„Schon gut dabei“: DFB-Youngster Pavlović lüftet brisantes Müller-Geheimnis

Aleksandar Pavlović feierte gegen die Ukraine sein Debüt im DFB-Team. Anschließend sprach der Youngster des FC Bayern beim Media Day über seine letzten Wochen.

München/Herzogenaurach – Am Ende waren es nur 19 Minuten. Aber immerhin darf sich Aleksandar Pavlović nach dem Spiel gegen die Ukraine (0:0) jetzt Nationalspieler nennen.

Am Dienstag, beim großen Media Day des DFB im Base Camp in Herzogenaurach, nahm sich der 20-Jährige viel Zeit für die Fragen den anwesenden Journalisten. Dabei sprach Pavlović mit tz-Reporter Manuel Bonke und Sky-Reporter Kerry Hau über sein Verhältnis zu Thomas Müller, seine sportlichen Vorbilder und verriet zudem, wie er es schafft, vor einem Champions-League-Spiel im Santiago Bernabéu nicht aufgeregt zu sein.

„Ich liebe es, wie Toni Kroos Fußball spielt“: Aleksandar Pavlović im Interview

Aleks, du bist nun hier das erste Mal bei der Nationalmannschaft dabei. Wie fühlt es sich an?

Sehr cool! Es macht ungeheuren Spaß. Alle Jungs sind super korrekt.

Wer ist hier in Herzogenaurach dein erster Ansprechpartner im DFB-Team?

Ganz klar: Thomas Müller! Ihr kennt ihn ja, er ist ein super cooler Typ. Er hat immer ein offenes Ohr für einen und gibt auch gute Tipps. Es ist sehr schön für mich, dass er auch dabei ist und mich ein bisschen coacht.

Thomas Müller soll ja bei Mario Kart besonders gut sein, haben wir gehört. Ist er da wirklich unschlagbar?

Ich spiele selbst gar kein Mario Kart, aber sagen wir es mal so: Er ist schon gut dabei. (lacht)

Auffällig bei den Bildern aus dem DFB-Trainingslager ist, dass Müller immer mit seinem Drink zu sehen ist. Selbst beim Foto mit dem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier hat er ihn gut sichtbar platziert. Hast du ihn schon mal probiert?

Ja, er macht gut Werbung damit! Der Drink ist wohl sehr gesund, hat viele Vitamine und Proteine. Das ist schon nicht schlecht. Er hat auch hier in Herzogenaurach richtig viele Pocken mit dabei, die im Kühlschrank gelagert werden müssen. Aber finde ich gut. (lacht)

„Schon gut dabei“: DFB-Youngster Pavlović lüftet brisantes Müller-Geheimnis

Kommen wir zum Sportlichen. Du warst ja bereits im März für die Länderspiele nominiert. Damals musstest du erkrankt absagen. Wie fühlt es sich jetzt an, so kurz vor der EM im eigenen Land sein Debüt in der Nationalmannschaft gegeben zu haben?

Es war ein sehr schöner Moment. Davon habe ich immer geträumt. Gott sei Dank hat es jetzt endlich geklappt. Ich bin einfach glücklich und stolz.

Ging es im letzten Jahr nicht alles ein bisschen zu schnell für dich? Eigentlich warst du ja zunächst für die U21 vorgesehen, jetzt stehst du kurz davor, mit der A-Nationalmannschaft bei der EM teilzunehmen.

Es kann gerne so weitergehen. (lacht)

Gehst du davon aus, im finalen DFB-Kader für die EM 2024 zu stehen?

Werden wir sehen. Aber ich hoffe es sehr!

DFB-Youngster Pavlović mit besonderen Urlaubsplänen: „Muss schauen, wann ich die OP durchführen kann“

Wie bitter war es für dich, dass du im März wegen einer Mandelentzündung absagen musstest?

Sehr bitter! Ich hatte bereits zwei oder drei Mal eine Mandelentzündung. Daher muss ich die Mandeln auch demnächst entfernen lassen. Man ist jedes Mal zwei Wochen raus und liegt flach, das tut weh und nervt. Zudem muss ich jedes Mal Antibiotika nehmen, anschließend muss man wieder neu aufbauen. Das ist schon nervig. Ich muss jetzt nach der EM schauen, wann es da einen Termin gibt, wo ich die OP durchführen kann. Mitten in der Saison ergibt es keinen Sinn, weil ich dann auch für zwei Wochen komplett raus wäre. Wahrscheinlich werde ich meinen Urlaub dafür opfern. Aber das ist jetzt auf lange Sicht wichtiger.

Beim FC Bayern konnte zuletzt endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden. Vincent Kompany wurde als neuer Trainer verpflichtet. Gab es bereits Kontakt zu ihm?

Nein, noch nicht.

Verhältnis zu Tuchel? Pavlović: „Für mich lief es super unter ihm“

Du hast schon unter Julian Nagelsmann beim FC Bayern mittrainiert. Jetzt unter Thomas Tuchel aber den Durchbruch geschafft. Wie war das Verhältnis?

Ich bin sehr dankbar für alles, was das Trainerteam und vor allem Thomas Tuchel für mich gemacht haben. Sie haben mir die Chance gegeben, zu zeigen, was ich drauf habe. Für mich lief es super mit Thomas und seinem Team.

