Deutscher Ex-Schiedsrichter attackiert Zwayer nach Elfmeter-Entscheidung für England

Nach Englands Sieg im EM-Halbfinale: Manuel Gräfe kritisiert Felix Zwayer heftig. Auch Holland-Star und englische Stimmen monieren Leistung.

Dortmund - Der deutsche Schiedsrichter Felix Zwayer steht nach einer Elfmeter-Entscheidung im EM-Halbfinale zwischen England und den Niederlanden heftig in der Kritik. Besonders in den sozialen Medien wird fleißig über die Entscheidung debattiert, die Harry Kane in der 17. Minute zum 1:1-Ausgleich verwandelte. Am Ende verloren die Niederländer das Spiel schließlich mit 1:2.

Manuel Gräfe
Geboren:21. September 1973 in West-Berlin
Beruf:Sportwissenschaftler
Bundesliga-Spiele als Schiedsrichter geleitet:268

Deutscher Ex-Schiedsrichter attackiert Zwayer nach Elfmeter-Entscheidung im EM-Halbfinale

Manuel Gräfe, selbst ehemaliger FIFA-Schiedsrichter, äußerte sich nun scharf auf X in Richtung der UEFA-Verantwortlichen, aber auch gegenüber Zwayer: „Uefa-Ref-Kommission bekam das, was nicht sein musste, aber sehenden Auges passieren musste: Eine Schiedsrichter-Diskussion! Als ob es in ganz Europa keinen anderen gegeben hätte. Ein Schlag für alle integeren und besseren Refs und so unnötig wie ein Kropf. C‘est la vie!“

Auch der niederländische Abwehrchef Virgil van Dijk zeigte sich nach dem Spiel enttäuscht und monierte hinsichtlich des Unparteiischen: „Die Tatsache, dass er direkt in die Kabine rennt, sagt alles.“

Van Dijk führte weiter aus, dass die Niederländer viele Entscheidungen des deutschen Schiedsrichters in den letzten Minuten des Spiels anzweifelten. Aber auch der Strafstoß zu Beginn der Begegnung löste bei dem Oranje-Star Unverständnis aus. „Ich hätte den Elfmeter nicht gegeben. Aber letztlich hat der VAR eingegriffen – und das müssen wir akzeptieren“, so van Dijk bei Magenta TV.

Selbst englische Experten hadern mit Zwayer nach Leistung im EM-Halbfinale

Dieses Urteil teilt offenbar auch Gräfe. Schon vor dem Spiel hatte er gewarnt, dass Zwayer „sicher nicht der schlechteste Schiedsrichter der Bundesliga - aber auch nicht der beste“ sei. Gräfe beanstandete dabei insbesondere Zwayers Persönlichkeit und seine Spielmanagement-Fähigkeiten.

Aber auch in England war man vorab skeptisch mit Blick auf Felix Zwayer. Der englische Nationalspieler Gary Neville bezeichnete die Elfmeter-Entscheidung dann sogar im Nachgang als „Schande“, obwohl seine eigenen Farben hiervon profitierten: „Eine skandalöse Entscheidung. Dass so ein Elfmeter verhängt wird, egal wann, und schon gar nicht in einem so wichtigen Spiel. Er geht natürlich rein und versucht, den Schuss zu blocken. Das ist niemals ein Elfmeter.“

Jamie Carragher, einstiger Nationalverteidiger der Engländer, stimmte ebenfalls zu und schrieb auf X: „Niemals ein Elfmeter.“ Pierre van Hooijdonk, einstiger niederländischer Nationalspieler, äußerte sich parallel ebenfalls kritisch und warnte vor einer Inflation von Elfmeter-Entscheidungen im Finale, sollte diese Tendenz anhalten.

Zwayer und die Bellingham-Vorgeschichte

Die Ansetzung von Zwayer sorgte im Vorfeld auch aufgrund früherer Kontroversen für Diskussionen. Jude Bellingham hatte den Schiedsrichter zu seiner Zeit bei Borussia Dortmund nach einer Niederlage gegen den FC Bayern massiv kritisiert und bekam für eine damals getätigte Aussage eine 40.000-Euro-Geldstrafe aufgebrummt.

Immerhin: Mit dem Ausgang der Partie dürfte letztendlich auch Bellingham sehr einverstanden sein. Am kommenden Sonntag (21 Uhr) trifft sein Team schließlich im EM-Finale auf Spanien. (dpa/chnnn)

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