Gladbach „droht“ auch für die Zukunft ein Luxusproblem im Tor

Die Torwartposition bereitet Borussia Mönchengladbach die geringsten Kopfschmerzen. Dies wird wahrscheinlich auch in der Zukunft so bleiben.

Mönchengladbach – Wenn Borussia Mönchengladbach auf einer Position über Jahre hinweg konstante Leistungsträger hatte, dann im Tor.

Gladbach und das Luxusproblem im Tor

Alleine zwischen 2011 und 2023 waren die Fohlen mit Marc-André ter Stegen und dessen Nachfolger Yann Sommer bestens aufgestellt. Als letztgenannter zum FC Bayern wechselte, war Jonas Omlin vom Profil und seinen Leistungen her der logische Nachfolger, seit der Saison 2023/24 wurde der Mannschaftskapitän jedoch von mehreren Verletzungen zurückgeworfen.

Während Omlin ausfiel, reifte Moritz Nicolas zu einem Bundesligatorhüter auf gutem bis sehr gutem Niveau und zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten, der ihm im November den Rang ablief. Gladbach sieht sich in der Luxussituation, zwei zuverlässige Keeper in ihren Reihen zu haben, Nicolas‘ Adduktorenverletzung bereitet den Verantwortlichen daher keine schlaflosen Nächte.

Spannend wird die Situation mit Blick auf den Sommer. Solange es keinen Grund gibt, Nicolas aus dem Tor zu nehmen, hat Omlin wohl weiter die Stellvertreterrolle inne. Als Schweizer Nationaltorhüter, der bei seinen vorherigen Stationen die Nummer eins war, dürfte der 31-Jährige jedoch den Anspruch haben, regelmäßig zu spielen.

Auch aus persönlicher Sicht könnte Omlin einen Wechsel in Betracht ziehen. Seit der vergangenen Spielzeit hat er maximal drei aufeinanderfolgende Bundesligaspiele für Gladbach absolviert, ehe ihn der nächste Rückschlag ereilte. Im Sommer einen sauberen Schnitt zu machen und bei einem anderen Verein von vorne zu beginnen, wäre auf mentaler Ebene ein nachvollziehbarer Schritt.

Was wird aus Gladbach-Talent Olschowsky?

Doch auch über die unmittelbare Zukunft hinaus wird Borussia voraussichtlich ein Luxusproblem im Tor haben. Mit Jan Olschowsky haben die Fohlen ein Torwart-Talent in ihren Reihen, das im Alter von 23 Jahren um Spielpraxis bemüht ist und die Rückrunde deshalb bei Alemannia Aachen verbringt.

Olschowsky absolvierte im November 2022 seine beiden ersten Profi-Einsätze, kam auch im Mai 2023 doppelt zum Zug. Eine erneute Ausleihe in der Saison 2025/26 wirkt vorstellbar, denn Spielpraxis ist in seinem Alter das höchste Gut. Auch ein Omlin-Abschied dürfte daran wenig ändern, wenngleich Gladbach dann einen Ersatz verpflichten müsste.

Seoane mit Andeutung über Pereira Cardoso

Wen Borussia darüber hinaus in der Hinterhand hat, wissen Bundesliga-Fans spätestens seit Samstag. U19-Kapitän Tiago Pereira Cardoso feierte beim 3:0 gegen den 1. FC Heidenheim aufgrund der Ausfälle von Nicolas und Omlin sein Debüt in der höchsten deutschen Spielklasse.

Dem dreifachen luxemburgischen A-Nationalspieler wird am Niederrhein viel zugetraut. „Die Gegenwart und die unmittelbare Zukunft sind bei uns Mo und Jonas. Aber die Zukunft danach in Gladbachs Tor gehört Tiago“, zitiert die Bild-Zeitung Cheftrainer Gerardo Seoane.

Wann könnte Pereira Cardoso in Gladbach zum Stammtorhüter aufsteigen?

Pereira Cardoso ist aufgrund seines Alters von 18 Jahren ein perspektivischer Kandidat auf dem Platz im Fohlen-Tor, doch damit erhöht er gleichzeitig den Druck auf Olschowsky.

Spannend wird der Konkurrenzkampf im Tor auch, weil Nicolas einen bis 2029 gültigen Vertrag besitzt und mit 27 Jahren noch weit von einem Karriereende entfernt ist. Somit stellt sich allen voran die Frage, ob Olschowsky die Ambition hegt, in zwei oder drei Jahren den Platz auf der Ersatzbank einzunehmen.

Demgegenüber befindet sich Pereira Cardoso in einer anderen Situation. Der Teenager kann in absehbarer Zeit in der U19- und U23-Mannschaft Spielpraxis sammeln, denkbar wäre zudem eine Leihe, sollte Nicolas seinen Stammplatz bis mindestens 2029 behalten.

In der Theorie könnte Nicolas entweder bis zu seinem Vertragsende oder bis 2030 als Rückhalt zwischen den Pfosten dienen und dann ins zweite Glied rücken, um Platz für Pereira Cardoso zu schaffen.

Da Entwicklungen im Profifußball auf dem Reißrett kaum zu planen sind, bleibt es jedoch abzuwarten, ob es dazu auch kommen wird oder Nicolas, Pereira Cardoso und Olschowsky gänzlich andere Wege einschlagen werden. Der Blick in die Glaskugel verdeutlicht dennoch, dass sich Gladbach wenige Sorgen um die Torwartposition machen muss.

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