Wie nimmst du aktuell die Stimmung beim FC Bayern um dich herum wahr? Du als gebürtiger Münchner, könntest du dir vorstellen, immer nur das FCB-Trikot zu tragen?

So etwas ist vorstellbar, auf jeden Fall! Aber jetzt müssen wir nächste Saison erstmal wieder einen Titel holen. Eine weitere Spielzeit titellos? Das geht nicht. Daher ist das unser größtes Ziel. Wichtig ist dabei, dass wir einfach als Mannschaft zusammenwachsen, zusammenspielen und gut funktionieren.

Gab es von den DFB-Kollegen aus Leverkusen den einen oder anderen Spruch?

Tatsächlich gar nicht so. Das sind alles korrekte Jungs, mit denen man sich gut versteht.

Pavlović über alten Trainer Danny Galm beim FC Bayern: „Sehr dankbar für alles“

Wenn du an deine Zeit im Bayern-Campus zurückdenkst, wer war für dich und deine Entwicklung entscheidend?

Danny Galm. Mein U19-Trainer, der mir damals die Chance gegeben hat, mich zu beweisen und zu zeigen, was ich drauf habe. Ich habe immer noch Kontakt zu ihm, wir verstehen uns richtig gut und ich bin sehr dankbar für alles, was er für mich getan hat. Ich hatte ein paar Jahre zuvor keine leichte Zeit beim FC Bayern und er kannte mich eigentlich noch gar nicht. Aber Danny hat sich einfach angeschaut, was ich kann und hat er mir die Chance gegeben, zu zeigen, was ich wirklich drauf habe. Dafür bin ich ihm einfach dankbar.

Damals gab es auch Gerüchte, du könntest den FC Bayern verlassen …

Ich hatte nie vor, zu wechseln! Ich wollte immer bei Bayern bleiben. Natürlich hatte ich eine schwere Zeit, in der ich nicht so viel gespielt habe. Aber das hatte seine Gründe: Mit 15 war ich noch der Kleinste, körperlich zu schwach. Aber: fußballerisch war ich immer top! (lacht)

Wie schwer war das zu der Zeit mental für dich?

Meine Sicht ist immer: Alles geben, immer kämpfen und hart zu arbeiten. Dann kommt alles so, wie es kommen soll. Natürlich ist es blöd, wenn die Jungs, die mit 15 bereits einen Bart haben und aussehen wie 21, es dann leichter haben. Wichtig ist aber, dass sich Qualität am Ende durchsetzt. Irgendwann kommt der Punkt, da sieht man, wer kicken kann, und wer nicht kicken kann.

Toni Kroos und Bastian Schweinsteiger: Pavlović spielt bald mit seinem Vorbild zusammen

Gutes Stichwort. Deine Position ist das zentrale Mittelfeld auf der Sechs oder der Acht. Gibt es da einen Spieler, an dem du dich orientiert hast und der vielleicht die Benchmark für dich war?

Ja, Toni Kroos! Ich liebe es, wie er Fußball spielt. Auch Bastian Schweinsteiger, bei dem ich vor allem seine Mentalität bewundert habe, aber auch die Art, wie er Fußball gespielt hat.

Wo möchtest du dich gerne noch verbessern?

Ich will noch ein bisschen stärker und athletischer werden, körperlich robuster. Dafür muss ich im Gym aber ein paar Muskeln aufbauen. (lacht)

Im Champions-League-Halbfinale standest du im Santiago Bernabéu vor gefühlt 100.000 Zuschauern in der Startelf. Dabei fiel auf: Du wirktest gar nicht nervös! Wie kommt das?

Ich bin immer so locker drauf. Ich bin so ruhig und freue mich eher aufs Spiel, anstatt nervös zu sein oder Angst zu haben. Es bringt gar nichts, Angst zu haben vor so einem Spiel. Ich versuche einfach, mein Ding durchzuziehen und mein Spiel zu spielen.

DFB-Youngster Pavlović verrät Geheimnis seiner Coolness auf dem Platz

Hast du ein bestimmtes Ritual, damit du so locker wirst?

Ich höre immer Musik vor dem Spiel. Um zu Entspannen.

Was hörst du dann? Deutschrap?

Alles.

Kein Schlager?

Nein, nein! Helene Fischer. Atemlos. (lacht)

Brajan Gruda zum FC Bayern? Pavlović: „Abwarten, was passiert“

Zum Abschluss noch eine Frage. Brajan Gruda ist aktuell auch beim DFB-Team dabei. Ihr scheint euch sehr gut zu verstehen. Leroy Sané hatte augenzwinkernd behauptet, er habe Insights zu einem möglichen Transfer, darf sie aber nicht verraten. Gibt es die Möglichkeit, dass du ihn zum FC Bayern locken kannst?

Brajan und ich verstehen uns sehr gut. Auf und neben dem Platz. Er ist ein lustiger, verrückter Typ. Aber zu den Transferplanungen beim FC Bayern kann ich nichts sagen. Dann müssen wir noch ein bisschen abwarten, was passiert. (grinst)

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