Borussia Dortmund startete mit einem Rückschlag gegen Leverkusen ins neue Jahr. Die Verantwortung dafür sieht Mario Basler allein bei Nuri Şahin.
Dortmund – Borussia Dortmund hoffte mit dem Jahreswechsel auf den Trend der letzten Saisons, in denen nach dem Winter oftmals ein Aufschwung gelang. Stattdessen sorgten ein Personalschock und verschlafene 20 Minuten gegen Bayer Leverkusen für Tristesse. Nach der 2:3-Niederlage zum Jahresauftakt sind die Sorgen gleich wieder enorm.
In der Tabelle der Bundesliga droht am Sonntag der Sturz auf Tabellenplatz neun, das Minimalziel Champions League scheint ernsthaft in Gefahr. Dass Nuri Şahin die Pleite gegen Leverkusen auch mit der bemerkenswert angespannten Personallage erklärte, brachte ihm nun heftige Kritik durch Mario Basler ein.
Mario Basler ätzt über Nuri Şahin: „Den kannst du nicht richtig ernst nehmen“
„Seine Darstellung nach dem Spiel am Freitag beim Interview, der hat null Ausstrahlung, der versinkt in sich selbst. Den kannst du nicht richtig ernst nehmen“, polterte Basler beim TV-Sender Sport1. Er könne das „Jammern“ aus Dortmund nicht mehr hören und hält den Verweis auf das Personal auch nicht für eine rechtmäßige Erklärung der Niederlage.
„Er gibt doch selbst die Richtung vor. Trainer verlangen heute immer von den Spielern, dass sie hinten raus spielen müssen. Beim ersten Gegentor nach 25 Sekunden: Knall den Ball halt nach vorn“, sagte Basler. Stattdessen ließ der BVB den Ball im eigenen Drittel zirkulieren, ehe ein zaghafter Schlag von Yan Couto Leverkusen den Ballbesitz schenkte. Dass ausgerechnet der eine auf seiner gelernten Position spielende Abwehrmann des BVB diesen Fehler machte, sprach durchaus Bände.
„Von Anfang an alles verkehrt gemacht bei Borussia Dortmund“
Einen Vorwurf wollte in Dortmund gegenüber den Aushilfen Yannick Lührs, Almugera Kabar oder auch Julian Ryerson (rückte in die Abwehrzentrale) kaum jemand formulieren. Stattdessen deutet sich einmal mehr die Diskussion über mangelnde Führungsstärke im Kader an. Geht es nach Basler, muss sich auch dafür Şahin die Schuld zuweisen lassen.
Der Chefcoach habe zu Beginn der Saison potenzielle Führungsspieler regelrecht demontiert, so der Vorwurf des Ex-Profis, der als Beispiel Marcel Sabitzer anführte. Der Österreicher gehörte in der Vorsaison zu den wichtigsten Spielern auf dem Weg ins Champions-League-Finale, startete die laufende Runde aber auf der ungeliebten Außenbahn, saß oft auch draußen.
„Şahin hat am Anfang der Saison Dinge gemacht, mit denen er das Zeichen setzen wollte, was für ein starker Trainer er ist“, mutmaßte Basler. Damit habe der Trainer jedoch aufs falsche Pferd gesetzt. „Von Anfang an hat er für mich alles verkehrt gemacht bei Borussia Dortmund“, steht für Basler fest. Bereits im November attestierte der Ex-Nationalspieler dem BVB-Coach in seinem ersten Jahr „unglaublich viele Fehler“.