Teile des Fan-Umfelds von Borussia Dortmund kritisieren die dünne Besetzung der Defensive. Nuri Şahin und Sebastian Kehl liefern eine Antwort.
Dortmund – Das torlose Remis gegen Werder Bremen war der erste kleine Rückschlag für Borussia Dortmund in dieser Saison. Auf der einen Seite strahlte Schwarzgelb wenig Torgefahr aus und blieb besonders in der ersten Halbzeit unter den Erwartungen. Gleichzeitig erhöhte Nico Schlotterbeck ungewollt den Druck in der Abwehr.
Fragezeichen in der BVB-Abwehr
Der Innenverteidiger wurde in der 73. Minute mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen, an seiner Stelle rückte Mittelfeldspieler Emre Can in die Dreierkette. Dort spielen mit Waldemar Anton und Niklas Süle die beiden anderen nominellen Innenverteidiger, die hinter sich nur Youngster Filippo Mané wissen.
Auch auf dem Linksverteidigerposten drückt der Schuh, da mit Ramy Bensebaini ein einziger Spieler für diese Position zur Verfügung steht. Ursprünglich sollte sich Tom Rothe hinter dem Algerier einreihen, der 19-Jährige wechselte Anfang August jedoch in Hoffnung auf mehr Spielzeit zu Union Berlin.
Kehl sieht „keine Notwendigkeit“ in der Abwehr
Im 3-4-2-1, das Şahin gegenwärtig spielen lässt, spielt Jamie Gittens als linker Schienenspieler, dennoch kritisieren Fans in den sozialen Netzwerken regelmäßig die dünne Abwehrbesetzung. Wie die Bild-Zeitung erfahren haben will, soll Sportdirektor Sebastian Kehl nach Alternativen gesucht, aber keine adäquate Verstärkung gefunden haben.
Der 44-Jährige betonte gemäß dem Boulevardblatt derweil, keine Defizite im BVB-Kader zu erkennen. Auf die Frage, ob er womöglich vereinslose Spieler unter die Lupe nehmen werde, entgegnete Kehl nach dem 0:0 an der Weser: „Da sehe im Moment keine Notwendigkeit. Wir haben vorne und hinten verschiedene Optionen und fühlen uns gut aufgestellt. Wir sind mit der Transfer-Zeit hochzufrieden.“
Şahin bevorzugt kleineren Kader
Auch Şahin betonte seine Zufriedenheit mit dem Aufgebot. „Auf dem Papier ist es vielleicht auf der Linksverteidiger-Position und in der Innenverteidigung dünn besetzt. Aber wir haben genug Alternativen und ich arbeite gerne mit jungen Spielern und einem kleinen Kader zusammen“, sagte der Coach und ergänzte: „Wenn wir vier, fünf große Verletzungen haben, könnte es eng werden. Aber wir haben variable Spieler.“
Polyvalenz ist in dieser Saison das Stichwort beim BVB. So kann Rechtsverteidiger Julian Ryerson auf links aushelfen, da mit Yan Couto ein Ersatz für das abgewanderte Duo Marius Wolf und Mateu Morey verpflichtet worden ist. Neben Can ist auch Bensebaini eine Alternative in der Innenverteidigung. Bleiben alle Verteidiger fit, kann diese Besetzung ausreichen - doch alleine die Sperre von Schlotterbeck ruft erste Zweifler auf den Plan.