Aki Watzke plaudert in seiner Biografie aus dem Nähkästchen. Karl-Heinz Rummenigge verrät bei seiner Antwort darauf sogar noch mehr.
Dortmund - „ECHTE LIEBE. Ein Leben mit dem BVB“ - So der Titel der Biografie von Dortmund-Boss Aki Watzke. Darin lässt der 60-Jährige tief blicken. Vor allem die schwierige, aber zwangsläufig recht enge, Beziehung zum FC Bayern München wird eingehend behandelt. Natürlich kommt der BVB-Macher nicht ohne Kritik aus und so meldet sich Karl-Heinz Rummenigge nach Bekanntwerden der ersten Passage ebenfalls zu Wort.
Die Bild durfte Auszüge aus Watzkes Buch veröffentlichen und fragte direkt beim FC Bayern nach einer Meinung. Während Uli Hoeneß kein Kommentar abgeben wollte, verriet Karl-Heinz Rummenigge, wie es um die Beziehung zwischen den Führungspersönlichkeiten der beiden deutschen Topklubs steht.
Wenn die Bayern schimpfen: Rummenigge muss zwischen Watzke und Hoeneß vermitteln
„Ich will nicht viel über Ulis Verhältnis zu Aki sagen. Aber Uli ist ein wahnsinnig emotionaler Mensch. Und er lässt auch gern mal einen scharfen Satz los, der dann natürlich auch in Dortmund ankommt“, fasst der FCB-Vorstand zusammen, „dann ruft Aki immer bei mir an und sagt: ‚Sag ihm doch bitte, er soll damit aufhören.‘ Ich bespreche das dann mit Uli.“
Rummenigge muss also den Mittelsmann geben. Watzke deutet in der Biografie schon an, wieso. Er und Uli Hoeneß scheinen in den langen gemeinsamen Bundesliga-Jahren nie warm miteinander geworden zu sein. Beim ‚Du‘ sind die beiden auf jeden Fall nicht.
Dabei ist Watzke bei weitem nicht der einzige, der medial schon heiße Ohren von Uli Hoeneß bekommen hat. Die Drohung an den DFB im Zusammenhang mit dem Zoff um Manuel Neuer und Marc-Andre Ter Stegen oder der neuerliche Streit mit dem französischen Verband sind nur zwei Beispiele. Allerdings kommt auch der BVB-Chef nicht ohne Streit aus. Sein Nachtreten gegen Pierre-Emmerick Aubameyang sorgte für einen wahrhaftigen Twitter-Ausraster des Gabuners.
FC Bayern reagiert auf Dortmunder Höhenflug: Scharmützel abseits des Rasens
Watzke trägt dem Noch-Bayern-Präsidenten nach, das Sportliche häufig mit verbalen Scharmützeln beeinflussen zu wollen. Im ersten Meisterschaftsjahr des BVB unter Jürgen Klopp brandete, just als die Dortmunder den Weg zu Titel geebnet hatten, die große Diskussion um ein Darlehen auf, das der FC Bayern den Schwarz-Gelben einst gegeben hatten.
„Völlig überraschenderweise, ironisch gesagt, tauchte das Thema 'Darlehen von den Bayern' erstmals in der Öffentlichkeit auf, als wir das erste Mal Meister waren“, sinniert Watzke und gibt zu bedenken: „Wenn man aber weiß, dass wir 122 Millionen Schulden hatten, als wir uns in die Gläubiger-Obhut begeben haben, dann kann man sich vielleicht auch selbst fragen, ob diese zwei Millionen den BVB wirklich hätten retten können.“
Darlehen vom FC Bayern nicht erbettelt: „Mehr erniedrigen kann man sich nicht“
Außerdem wehrt er sich gegen die Annahmen, der BVB hätte den Rekordmeister um das Geld gebeten. Um keinen einzigen Euro würde Watzke die Münchner fragen, beteuert er und stellt klar: „Wenn du deinen größten Rivalen um Geld anpumpst – mehr erniedrigen kann man sich nicht auf dieser Welt.“
moe