Kein Handspiel? Effenberg äußert Verständnis - und fordert Regeländerung

Der Nicht-Elfmeter für Deutschland erhitzt die Gemüter noch immer. Stefan Effenberg äußert Verständnis für Schiedsrichter Anthony Taylor.

München – Das Handspiel von Marc Cucurella in der 106. Minute des EM-Viertelfinals zwischen Spanien und Deutschland (2:1, n.V.) dominiert die Schlagzeilen dieses Fußballwochenendes. Obwohl die UEFA die Schiedsrichter vor Turnierbeginn dazu angewiesen hatte, Handspiele wie von Cucurella nicht mit einem Elfmeter zu ahnden, fühlen sich die Nationalmannschaft und etliche Fans um eine große Chance auf den Siegtreffer betrogen.

Skandal-Entscheidung? Effenberg schützt Taylor

Während seit dem Schlusspfiff harsche Kritik auf Anthony Taylor einprasselt - unter anderem äußerte Bastian Schweinsteiger großes Unverständnis für den ausgebliebenen Pfiff - und Fans der deutschen Nationalmannschaft per Petition eine Wiederholung des Spiels fordern, stellte Stefan Effenberg am Sonntag im Sport1-Doppelpass einen Gegenpol dar. Der frühere Kapitän des FC Bayern verteidigte die Entscheidung des englischen Referees.

„Die Handbewegung ist komplett natürlich, die Hand ist eher hinten und er geht noch weg. So steht es in den Regeln drin, so wurde es den Schiedsrichtern erklärt“, sagte Effenberg und betonte: „Taylor hat nur das gemacht, was ihm gesagt wurde, woran sich die Schiris zu halten haben.“

Effenberg fordert: „Regeln vereinfachen“

Aus fußballerischer Sicht sei Cucurellas Handspiel „natürlich ein Elfmeter, aber nach den Regeln eben nicht“, wies Effenberg auf das Dilemma des aktuellen Regelwerks hin. Die Handspielregel wird zwar in regelmäßigen Abständen verändert, der 55-Jährige forderte nun allerdings eine erneute Korrektur.

„Ich habe mich gestern mit zwei Schiedsrichtern ausgetauscht, wir haben auch öffentliche Meinungen gehört von Patrick Ittrich und Bibiana Steinhaus. Sie wissen auch nicht wirklich, was sie zu dieser Situation sagen sollen. Da siehst du auch, wie schwierig das ist, das zu beurteilen. Es ist ganz wichtig, dass wir an die Regeln rangehen, die Regeln vereinfachen und im Sinne des Fußballs umschreiben müssen.“

Merk widerspricht Effenberg

Widerworte erhielt Effenberg jedoch vom früheren Unparteiischen Markus Merk. „Es gibt viele Argumente, den nicht zu pfeifen. Aber für mich persönlich ist es ein ganz klarer Strafstoß“, so der Weltschiedsrichter der Jahre 2004, 2005 und 2007. „Er (Cucurella, d. Red.) neigt sich in Richtung des Balles und dann wird dieses Handspiel mit dem abgespreizten Arm fahrlässig.“ Am Aus der Nationalmannschaft ändert das aber nichts mehr.

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