Erster BVB-Titeltraum nach Elfmeterkrimi geplatzt - Pavlenka wird zum Bremer Helden

Borussia Dortmund - Werder Bremen
 ©dpa / Bernd Thissen

Der erste Titeltraum von Borussia Dortmund ist geplatzt. Der souveräne Bundesliga-Spitzenreiter unterlag Werder Bremen mit Elfmeterkiller Jiri Pavlenka im DFB-Pokal in einer packenden Begegnung.

Dortmund - Werder siegte mit 2:4 im Elfmeterschießen und der BVB scheiterte zum zweiten Mal in Folge im Achtelfinale. Nach Verlängerung hatte es 3:3 gestanden. Kapitän Max Kruse sorgte mit dem entscheidenden Strafstoß für die erste Dortmunder Heimniederlage im Pokal seit zehn Jahren. Auch damals hatten die Bremer im Achtelfinale triumphiert. Milot Rashica (5.), Claudio Pizarro (108.) und Martin Harnik (119.) hatten für Bremen vor der Entscheidung vom Punkt getroffen. Der Ausgleich von Marco Reus (45.+3) sowie die zwischenzeitlichen Führungstreffer durch Christian Pulisic (105.) und Achraf Hakimi (113.) waren für den viermaligen Pokalsieger schlussendlich zu wenig. Kapitän Reus blieb nach der Pause zudem mit muskulären Problemen im Oberschenkel in der Kabine.

BVB-Trainer Lucien Favre hatte angesichts der hohen Belastungen in Meisterschaft, Pokal und Champions League zwar personelle Wechsel angekündigt, doch eine Umstellung hatte er nicht geplant. Torhüter Eric Oelschlägel gab sein Profi-Debüt, da Roman Bürki und Marwin Hitz wegen eines Infekts kurzfristig ausfielen. Der 23 Jahre alte Oelschlägel war vor der Saison von der Bremer Zweitvertretung nach Dortmund gewechselt.

Kruse-Freistoß schockt BVB früh

Beim Führungstor des sechsmaligen Pokalsiegers vor 81.365 Zuschauern war er aber machtlos. Einen scharf getretenen Freistoß von Max Kruse lenkte Rashica ins Tor. Die ersatzgeschwächten Dortmunder, die auch auf Jadon Sancho, Marcel Schmelzer (beide Infekt) und Lukasz Piszczek (Fußschmerzen) verzichten mussten, reagierten druckvoll auf den Rückstand. Mario Götze verpasste den Ausgleich mit der Hacke aber knapp (14.).

Die Gastgeber, die in den ersten beiden Pokalrunden die Zweitligisten Fürth und Union Berlin erst nach Verlängerung bezwungen hatten, blieben in der Folge spielbestimmend. Den Schwarz-Gelben fehlte aber etwas die Präzision. Bremen blieb zudem gefährlich. Rashica verpasste seinen zweiten Treffer (32.), bei einem Freistoß von Kruse zeichnete sich Oelschlägel erstmals aus (43.).

In der Nachspielzeit kam Dortmund zum verdienten Ausgleich. Reus zirkelte den Ball aus 18 Metern unhaltbar für Jiri Pavlenka ins Netz. Es war die letzte Aktion des Nationalspielers, der in den vergangenen neun Pokalspielen an elf Toren beteiligt war. Reus wurde durch Paco Alcacer ersetzt. Der spanische Torjäger rückte in die Spitze, Götze übernahm die Reus-Position im offensiven Mittelfeld.

Vier Tore in der Verlängerung - Pizarro trifft

Nach dem Wechsel suchte Dortmund zunächst vergeblich eine Lücke in der Bremer Abwehr, in der der Ex-Borusse Nuri Sahin überraschend die zentrale Position in der Dreierkette bekleidete. Ohne Reus und Sancho mangelte es dem BVB-Spiel an Tempo.

Bremen setzte nur noch vereinzelt Nadelstiche. Der auffällige Kruse scheiterte bei einem der nun wenigen Gegenstöße aus der Distanz an Oelschlägel (54.). Dortmund hatte in der Folge viel Ballbesitz, aber wenig Ideen.

Zum Ende der regulären Spielzeit nahm das Spiel noch einmal an Fahrt auf: Oelschlägel bewahrte sein Team bei einem abgefälschten Freistoß von Kruse mit einem tollen Reflex vor dem erneuten Rückstand (90.), in der Nachspielzeit setzte BVB-Innenverteidiger Ömer Toprak einen Kopfball auf die Latte.

In der Verlängerung sorgte Pulisic für die erste BVB-Führung, Oldie Pizarro hatte die Antwort. Als Hakimi nochmals traf, schien das Spiel entschieden. Harnik rettete Bremen kurz vor Ende der Verlängerung nach einer Ecke ins Elfmeterschießen. Dort vergaben Paco Alcacer und Maximilian Philipp auf Dortmunder Seite.

In der Parallel-Partie siegte Paderborn gegen Duisburg.

Zuvor schoss bereits Heidenheim Bayer Leverkusen aus dem Turnier.

SID

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