Fredi Bobic blickt kritisch auf das neue Format der Champions League. Der ehemalige Bundesliga-Boss zieht eine Parallele zur geplatzten Super League.
München – Die neue Gruppenphase der Champions League verspricht mehr Spiele und mehr Spannung. Statt 32 Teilnehmern, die in acht Vierergruppen um 16 Achtelfinaltickets spielen, bilden die nun 36 Mannschaften eine große Liga und spielen an acht Gruppenspieltagen um die K.-o.-Plätze.
Bobic und Weidenfeller sprechen von „verkappter Super League“
In dieser Woche feierte die neue Champions League ihr Debüt. Von Dienstag bis Donnerstag fielen in 18 Begegnungen 57 Tore, drei der fünf Bundesligisten feierten einen Auftaktsieg. Während Fans in den sozialen Netzwerken über das Für und Wider der Europapokalreform diskutierten, blickte Fredi Bobic bei Sky Sport kritisch auf das neue Format.
„Das ist eigentlich schon die Super League, die vielleicht irgendwann modifiziert wird“, sagte Bobic, der seit seinem Aus bei Hertha BSC im Januar 2023 keinen aktiven Bundesligaposten bekleidet.
Ähnlich äußerte sich Ex-BVB-Torhüter Roman Weidenfeller: „Ich glaube, dass sich der internationale Elitefußball immer weiterentwickelt. Ich sehe es wie Fredi. Das ist eine verkappte Super League, nur, dass die UEFA die Modalitäten bestimmt.“
Bobic mahnt: „Belastung der Spieler ist an der Grenze“
Die Erweiterung der Gruppenphase auf acht Spiele sowie Play-offs für 8 der 16 Achtelfinalplätze löst bei auf Seiten der Profifußballer große Kritik aus. Vor der Begegnung zwischen Manchester City und Inter Mailand am Mittwoch (0:0) sprach der spanische Europameister Rodri von einem potenziellen Streik. „Ich denke, wir sind kurz davor. Wenn es so weiter geht, haben wir keine andere Wahl.“
Auch Alisson Becker vom FC Liverpool, der am Dienstag mit 3:1 bei der AC Mailand gewann, übte Kritik am aufgeblähten Terminkalender. „Niemand fragt die Spieler, was sie darüber denken, dass mehr Spiele hinzukommen. Unsere Meinung spielt anscheinend keine Rolle. Aber jeder weiß, was wir davon halten. Jeder hat es satt.“
In diesem Kontext äußerte Bobic die Hoffnung, dass die Champions League an 36 Teilnehmern festhalten wird. „Die Belastung der Spieler ist einfach schon an der Grenze“, mahnte der Ex-Stürmer auch in Bezug auf die neue Klub-Weltmeisterschaft mit künftig 32 Teilnehmern. „Man muss aufpassen, dass man die Top-Spieler nicht verheizt.“