Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps vertraut auf insgesamt vier Bayern-Spieler, die gegen Albanien alle in der Startelf standen. Der Coach des Weltmeisters hat dafür gute Gründe.
Update vom 9. September 2019: Bei Deutschlands EM-Quali-Spiel gegen die Niederlande standen mit Manuel Neuer, Niklas Süle, Joshua Kimmich und Serge Gnabry vier Bayern-Kicker in der Startelf. Geholfen hat es nichts, am Ende stand für das Team von Jogi Löw eine ernüchternde 2:4-Niederlage.
Erfolgreicher lief es bei den Franzosen: Didier Deschamps beorderte ebenfalls vier Münchner beim souveränen Erfolg des Weltmeisters gegen Albanien (4:1) in die erste Elf. Dafür hatte er einen guten Grund.
FC Bayern: Gleich vier Rote in Frankreichs Startelf - Hernandez und Coman in Topform
Benjamin Pavard, Lucas Hernandez, Corentin Tolisso und Kingsley Coman durften am Samstag im Stade de France alle von Beginn an auflaufen. Und der Bayern-Block zahlte das Vertrauen zurück. Allen voran Hernandez und Coman machten auf sich aufmerksam.
Hernandez, der in der Nationalmannschaft als linker Verteidiger agiert, steuerte eine Vorlage bei und holte zudem einen (von Antoine Griezmann verschossenen) Elfmeter heraus. Flügelfitzer Coman glänzte mit einem Doppelpack. Deschamps kann mit seinen vier Münchnern also zufrieden sein.
FC Bayern: Deschamps setzt auf vier Münchner - aus gutem Grund
Im Nachgang der Partie erklärte der Coach der Équipe Tricolore die Berufung der Bayern-Spieler: „Es ist gut für uns. Drei von ihnen spielen sogar auf der gleichen Seite. Da sind Automatismen vorhanden und das sieht man auf dem Platz. Der Fakt, dass sie bei einem Klub spielen und viele Matches zusammen absolvieren, ist eine gute Sache.“
Das sehen die Bayern-Verantwortlichen wohl ähnlich. Gleichzeitig wird man an der Säbener Straße vermutlich froh sein, dass die verletzungsbedingte Auswechslung von Lucas Hernandez wohl keinen Ausfall des 80-Millionen-Neuzugangs nach sich zieht (siehe Update vom 8. September).
Übrigens: Auch Thiago lieferte eine starke Leistung in der EM-Quali ab. Und wie geht es für die DFB-Elf weiter? Am Montag steht die Partie in Nordirland an. Hier gibt es den Live-Ticker. Bundestrainer Löw wird seine Mannschaft wohl umbauen.
Coman brilliert im Nationalteam - ausgewechselter Hernandez spricht über Verletzung
Update vom 8. September: Der King ist auch abseits des FC Bayern in königlicher Form! Kingsley Coman brillierte beim 4:1 (2:0) von Frankreich gegen Armenien mit einem Doppelpack und wurde anschließend von den Fans lautstark als „King Coman“ gefeiert. „Es war ein gutes Spiel – für mich persönlich, aber auch für die ganze Mannschaft“, sagte der 23-Jährige nach seinem Gala-Auftritt, „unsere harte Arbeit wurde belohnt.“
Coman machte neben Lucas Hernandez, Benjamin Pavard und Corentin Tolisso das Bayern-Quartett in der Startelf von les Bleus perfekt, stahl den restlichen Münchnern aber klar die Show. Frankreich-Trainer Didier Deschamps schwärmte vom Flügelspieler: Coman habe mit seinem Auftritt an die Spielweise angeknüpft, die er beim FC Bayern zeige.
„Kingsley hat mehr Zug zum Tor und wirkt im Abschluss entschlossener. Er hatte schon immer die Fähigkeit, seine Gegenspieler auszuschalten. Es freut mich, ihn auf diesem Niveau zu sehen.“ Trotz seiner starken Leistungen sieht Coman selbst noch Luft nach oben: „Ich kann überzeugen, wenn ich fit bin. Aber wir sind erst am Anfang der Saison, ich muss weiter arbeiten. Ich war sehr glücklich, als die Fans meinen Namen gesungen haben.“
Schreck-Moment bei Hernandez
Einen kurzen Schreck-Moment gab es hingegen bei FCB-Rekordmann Lucas Hernandez. Er musste nach einem Zweikampf ausgewechselt werden. „Er hatte einen Schlag auf die Rippe bekommen und danach Schwierigkeiten mit der Atmung. Ich wollte nichts riskieren, das Spiel war bereits gewonnen“, erklärte Deschamps die Auswechslung des Abwehrspielers.
