Borussia Dortmund hat mit einer Auswärtsschwäche zu kämpfen. Die vierte Niederlage in Folge auf fremdem Terrain wirft etliche Fragen auf.
Dortmund – Die Saison ist für die Anhänger von Borussia Dortmund bisher alles andere als erfreulich, insbesondere wenn es um Auswärtsspiele geht.
Borussia Dortmund ist auswärts ein Mysterium
Trotz einer zwischenzeitlichen Führung musste der BVB am Samstagnachmittag eine 1:2-Niederlage gegen den FC Augsburg hinnehmen. Mit nur einem Punkt aus vier Spielen belegt Borussia Dortmund den 16. Platz in der Auswärtstabelle. Die Niederlage in Augsburg war wettbewerbsübergreifend sogar die vierte Auswärtsniederlage in Folge. In diesem Zeitraum hat Dortmund nur fünf Tore erzielt und 14 Gegentore hinnehmen müssen.
Die Spieler selbst sind ratlos, warum sie auswärts so schwach abschneiden. „Wenn wir wüssten, woran es liegt, würden wir es natürlich ändern. Wir wollen das alle nicht“, so Innenverteidiger Nico Schlotterbeck bei Sky. Er hofft, dass das DFB-Pokal-Spiel gegen den VfL Wolfsburg (Dienstag, 20.45 Uhr) den Wendepunkt markieren wird. „Wir müssen jeden dritten Tag performen, haben am Dienstag ein ganz wichtiges Spiel. Wir müssen uns zusammenraffen.“
Brandt bemerkt eine beunruhigende Diskrepanz
Um die Krise nicht weiter zu verschärfen, ist ein Sieg in Wolfsburg für das Gemüt dringend erforderlich. Nach drei Niederlagen aus acht Spielen belegt Dortmund in der Bundesliga den siebten Tabellenplatz. Mit dreizehn Punkten liegt der Rückstand auf den Tabellenführer RB Leipzig bei sieben Punkten.
Die Offensive hat viel Potenzial, insbesondere Mittelstürmer Serhou Guirassy hat die Mannschaft gestärkt. Allerdings zeigt sich der BVB vorne ineffizient, während die Abwehr schwächelt und Kapitän Emre Can erneut als ungewollter Unruhestifter auffällt. „Momentan brauchen wir einen enormen Aufwand, um Tore zu schießen, der Gegner - so fühlt es sich an - braucht einen sehr geringen Aufwand“, stellte Julian Brandt fest.
Hamann: „Zeichen einer Durchschnittsmannschaft“
Sky-Experte Dietmar Hamann sieht in dieser Diskrepanz „das Zeichen einer Durchschnittsmannschaft“, was der BVB auf dem Papier nicht ist. „Es sollte andersherum sein, du solltest es dem Gegner schwermachen und dir mit der Qualität vorne immer Chancen erarbeiten. Im Moment hast du das Gefühl, es passiert nichts, wenn Jamie Gittens nichts macht“, kritisierte der ehemalige Profi die Mannschaft scharf.
Der Druck auf Nuri Şahin nimmt zu. Der Trainer hat zwar das Vertrauen der Vereinsführung, doch mit jeder Niederlage schwindet sein Kredit. „Ich will keine Trainerdiskussion starten, aber die Frage ist, wie lange du ihm Zeit geben wirst. Unantastbar ist er nicht, dafür ist der Saisonstart zu schlecht gelaufen“, machte Hamann deutlich. Dieser Herbst entspricht keineswegs den Vorstellungen von Borussia Dortmund.