Trotz Überzahl verliert Borussia Mönchengladbach das DFB-Pokal-Spiel gegen Eintracht Frankfurt. Deutliche Kritik kommt von Angreifer Tim Kleindienst.
Mönchengladbach – Borussia Mönchengladbach musste wenige Wochen nach ihrem Aufeinandertreffen in der Bundesliga eine erneute Niederlage gegen Eintracht Frankfurt hinnehmen. Diesmal war es das DFB-Pokal-Duell, das die Borussia verlor.
Gladbach wird in Überzahl ausgekontert
In Überzahl - aufgrund einer roten Karte gegen Arthur Theate in der 15. Minute - konnte die Mannschaft von Gerardo Seoane, der seinen 46. Geburtstag feierte, die auf Konter wartenden Frankfurter nicht bezwingen. Trotz eines höheren Ballbesitzanteils gelang es den Fohlen, die in der Offensive mit Franck Honorat, Florian Neuhaus, Kevin Stöger und Tim Kleindienst begannen, nur selten, Torgefahr zu erzeugen.
Hugo Ekitiké (45.+2) und Omar Marmoush (70.) trafen jeweils für die Eintracht, während Ko Itakura nach einem Eckball das einzige Tor für Borussia (47.) erzielte. Im weiteren Spielverlauf versuchten die Gladbacher, durch Flanken ins Zentrum Gefahr zu erzeugen, doch entweder fehlte die Präzision oder die Besetzung im Strafraum war unzureichend.
Kleindienst wird deutlich: „Nie das Gefühl, Torgefahr zu entwickeln“
Kleindienst äußerte in der Mixed Zone seinen Unmut über den zähen Ballvortrag. „Wir waren nicht in der Lage, etwas mit der Überzahl anzufangen. Wir hatten viel Ballbesitz und viele Situationen, wo wir in Flankennähe waren, aber man hatte trotzdem das Gefühl, dass gar nicht so viele Bälle in den Sechzehner gekommen sind“, kritisierte der Stürmer. „Es fehlt einfach die letzte Konsequenz und diese Kaltschnäuzigkeit, die du an den Tag legen musst, um ein Tor zu schießen. Dass du hier 1:2 verlierst, ist komplett inakzeptabel.“
Kleindienst betonte, dass der Ansatz, das Spiel über die Außenbahnen zu gestalten, aufgrund der Frankfurter Unterzahl richtig gewesen sei, „weil du weißt, sie werden eher das Zentrum verdichten“. Allerdings hätte es „mehr Personal in der Mitte“ gebraucht, um mehr Durchschlagskraft zu erzeugen. „So, wie wir durchgestoßen sind, war es viel zu ungefährlich. Wir waren oft zu ungenau, haben nicht mal richtig geguckt.“
Kleindienst setzte seine Kritik fort: „Sie waren einer weniger, am Ende stehen trotzdem neun Leute hinten drin, die musst du bespielen“. Der deutsche Nationalspieler bemängelte die fehlende Erfolgsquote in „gewissen Eins-gegen-eins-Situationen“, die nötig gewesen wären, um die Abwehrkette der Eintracht zu durchbrechen. „Und die Schüsse, auch von der Sechzehnerkante, die müssen mal aufs Tor kommen, weil man dann einen Abpraller kassieren kann“, so Kleindienst. „Wir schießen über das Tor, wir schießen in den Mann, die werden geblockt. Das ist natürlich nervig, weil du nie das Gefühl hast, richtig Torgefahr zu entwickeln.“
Kleindienst versteht Fan-Wut: „Das ist nicht zu akzeptieren“
Zusätzlich zu diesen Problemen kamen die Gegentore, die genau so gefallen seien wie vorhergesagt. „Wir bekommen das Gegentor so, wie wir wussten, wie Frankfurt spielt. Das ist das, was einen so extrem ankotzt. Du analysierst es so, dass du eine gute Restverteidigung brauchst, am Ende kontern die dich in Unterzahl aus“, resümierte Kleindienst, der nicht zum ersten Mal das Abwehrverhalten kritisierte.
Den Ärger der Fans, die nach dem Spiel den Dialog mit der Mannschaft suchten, konnte Kleindienst nachvollziehen. „Die Fans haben in letzter Zeit viel durchgemacht, aber selbst das ist nicht zu akzeptieren. Sie stehen immer hinter uns, aber es geht immer um eine Art und Weise.“ Doch diese „war heute nicht so zu hundert Prozent da“, wie Kleindienst feststellen musste.
Das Ausscheiden aus dem Pokal ist ein weiterer Rückschlag für Borussia Mönchengladbach. Am Sonntag (17.30 Uhr) werden die Fohlen gegen Werder Bremen antreten und Punkte sammeln müssen, ehe die Stimmung endgültig kippt.