3 Gründe: Deshalb läuft es immer besser bei Kapitän Gündoğan

İlkay Gündoğan war bei den beiden Siegen in der EM-Gruppenphase Schlüsselfigur bei Deutschland. Der Kapitän hat sich aus seinem Loch gezogen.

Stuttgart – Die Personalie İlkay Gündoğan war in der Vorbereitung auf die Europameisterschaft in der Öffentlichkeit durchaus ein Thema. Der Mannschaftskapitän der DFB-Elf konnte selbst bei den hoffnungsvollen Gesamtauftritten von Deutschland im Frühjahr in Frankreich (2:0) oder gegen die Niederlande (2:1) nicht glänzen. Die Spiele liefen an ihm vorbei, er wurde jeweils von Bundestrainer Julian Nagelsmann als erster Profi ausgewechselt. Bei der EM ist er aber nun voll da. Im zweiten Gruppenspiel gegen die Ungarn (2:0) war Gündoğan Matchwinner. fussball.news nennt drei Gründe für den Wandel.

1) Trainerteam und Mannschaft vertrauen Gündoğan

Gündoğan hat unter seinem Ex-Trainer Pep Guardiola bei Manchester City alles erreicht, was möglich war. Der 33-Jährige ist dennoch nie abgehoben, ein arrogantes oder selbstverliebtes Auftreten ist ihm fremd. Dennoch geriet der sensible Profi in der Öffentlichkeit in die Kritik. Und immer wieder stellte sich die Frage, warum er bei City oder seinem neuen Klub FC Barcelona glänzen könne, nicht aber im DFB-Team?

Nagelsmann verriet: „Wir haben sehr viel mit İlkay gearbeitet, er hat sehr viel Kontakt mit uns.“ Nach dem Sieg gegen Ungarn wurde Gündoğan nach Vorlage und Tor von der UEFA zum „Man of the Match“ gewählt. Der Bundestrainer nannte einen wesentlichen Faktor: „Wir haben großes Vertrauen in ihn, weil wir wissen, was in ihm steckt.“ Gündoğan selbst bestätigte: „Ich spüre das Vertrauen von Trainer, Trainerteam, Mitspielern und vom Staff. Dadurch fühle ich mich wohl. Das ist ein sehr gutes Vorzeichen, um befreit aufzuspielen.“ An vier der sieben Turniertore war der Mittelfeldmann direkt beteiligt – eine starke Quote.

2) Zusammenspiel mit Kroos verbessert sich

Als Toni Kroos seine Rückkehr im Frühjahr feierte, veränderte sich die Statik des deutschen Spiels. Der Superstar von Real Madrid ist sofort zum Dreh- und Angelpunkt geworden, er wird permanent gesucht und gefunden. Auch gegen Ungarn hatte Kroos wieder 147 Ballkontakte, 95 Prozent seiner 131 Pässe kamen beim Mitspieler an. An eine solche dominante Persönlichkeit musste sich das damals noch in der Findungsphase befindende Team erst gewöhnen.

Gündoğan nahm seitdem eine etwas offensivere Rolle ein, er ist der „Connector“ für Florian Wirtz und Jamal Musiala. Inzwischen fühlt er sich auf dem Platz immer wohler. Vor allem das Zusammenspiel mit Kroos fruchtet immer besser: „Wir haben es geschafft, eine gewisse Balance in die Mannschaft zu bringen. Da wir so versetzt spielen, ergänzen wir uns gut.“ Nagelsmann ist es offenbar gelungen, optimale Rollen für die beiden Strategen zu finden.

3) Gesamte Team hat sich gesteigert – davon profitiert auch Gündoğan

Am Ende ist Fußball ein Mannschaftssport – dafür zahlt der Autor dieses Textes auch gerne drei Euro ins Phrasenschwein. Allerdings steckt in diesem Satz so viel Wahrheit. Wenn alle Glieder einer Kette ineinandergreifen, dann profitieren alle voneinander. Nagelsmann drückte das so aus: „Wir müssen İlkay pushen, dann kann er uns auch pushen.“ Die ersten beiden Gruppenspiele machen Fußball-Deutschland jedenfalls Lust auf mehr.

Mit einer solchen Performance gibt es natürlich kaum Raum für Kritik am Spielführer der Nationalmannschaft. Doch jetzt gilt es auch für Gündoğan, die bislang gezeigten Leistungen in den großen Duellen abzuliefern. Das DFB-Team hat einen starken Auftakt geliefert und die Euphorie zurück ins Land gebracht. Ernst wird es aber erst dann, wenn der Kontrahent Spanien, Italien, England oder Frankreich heißt.

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