Die große Sorge der Gladbach-Fans ist überraschend verflogen

Eine Befürchtung, die noch zu Beginn des Jahres im Fan-Umfeld von Borussia Mönchengladbach herrschte, hat sich mittlerweile in Luft aufgelöst.

Mönchengladbach – Im Oktober 2024 schien Borussia Mönchengladbach noch auf der Stelle zu treten. Doch in den darauffolgenden Monaten hat sich nun viel verändert.

Borussia Mönchengladbach macht den Fans wieder Spaß

Die Fohlen haben nach 22 Spieltagen so viele Punkte auf dem Konto wie in der Endabrechnung der vergangenen Saison (34). Zweimal zwei Bundesligaspiele in Folge gewonnen und gegen Union Berlin sogar den zweiten aufeinanderfolgenden Auswärtssieg eingefahren.

Gerardo Seoane, dessen Leidensfähigkeit seit seinem Amtsantritt am 1. Juli 2023 häufiger auf die Probe gestellt worden ist, als ihm lieb war, sagte kürzlich sogar, es sei „ein Genuss, mit der Mannschaft zu arbeiten“. Auch die Fans haben Spaß an der Fohlen-Elf, die fünf ihrer vergangenen zehn Spiele gewonnen hat. Zum Vergleich: 2023/24 fuhr Gladbach insgesamt nur sieben Siege ein.

Gladbach funktioniert ohne Honorat und Reitz

Es läuft bei Borussia derart, dass die Sorgenfalten der Vorwochen in Vergessenheit geraten sind. War angesichts einiger Personalausfälle noch eine Negativentwicklung befürchtet worden, so hat sich in den zurückliegenden vier Spielen gezeigt, dass eine funktionierende Mannschaft auch schwerwiegende Ausfälle kompensieren kann.

Mit Franck Honorat fehlt seit Jahresbeginn ein Schlüsselspieler auf der rechten Außenbahn, der mit seinem Tempo und seinen messerscharfen Flanken viel Torgefahr erzeugt. Während der Franzose sukzessive auf sein Comeback hinarbeitet, hat Nathan Ngoumou im funktionierenden Konstrukt Sicherheit und Selbstvertrauen erhalten, gegen Stuttgart ein Tor erzielt und in Berlin eine Vorlage geliefert.

Apropos Stuttgart. Vor dem Gastspiel im Schwabenland teilte die Borussia mit, Rocco Reitz habe sich einem Eingriff am Fuß unterzogen und falle vorerst aus. Die Verletzung des Publikumslieblings sorgte für ein Raunen, doch Philipp Sander zeigt in der aktuellen Phase, wie wichtig er für Gladbach ist. Er erledigt die „Drecksarbeit“ an der Seite von Julian Weigl, ist im Positionsspiel zwar verhaltener als Reitz, aber in seinen Kernaufgaben äußerst zuverlässig.

Solange Reitz fehlt, gilt sogar: Sander spielt immer. Gegen Frankfurt fiel er krankheitsbedingt aus, eine Woche später verdrängte er Florian Neuhaus wieder aus der Startelf. Sobald Reitz zurückgekehrt ist, ist ein spannender Konkurrenzkampf im Saisonendspurt zu erwarten.

Auch Kevin Stöger ist zur Stelle

Zwischenzeitlich war auch Alassane Pléa ausgefallen, gegen Bochum und Stuttgart stand der offensive Mittelfeldspieler nicht zur Verfügung. Dass er gegen Frankfurt nur zu einem Kurzeinsatz kam und gegen Union nur auf der Bank saß, hat einen triftigen Grund: Kevin Stöger findet sich im Gladbacher Spiel immer besser zurecht.

Im Dezember hatte Roland Virkus den Österreicher dafür kritisiert, in manchen Situationen zu viel zu wollen. An der Alten Försterei fiel auf, dass Stöger in seiner Positionierung klarer wirkt. Situativ lässt er sich hinter die Mittellinie fallen, um eine unterstützende Rolle im Aufbauspiel einzunehmen. Im Halbraum unterstützte er Ngoumou, leitete so den zweiten Treffer ein und brachte 94 Prozent seiner Pässe an den Mann.

Auch beim Remis gegen die Eintracht überzeugte Stöger im Verbund mit Weigl und Neuhaus, wobei er häufiger im linken Halbraum positioniert war und so den einrückenden Robin Hack ins Spiel eingebunden hat. Auf diese Weise macht es Stöger seinem Konkurrenten Pléa schwer, in die Anfangself zurückzukehren.

Gladbach kann auf Ausfälle reagieren

Zu viele Ausfälle darf sich Borussia nicht erlauben, das machte die dünne Bank gegen Frankfurt deutlich. Das Personal, das vorhanden ist, ist dennoch imstande, einzelne Löcher zu schließen. Die Offensive funktioniert auch ohne Honorat, das Mittelfeld ist auch in Abwesenheit von Reitz dicht.

In dieser Hinsicht hat eine Entwicklung stattgefunden. Zu erinnern sei an die Saison 2022/23, in der sich Daniel Farke gezwungen sah, Christoph Kramer als Alternative zu Lars Stindl auf der Zehn einzusetzen, während hinter Marcus Thuram nur der vorherige U23-Stürmer Semir Telalović zur Verfügung stand.

Die Mannschaft stellte sich damals fast von selbst auf, während Seoane im Februar 2025 mehrere Optionen hat, um auf Entwicklungen zu reagieren oder neue Impulse zu setzen. Sportlich kann auch der Ausfall von Moritz Nicolas kompensiert werden, solange das Verletzungspech Jonas Omlin losgelassen hat.

Hatte nach den Niederlagen zum Jahresauftakt so mancher einen Rückfall in alte Zeiten befürchtet, so hat sich Borussia seither in der oberen Tabellenhälfte festgespielt. Das Trio Honorat, Reitz und Nicolas wird zwar vermisst, die Alarmglocken sind aber still geworden.

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