Muss Nuri Şahin nach dem BVB-Rückschlag in Augsburg zittern?

Nach der 1:2-Pleite von Borussia Dortmund gegen den FC Augsburg erhöht sich die Kritik an Nuri Şahin. Muss der 36-Jährige um seinen Job bangen?

Dortmund – Borussia Dortmund erlebt den dritten komplizierten Herbst in Serie. Nachdem Schwarzgelb 2022 und 2023 unter Edin Terzić teils bedenklich gewackelt hatte, setzt sich dieser Trend unter Nuri Şahin fort.

Dortmund in Augsburg erschreckend schwach

In der Bundesliga sammelte Dortmund erst einen Auswärtspunkt. Wird das bittere 2:5 in der Champions League gegen Real Madrid inkludiert, verlor der BVB beim FC Augsburg das vierte aufeinanderfolgende Pflichtspiel auf fremdem Rasen.

Für Nico Schlotterbeck wirft die eklatante Auswärtsschwäche Fragen auf, die der Innenverteidiger nach dem Schlusspfiff in Augsburg nicht zu beantworten wusste. Auch Cheftrainer Şahin wirkte am Sky-Mikrofon ratlos: „Es ist absoluter Wahnsinn, wie wir hier Gegentore kassieren, so viel Aufwand betreiben und mit leeren Händen dastehen. Die Voraussetzungen waren gut, wir waren in Führung und eigentlich ist das ein Brustlöser in einer schweren Zeit. Es ist sehr verkopft, das merkt man auch. Man muss mit Bauchgefühl Fußball spielen, nicht mit Kopfkino, sonst kommen solche Sachen zustande.“

BVB-Bosse stärken Şahin

Die Mannschaft lasse ihn nicht im Stich, aber „wir kassieren zu viele einfache Gegentore“, konstatierte der 36-Jährige. „Wenn du fast jedes Spiel zwei Gegentore bekommst, wirst du in der Bundesliga nicht so viele Spiele gewinnen.“

In den sozialen Netzwerken diskutieren vereinzelte BVB-Fans bereits darüber, wann Şahin dem Negativlauf zum Opfer fallen wird. Wie Sky Sport berichtet, genießt der Coach allerdings das Vertrauen der Vereinsführung, die vom langfristigen Weg mit dem früheren Mittelfeldspieler überzeugt seien. Der Fokus richte sich vielmehr auf die Spieler, welche sich zu oft hinter ihren Trainern versteckt hätten.

Passend dazu stärkte Sportdirektor Sebastian Kehl seinem früheren Mannschaftskameraden beim Bezahlsender den Rücken. „Wir müssen zusammenhalten. Es bringt nichts, sich auseinanderdividieren zu lassen“, sagte Kehl und betonte: „Wir haben vollstes Vertrauen. Wir sind nicht da, wo wir hinwollen, aber wir haben immer wieder beschrieben, dass wir für manche Dinge Zeit brauchen. Es gibt keine Alternative, als weiter hart zu arbeiten.“

Şahin: „Die Jungs sind nicht kompliziert“

Dennoch werde vereinsintern auch Kritik an Şahin geäußert, heißt es in dem Sky-Bericht. Sowohl vereinzelte Personalentscheidungen in der Spielvorbereitung als auch Einwechslungen während einer Partie sollen „Irritationen innerhalb der Mannschaft“ ausgelöst haben. Dennoch sehe sich der Kader selbst in der Schuld und stehe zum Coach.

Indes betonte Şahin ein gutes Verhältnis zur Mannschaft, die sich ebenfalls immer größerer Kritik ausgesetzt sieht. „Die Jungs sind nicht kompliziert. Der Zugang zu den Jungs ist da, der Austausch ist da. Sie sehen auch, wo Bedarf ist.“

Niemand könne sich vor der Verantwortung verstecken, weshalb es nun gelte, an einem Strang zu ziehen. „Den Ansprüchen, die wir an uns haben, werden wir nicht gerecht und das ist Fakt. Die Spieler gehören genauso dazu wie ich als Führungsperson.“ Wie viele Chancen Şahin und der Mannschaft gewährt werden, erscheint dennoch offen.

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