Hernandez verriet indes im französischen Fernsehen, dass seine Innenband-Operation „kompliziert war. Ich habe viel gearbeitet und viel dafür getan, um mein Knie zu stabilisieren. Jetzt bin ich aber bei 100 Prozent“. Dass der Franzose nach seiner langen Reha in der Tat bereits ein hohes Leistungslevel abrufen kann, hat er in den vergangenen beiden Bundesliga-Partien im Bayern-Dress bereits bewiesen. Am Dienstag trifft Frankreich auf Andorra.
Die deutsche Nationalmannschaft muss hingegen bereits am Montag in Belfast antreten. Im Duell gegen die Nordiren geht es um den zwischenzeitlichen Platz eins in der Gruppe C. Alles Wichtige zum Spiel Nordirland gegen Deutschland finden Sie hier im Live-Ticker.
Hymnen-Posse vor Länderspiel: Franzosen blamieren sich vor Qualisieg gegen Albanien gleich doppelt
Paris/München - Für Weltmeister Frankreich war der erste Länderspielabend der noch jungen Saison eigentlich ein rundherum gelungener. Mit dem 4:1 über Albanien gelang der vierte Sieg im fünften Qualispiel zur EM 2020. Die Chancen auf den Gruppensieg sind trotz der hartnäckigen und punktgleichen Verfolger aus der Türkei und aus Island intakt. Sportlich stimmt der Kurs also, den das Team von Didier Dechamps eingeschlagen hat.
Allerdings blamierte sich die „Grande Nation“ an diesem Spätsommerabend im Stade de France auch auf denkwürdige Weise. Und zwar schon vor dem Anpfiff - der wegen eines Missgeschicks um fast zehn Minuten verschoben werden musste.
Hymnen-Eklat in Frankreich: Statt albanischer wird andorranische Version abgespielt
Denn beim Abspielen der Nationalhymne des Gastes unterlief der Stadionregie ein Fauxpas: Statt der albanischen Version „Himni i Flamurit“ (auf Deutsch: „Hymne an die Flagge“) wurde die Nationalhymne von Andorra abgespielt, „El Gran Carlemany“ (auf Deutsch: „Der große Karl der Große“).
Der Pyrenäenstaat ist der nächste Gegner der „Equipe Tricolore“ am Dienstag. Eine Erklärung für die Verwechslung. Aber sicher keine Entschuldigung. Verständlicherweise reagierten die Albaner verstimmt auf diesen befremdlichen Empfang. Während die Spieler auf dem Platz irritiert den ihnen unbekannten Klängen lauschten, gellten aus dem Gästeblock Pfiffe durch die Arena.
Hymnen-Eklat in Frankreich: Stadionsprecher entschuldigt sich bei Armenien statt Albanien
Noch schlimmer machte diesen peinlichen Moment schließlich der Stadionsprecher, der sich zwar aufrichtig entschuldigte, zugleich aber forderte, „die Nationalhymne von Armenien zu respektieren“. Ja, wirklich. Armenien.
Immerhin verbesserte der Mann seinen Versprecher rasch. Bevor die Stimmung vollends zu kippen drohte, fand sich auch noch die albanische Hymne, die letztlich in voller Länge durch das Rund schallte.
Eben bei Frankreich - Albanien: Statt der albanischen Nationalhymne wird die Hymne Andorras abgespielt. Stadionsprecher entschuldigt sich für den Fehler - bei den Armeniern. pic.twitter.com/MfHdzgrnuZ
— Socrates Magazin (@SocratesMagazin) 7. September 2019
Hymnen-Eklat in Frankreich: Coman bringt „Equipe Tricolore“ mit Doppelpack auf Kurs
Die Franzosen schmerzte das längere Warten auf den Anpfiff letztlich nicht, auch dank eines Doppelpacks von Kingsley Coman fuhr der mit vier Bayern-Profis gestartete Vize-Europameister von 2016 den Dreier souverän ein. Doch für mehr Schlagzeilen sorgte eben die peinliche Posse vor dem Anpfiff.
Diese dürfte zumindest bei den Gästen vom Balkan noch für reichlich Diskussionen sorgen. Schließlich drängte sich der Verdacht auf, dass der große Gastgeber seinem kleinen Kontrahenten - offenbar nur irgendein A-Team - zu Beginn nicht den nötigen Respekt entgegenbrachte.
EM-Qualifikation: DFB-Team verliert Spiel gegen Niederlande und Schulz
In einem am Ende wilden Spiel unterliegt die DFB-Auswahl Dauerkonkurrent Niederlande und verliert damit auch den direkten Vergleich. Zu allem Überfluss verletzt sich Nico Schulz in der Partie und reist ab. Die Fan-Choreo vor dem Spiel verwirrt die TV-Zuschauer und wird heftig kritisiert. Mats Hummels meldete sich nach der DFB-Pleite direkt via Twitter zu Wort.
In einer großen Übersicht zeigen wir Ihnen alle Termine und den Spielplan der paneuropäischen EM 2020.
mg