Borussia Dortmund ist im Finale der Champions League gegen Real Madrid der Außenseiter. Sebastian Kehl ist dennoch zuversichtlich.
Dortmund – Am Freitagmittag hat sich die Reisegruppe BVB auf den Weg nach London gemacht. Im Wembley-Stadion bestreiten die Schwarzgelben erst zum dritten Mal in der Vereinshistorie ein Endspiel um die Champions League. Zum Vergleich: Real Madrid greift nach dem sechsten Titel seit der Saison 2013/14. Die Ausgangslage kommt Borussia Dortmund dabei durchaus gelegen.
„Wir wissen, dass der Kopf eine wichtige Rolle spielt. Wir brauchen eine gewisse Leichtigkeit und Freude, aus diesem Underdog-Image heraus in das Spiel zu gehen“, sagte Sebastian Kehl vor dem Abflug am Freitag in einer Medienrunde. Der Sportdirektor ist überzeugt: „Wir können eine Menge gewinnen, diese Haltung wird uns helfen.“
Sebastian Kehl: „Wir wissen, dass Real eine Finalmaschine ist“
Auf der Hand liegt, dass Real Madrid gleichzeitig eine Menge zu verlieren hat, immerhin sind die Königlichen im Finale der klare Favorit. „Wir wissen, dass Real eine Finalmaschine ist. Trotzdem glauben wir, dass wir mit unseren Mitteln, die wir gegen Atlético und PSG gezeigt haben, unsere Möglichkeiten bekommen werden, Real Madrid wehzutun. Sie haben Themen, an denen haben wir gezielt gearbeitet“, betonte Kehl.
Der BVB will mutig und geschlossen auftreten und das Glück, das es in einem Champions-League-Finale gegen Real Madrid sicher brauchen wird, nötigenfalls erzwingen. Kehl hat in der Mannschaft die richtige Mixtur aus Anspannung und Vorfreude ausgemacht. „Man spürt das Prickeln, eine riesige Vorfreude, weil wir wissen, was für ein Tag uns bevorsteht und welche große Chance wir haben, ein großes Spiel zu machen, einen Titel zu holen, den Borussia Dortmund erst einmal geholt hat, Geschichte zu schreiben.“
BVB-Sportdirektor: „Wir haben die Möglichkeit, richtig Geschichte zu schreiben“
In der Champions League ist der BVB in den vergangenen Monaten oftmals über sich hinausgewachsen. Mit Real Madrid wartet nun der „absolute Endgegner“, wie Chefcoach Edin Terzić zu Beginn der Trainingswoche erklärt hat. „Dieses Finale ist mit nichts zu vergleichen. Wir haben uns gut vorbereitet und gezielt darauf eingestellt, was uns erwartet. Wir werden den richtigen Matchplan und die richtige Haltung haben“, versprach Kehl.
Seine Hoffnung lautet, dass die Spieler die Reise nach London als das Karrierehighlight genießen können, das er zu aktiven Zeiten selbst erlebt hat – nur soll das Ergebnis ein anderes sein als 2013 im Duell mit dem FC Bayern. „Wir haben die Möglichkeit, richtig Geschichte zu schreiben. Vielleicht wird die Nacht heute anders als zuvor, aber es ist doch auch schön, dass es so ist. Wir sollten mit einem Lächeln ins Bett gehen, mit ganz viel Spaß, Willen und Leidenschaft aufwachen und morgen einen großen Tag gestalten“, forderte Kehl.
Dass die meisten Experten einen klaren Sieg für Real Madrid erwarten, kommt dem BVB dabei gelegen. Je geringer die Erwartungshaltung, desto größer die Chance für eine Überraschung, so lautet in etwa die Losung, mit der Dortmund im Wembley-Stadion bestehen will.