Im Sommer hat Coach Dino Toppmöller Ziele und Erwartungen ausgesprochen. Ein Versprechen hat Eintracht Frankfurt schon eingehalten.
Frankfurt – Als Dino Toppmöller im Juli vergangenen Jahres im Podcast von Eintracht Frankfurt zu Gast war, wehte ihm aus dem Fan-Lager noch viel Skepsis entgegen. Die Hessen wurden in der Saison zuvor zwar Tabellensechster, doch vor allem die Niederlagen im DFB-Pokal (gegen den Drittligisten 1. FC Saarbrücken) und der Conference League (gegen den belgischen Klub Royale Union Saint-Gilloise) drückten auf das Gemüt des Umfelds.
Eintracht-Trainer Toppmöller versprach mehr Torgefahr
Viel Kritik gab es vor allem an der Spielweise, in einigen Partien fehlten Durchschlagskraft und hochkarätige Torchancen. Die Eintracht erzielte am Ende zwar 51 Tore und sicherte sich so die Teilnahme an der Europa League. Dennoch hätten viele Anhänger bei der Frage nach der gemeinsamen Zukunft den Daumen gesenkt.
Sportvorstand Markus Krösche ließ sich von diesen Schwingungen allerdings nicht treiben. Er nutzte die Reise nach Japan, wo Legende Makoto Hasebe verabschiedet wurde, um komplett abzuschalten. Nach drei Jahren bei der Eintracht diente diese Zeit zur Reflexion seiner bisherigen Amtszeit.
Durch die im eigenen Land stattfindende Europameisterschaft hatte Krösche die nötige Ruhe dafür. Der ganz große Kaderumbruch wurde zwölf Monate zuvor bewältigt, die Trainerfrage klärte er endgültig nach der Rückkehr aus Fernost.
Krösche führte ein intensives Gespräch mit Toppmöller und rückte von seinem Plan, mit ihm den nächsten Schritt zu gehen, nicht ab. Und Toppmöller? Der wirkte nach der mehrwöchigen Pause deutlich frischer und selbstbewusster. Er gab im Gespräch mit dem vereinseigenen Podcast ein Versprechen ab: „Wir werden mehr Tore schießen als in der letzten Saison.“
Eintracht knackt 51-Tore-Marke schon am 26. Spieltag
Seine Mannschaft hat geliefert und bereits an Spieltag 26 nach dem Sieg in Bochum (3:1) die Marke geknackt. 54-mal durfte die Anhängerschaft über Treffer der Frankfurter jubeln. Nur die Fans aus München (75 Tore) und Leverkusen (59) wurden noch häufiger von ihrem Team verwöhnt. In der vergangenen Saison waren final sieben Teams offensiv stärker unterwegs als die Eintracht. Sollten die Frankfurter im Endspurt nicht einbrechen, wird es in diesem Bereich somit eine deutliche Weiterentwicklung geben.
Bemerkenswert ist diese Tatsache angesichts des Winterabgangs von Superstar Omar Marmoush. Der Motor stotterte zwar zwischenzeitlich, ganz so einfach ist der Wechsel des 32-Scorer-Mannes zu Manchester City nicht zu verkraften gewesen. Toppmöller aber tüftelte immer weiter und zuletzt fing sein Team wieder an zu treffen.
Der Coach erklärte: „So langsam kann man bei Jean-Matteo Bahoya sehen, was er kann. Wir freuen uns auch darüber, dass Michy Batshuayi seine Rolle so gut ausfüllt. Er ist ein wichtiger Faktor und macht Bälle fest.“ Man habe „ein wenig Zeit gebraucht“, um die Marmoush-Lücke zu schließen. Nach sieben Treffern in den beiden Pflichtspielen gegen Amsterdam und Bochum sieht Toppmöller das Team aber „auf dem richtigen Weg“. Die Eintracht-Offensive, sie kann offenbar wieder liefern.
Und Toppmöller hat ein Versprechen gehalten.