kompany die Bayern-Abwehr stabilisiert hat
Laut Informationen des kicker ist diese positive Entwicklung kein Zufallsprodukt. Nach der Niederlage in Barcelona, wo der ehemalige Bayern-Trainer Hansi Flick nun das Zepter schwingt, habe Kompany einen Lernprozess eingeleitet. Er habe sich im Verein umgehört, Meinungen eingeholt und darauf basierend Entscheidungen getroffen.
Kompany habe etwa entschieden, beim Pressing etwas zurückzuschalten. Die Mannschaft positioniere sich nun etwas tiefer und greife mit geringerem Tempo an, um die Innenverteidiger Minjae Kim und Dayot Upamecano weniger in riskante Eins-gegen-eins-Situationen zu bringen.
Sportvorstand Max Eberl bemerkt gleichzeitig eine veränderte Einstellung der gegnerischen Teams. In den letzten zwei Jahren neigten Bayerns Gegner dazu, mutiger zu spielen und Akzente zu setzen, da das Gesamtsystem anfällig erschien. Unter Kompany jedoch wird das Offensivspiel gefürchtet.
„Wir haben uns den Respekt wieder erarbeitet“, so Eberl, „dass der Gegner kommt und erst mal sagt: ‚Okay, wir müssen gut stehen, wir müssen wirklich kompakt sein, weil Bayern doch mittlerweile eine Offensivkraft wiederentwickelt hat, eine Lust auch, offensiv zu spielen.‘“ Dies ist für die Konkurrenz in der Bundesliga kein erfreuliches Zeichen, für die Münchner Seele jedoch durchaus.