Bittere Corona-Studie: 41 Tote wegen Champions-League-Spiel in Liverpool? Weitere Partie im Verdacht

Jürgen Klopp vermisst seine Spieler und das Training
 ©dpa / Adam Davy

Eine neue Studie kommt zu dem Ergebnis, dass dutzende Todesfälle durch das Coronavirus möglicherweise auf ein Champions-League-Spiel Anfang März zurückzuführen sind.

Update vom 26. Mai, 12.50 Uhr: Heftige Kritik muss sich die britische Regierung wegen der Austragung des Champions-League-Spiels zwischen dem FC Liverpool und Atletico Madrid vor vollen Rängen trotz des bereits grassierenden Coronavirus anhören. Die Partie am 11. März sowie die zur gleichen Zeit ausgetragenen Pferderennen beim Cheltenham Festival hätten „mehr Leid und Tod“ gebracht, betonte Professor Tim Spector in der „BBC“.

Dem Leiter des größten Covid-19-Tracking-Projekts in Großbritannien zufolge sei es zu einer „Vervielfachung“ der lokalen Fallzahlen nach den beiden Veranstaltungen gekommen. Spector kritisierte: „Sportveranstaltungen hätten mindestens eine Woche früher abgesagt werden müssen, weil sie mehr Leid und Tod verursachten, was sonst nicht eingetreten wäre.“

Bittere Corona-Studie: 41 Tote wegen Champions-League-Spiel in Liverpool?

Erstmeldung vom 26. Mai, 11.42 Uhr:

London - Am 11. März trafen der FC Liverpool und Atlético Madrid an der Anfield Road zum Achtelfinal-Rückspiel in der UEFA Champions League* aufeinander. Das Duell könnte bittere Nachwirkungen gehabt haben: Laut einer Studie könnte die Partie ein Verbreitungsherd für das Coronavirus gewesen sein, infolgedessen bis zu 41 Menschen an Covid-19 gestorben sein könnten.

41 Corona-Tote wegen letztem großen Champions-League-Spiel in England vor dem Lockdown

Zu diesem bitteren Schluss kommt nun eine Studie der Datenanalysefirma Edge Health, wie die Zeitung Sunday Times am Sonntag berichtete. Die Todesfälle traten demnach im Zeitraum zwischen 25 und 35 Tagen nach dem Spiel in verschiedenen Krankenhäusern in Liverpool und Umgebung auf.

Das Achtelfinal-Rückspiel der Champions League* war vor 52.000 Stadionbesuchern ausgetragen worden. Rund 3000 spanische Fans waren dafür angereist. Es war das letzte größere Fußballspiel, das in Großbritannien vor Verhängung der allgemeinen Corona-Restriktionen stattfand. Laut Schätzungen des Imperial College London und der Oxford-Universität hatte Spanien zu diesem Zeitpunkt bereits 640.000 Fälle von Coronavirus-Infektionen, Großbritannien 100.000.

Corona-Verbreitung auch durch weiteres CL-Spiel möglich

Der Bürgermeister des Liverpooler Stadtgebiets, Steve Rotheram, hatte bereits im April eine Untersuchung dazu gefordert, warum das Spiel noch vor Zuschauern im Stadion stattfinden durfte. Wenn sich Menschen bei einem Sportereignis angesteckt hätten, das nicht hätte stattfinden dürfen, sei dies „skandalös“, sagte er dem Sender BBC.

Noch ein weiteres Champions-League-Spiel wird verdächtigt, für die Ausbreitung des Coronavirus mitverantwortlich zu sein. Am 19. Februar hatte in Mailand das Achtelfinal-Hinspiel zwischen Atalanta Bergamo und dem FC Valencia vor dichtgefüllten Stadionrängen stattgefunden. Die italienische Region Lombardei, deren Hauptstadt Mailand ist, wurde anschließend zu der am schlimmsten von der Pandemie heimgesuchten Region Italiens.

Ein Mega-Star vom FC Liverpool musste wohl im Alter von 20 Jahren gegen den Tod kämpfen. Er setzte sogar ein Testament auf

rjs/afp

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