So emotional reagiert Nagelsmann auf das EM-Aus gegen Spanien

Deutschland hat ein schmerzhaftes EM-Aus erlitten. Nach dem 1:2 gegen Spanien fiel es Julian Nagelsmann schwer, Tränen zu unterdrücken.

Stuttgart – In einem dramatischen EM-Viertelfinale gegen Spanien hat die deutsche Nationalmannschaft über 120 Minuten alles reingeworfen, was sie zu bieten hatte. Auf den Rückstand durch Dani Olmo (52.) erzielte Florian Wirtz in der 89. Minute den Ausgleich, doch während weitere Möglichkeiten ungenutzt blieben, ließ Mikel Merino kurz vor dem Elfmeterschießen den Traum vom Halbfinale platzen (119.).

Nach EM-Aus: Nagelsmann ist den Tränen nahe

Nach drei enttäuschenden Turnieren hat die DFB-Elf ihren Fans Freude bereitet und Spaß am Fußball vermittelt. „Wir haben Menschen wieder vor den Fernseher geholt, um Fußball zu schauen, die das in den vergangenen Jahren vielleicht nicht gemacht haben“, resümierte Julian Nagelsmann nach dem Schlusspfiff gegenüber der ARD. Am Ende steht jedoch das große Aber: „Wir hätten das gerne noch eine Woche länger gemacht.“

Der 36-Jährige erlebte sein erstes Turnier als Bundestrainer, mit der Europameisterschaft im eigenen Land noch etwas ganz Besonderes dazu. Das Viertelfinal-Aus hat Nagelsmann schwer getroffen, während des Interviews kämpfte er deutlich mit den Tränen. „Wenn die Spieler über die letzten sechs Wochen erzählen, ist das schon emotional, weil jetzt eine Zeit vorbei ist, die besonders war, wo die Jungs echt viel reingeschmissen und unverdient verloren haben“, sagte Nagelsmann, dessen Stimme mehrfach stockte.

Nagelsmann trauert - und ist gleichzeitig stolz

„Es tut weh, weil es zwei Jahre dauert, bis wir das besser machen können — und ein Heimturnier wird in meiner Karriere wahrscheinlich nicht mehr kommen“, trauerte Nagelsmann der verpassten Titelchance hinterher.

Zugleich äußerte Nagelsmann seinen Stolz über die Entwicklung der deutschen Nationalmannschaft. Im November 2023 erfuhr der Nachfolger von Hansi Flick, mit welchen Widrigkeiten der Trainerstab zu kämpfen hatte. Der im März 2024 vollzogene Umbruch erwies sich als Erfolg, auf und neben dem Platz zeigten die Spieler ein anderes Gesicht. „Man hat nach dem 0:1 gemerkt, dass wir uns stemmen, wir den Menschen mehr geben wollen. Was man der Mannschaft früher oft vorwerfen konnte, haben wir ganz anders gemacht“, betonte der Coach.

„Wenn wir wieder lustlos aufgetreten wären, wie es in dem einen oder anderen Testspiel im November war, wäre das mehr als verdient und wir müssten nicht mit den Tränen kämpfen“, sagte Nagelsmann auch in Anlehnung an das Gruppen-Aus bei der Weltmeisterschaft 2022. „Dass die Mannschaft viel investiert hat, auch die Spieler hinten dran in sechs Wochen nicht eine problematische Situation hatten, weil die abdriften und unzufrieden sind — das war sehr angenehm.“

Was Nagelsmann am Handspiel von Cucurella stört

In Bezug auf das umstrittene Handspiel von Marc Cucurella, das zum Ärger von Bastian Schweinsteiger keinen Elfmeter nach sich zog, echauffierte sich Nagelsmann indes mehr über die Regel an sich als über die Szene in der 106. Minute. „Ich versuche seit Jahren, in allen möglichen Schiedsrichtersitzungen einzubringen, warum man in keiner Situation bewertet, was aus der Aktion wird. Wenn Jamal das Ding in den Mittelrang schießt, dann würde ich keinen Elfmeter pfeifen. Wenn der Ball klar aufs Tor geht, stoppt er den mit der Hand, das ist Fakt“, erläuterte Nagelsmann seine Sichtweise.

Es sei „total skurril, dass die Intention der Aktion null bewertet wird und es nur darum geht, ob der Ball an die Hand geht oder nicht“, so der Bundestrainer, der einen Vergleich zum Handelfmeter im Achtelfinale gegen Dänemark nach einer Flanke von David Raum zog. „So eine Flanke ist in meinen Augen deutlich weniger Elfmeter als das, weil der Ball (von Musiala, d. Red.) klar aufs Tor geht. Dass wir es nicht hinbekommen, das zu bewerten, wenn ich 48000 Wiederholungen habe, kann ich nicht nachvollziehen.“ Dennoch hatte Deutschland mehrere Siegchancen - und scheiterte letztlich an der eigenen Effizienz.

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