Die Zukunft von Ballon-d‘Or-Sieger Rodri bei Manchester City ist unklar. In Spanien kursieren bereits Spekulationen um Real Madrid.
Madrid – Eigentlich würde Rodri perfekt ins Beuteschema von Real Madrid passen. Als frisch gekürter Weltfußballer wäre er prädestiniert, um der nächste „Galáctico“ zu werden. So werden beim spanischen Rekordmeister jene Spieler betitelt, die etwas Galaktisches umgibt. Stars wie beispielsweise Luís Figo, Ronaldo Nazário, Zinédine Zidane oder Cristiano Ronaldo.
Was alle genannten Akteure eint: Sie gewannen den Ballon d‘Or. Rodri wurde am vergangenen Montag im Théâtre du Châtelet ebenfalls mit dem goldenen Ball ausgezeichnet. Und nur kurz nach dem Triumph bringt die spanische Sportzeitung AS den Mittelfeldspieler mit einem Wechsel zu Real Madrid in Verbindung. Denn: „Der beste Spieler der Welt kommt aus Madrid, spielt aber nicht für Madrid – eine Kuriosität, die der Fußballlogik widerspricht, die aber noch korrigiert werden kann.“
Rodri wurde unweit des Bernabéu-Stadions geboren
Rodri wurde 1996 in Villanueva de la Cañada, 39 Kilometer entfernt vom Estadio Santiago Bernabéu, geboren. Er begann beim Madrider Vorstadtklub Rayo Majadahonda mit dem Fußballspielen und wechselte 2007 in die Jugend von Atlético. 2013 wurde er aufgrund körperlicher Defizite aussortiert und wechselte in die Jugend des FC Villarreal, wo er den Sprung zu den Profis schaffte. 2018 ging es zurück zu Atlético, 2019 folgte der Transfer zu Manchester City.
Unter Trainer Pep Guardiola ist Rodri, der inzwischen 1,91 Meter misst, der Dirigent im Mittelfeld. Und nicht nur dort: Auch im Mittelfeld der spanischen Nationalmannschaft zieht Rodri die Fäden und führte sein Team bei der Europameisterschaft in Deutschland zum Titel. Dabei wurde der 28-Jährige zum besten Spieler des Turniers gekürt.
Bericht lässt an Rodri-Verbleib in Manchester zweifeln
In Manchester läuft Rodris Vertrag noch bis 2027. Geht es nach der AS, darf an einem Verbleib beim amtierenden englischen Meister allerdings gezweifelt werden. Obwohl der Klub Rodri eine lukrative Verlängerung anbieten soll, soll sich der Mittelfeldspieler unschlüssig sein, ob er einen neuen Kontrakt unterschreibt. Dies soll unter anderem an den Financial-Fairplay-Verstößen gegen City und den damit verbundenen möglichen Konsequenzen für die sportliche Perspektive liegen.
Zudem verabschiedet sich Sportdirektor Txiki Begiristain zum Saisonende. Und ob Guardiola seinen 2025 auslaufenden Vertrag verlängert, ist ungewiss. Ein Transfer Rodris zu Real Madrid wäre durchaus brisant. Der Spanier setzte sich immerhin beim Ballon d‘Or gegen Real-Star Vinícius Júnior durch. Die Madrilenen boykottierten deshalb die Veranstaltung, sie witterten eine Verschwörung.
Rodri könnte bei Real Madrid Kroos ersetzen
Außer Frage steht jedenfalls, dass Rodri mit seinen Qualitäten eine sportliche Verstärkung für wohl jedes Team wäre. „Der Ballon-d‘Or-Gewinner würde einen Großteil der Probleme von Real Madrid im Mittelfeld lösen“, so die AS. Mit Toni Kroos verloren die Königlichen im Sommer ihren Taktgeber im Mittelfeld. Der Weltmeister von 2014 beendete seine Karriere, kompensieren konnten die Madrilenen den Abgang der Passmaschine bis dato nicht.
Der spanische Rekordmeister hat durchaus Probleme, was sich nicht zuletzt beim 0:4 gegen den FC Barcelona im Clásico zeigte. Ein kleines Detail, das darüber hinaus helfen könnte: Real-Rechtsverteidiger Dani Carvajal ist ein enger Freund Rodris, sie sind Kollegen in der Nationalmannschaft und laborieren aktuell beide an einem Kreuzbandriss. Als Rodri den Ballon d‘Or entgegennahm, erwähnte er in seiner Rede auch Carvajal.
Heißt die Lösung bei Real Madrid für kommenden Sommer also Rodri? Günstig dürfte der 28-Jährige sicherlich nicht werden. Sein Marktwert wird von transfermarkt.de derzeit auf 130 Millionen Euro taxiert. Ob Real Madrid derart viel Geld ausgibt, ist fraglich. Doch die Vergangenheit lehrt: Wenn Real Madrid einen Spieler unbedingt möchte, wird man ihn in der Regel auch bekommen.
