Der VfB Stuttgart legte gegen die Sperre für Atakan Karazor Einspruch ein. Das DFB-Sportgericht hat eine Entscheidung getroffen.
Stuttgart – Die Gelb-Rote-Karte gegen Atakan Karazor im Bundesligaspiel gegen den VfL Wolfsburg am Samstag ärgerte die Verantwortlichen des VfB Stuttgart aus zwei Gründen.
Stuttgart legte Einspruch gegen Urteil ein
Einerseits spielte der Vizemeister ab der 63. Minute in Unterzahl, andererseits war Karazor automatisch für ein Spiel gesperrt worden - dabei hatte der Mittelfeldspieler in der betreffenden Szene kein Foulspiel an Maximilian Arnold begangen, sondern war vom Wolfsburger gefoult worden.
Infolge der Aussage von Schiedsrichter Sven Jablonski, der im Interview mit Sky Sport zugab, die falsche Entscheidung getroffen zu haben, legte der VfB bereits am Sonntag Einspruch gegen die Sperre ein. Am Dienstag verkündete der Bundesligist eine aus seiner Sicht frohe Botschaft.
DFB-Sportgericht hebt Sperre für Karazor auf
Wie der VfB Stuttgart via Vereinsmitteilung verkündet hat, entschied das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes, den Platzverweis gegen Karazor und die damit verbundene Sperre im kommenden Bundesligaspiel gegen 1899 Hoffenheim aufzuheben. Lediglich die erste Gelbe Karte, die Karazor in der 24. Minute wegen eines Foulspiels an Tiago Tomas erhielt, bleibt bestehen.
„Das Sportgericht des DFB hat nach unserer Wahrnehmung umsichtig und richtig entschieden. Wir fühlen uns in unserer Einschätzung bestätigt, dass ein offensichtlicher Irrtum des Schiedsrichters vorlag“, wird Sportvorstand Fabian Wohlgemuth zitiert. „Wir freuen uns, dass unser Kapitän am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim spielberechtigt ist.“
Wohlgemuth und Karazor appellierten an Vernunft
Zuvor hatte Wohlgemuth bei der Verkündung des Einspruchs betont, der VfB dürfe wegen des Schiedsrichterfehlers keine Doppelbestrafung erhalten. Diese „kann nicht im Sinne des Fairplays sein“, sagte Wohlgemuth, der zugleich beschwichtigende Worte in Richtung Jablonski äußerte: „Der Schiedsrichter hat sich für seinen Fehler entschuldigt, Atakan hat diese Entschuldigung angenommen. Das zeugt von Größe.“
Auch Karazor selbst nahm Jablonski via Social Media in Schutz. Der VfB-Kapitän, der laut eines Medienberichts für die türkische Nationalmannschaft spielen will, appellierte daran, Beleidigungen gegen den Schiedsrichter zu unterlassen. Allerspätestens mit der Aufhebung der Sperre gilt es, diese Fehlentscheidung hinter sich zu lassen und nach vorne zu blicken.