Das DFB-Team trifft im Achtelfinale der EM auf Dänemark. Für Leroy Sané dürfte es erneut eine Jokerrolle geben. Es ist noch nicht das Turnier des Stars vom FC Bayern.
Herzogenaurach – Gastgeber Deutschland hat bei der EM auch dank der Einwechselspieler den Sieg in Gruppe A errungen. Eine Koproduktion der Joker David Raum und Niclas Füllkrug rettete gegen die Schweiz einen Punkt, Füllkrug und sein Dortmunder Klubkollege Emre Can hatten auch schon zum Auftakt gegen Schottland von der Bank kommend getroffen.
Leroy Sané wartet bei der Europameisterschaft noch auf derartige Schlüsselmomente. Zwar ist er neben Füllkrug als einziger Spieler in jeder Vorrundenpartie von Julian Nagelsmann eingewechselt worden, Glanzlichter konnte Sané dabei aber noch nicht setzen. Mit seiner Rolle hat sich der Star des FC Bayern bisher gut arrangiert, wie der Bundestrainer zuletzt auf Nachfrage von fussball.news erklärt hat.
Leroy Sané kam mit Verletzung aus der Bayern-Saison
Nagelsmann betonte dabei, es gehe für Sané darum, einen Rhythmus zu finden. Es stellt sich trotzdem vor dem Beginn der K.-o.-Phase für Deutschland am Samstagabend in Dortmund gegen Dänemark die Frage, welchen Einfluss Sané im weiteren Turnierverlauf noch nehmen kann. Rudi Völler hat dem Angreifer am Mittwoch in einer DFB-Pressekonferenz Mut zugesprochen.
„Er war in München in der Rückrunde oft verletzt und kam auch verletzt hierher, hat am Anfang anders trainieren müssen als die anderen Spieler“, leitete der Sportdirektor der Nationalmannschaft ein. „Aber die Qualität – auch wenn er die vielleicht noch nicht so gezeigt hat in den Spielen, als er reinkam, ist das eine große Waffe, die wir haben“, so Völler weiter.
DFB-Sportdirektor: „Da werden bei jedem Gegner die Antennen ausgefahren“
Sané hat grundsätzlich gewiss die Qualität, um Spiele mit einer Aktion zu entscheiden, und kann deshalb gerade in den womöglich engen Spielen gegen Topgegner, die bei einem möglichen Lauf bis ins Finale am 14. Juli auf den DFB warten werden, ein wichtiger Faktor werden. Dass der Offensivspieler bisher noch keinen großen Impact hatte, bereitet den Verantwortlichen offenkundig keine Sorgen.
Immerhin hat Bundestrainer Nagelsmann vor allem dank Füllkrug trotzdem ein gutes Händchen bei Einwechslungen gezeigt. Für Schwung können auch Maximilian Beier oder Chris Führich sorgen, die Völler am Mittwoch namentlich erwähnt hat. „Das gilt nicht nur für Leroy: Wenn Du die Möglichkeit hast, nochmal so zu wechseln, nochmal solche guten Dribbler und hohe Geschwindigkeit einwechseln kannst, da werden bei jedem Gegner die Antennen ausgefahren“, meint der ehemalige DFB-Teamchef.
Völler: „Das kann eine große Waffe sein“
Wichtig scheint dabei vor allem, dass sich die Joker ihre Unbekümmertheit bewahren und mutig bleiben. „Es gelingt nicht immer alles, aber das kann im Laufe des Turniers – ich hoffe, wir sind noch lange dabei, aber auch jetzt schon am Wochenende kann das eine große Waffe sein“, sagte Völler.
Gegner Dänemark hat sich in Gruppe C nach drei Unentschieden Platz zwei gesichert, wusste aber nur in Ansätzen zu überzeugen. Experte Michael Ballack kann sich nicht vorstellen, dass Dänemark dem DFB-Team ernsthaft gefährlich wird.