Warum Kleindienst den Schritt nach Gladbach mit Bedacht geht

Tim Kleindienst hat bewusst den Sprung vom 1. FC Heidenheim zu Borussia Mönchengladbach gewagt. Auf dem Weg half eine frühere Erfahrung.

Mönchengladbach/Rottach-Egern – Von den drei Neuzugängen bei Borussia Mönchengladbach ist Tim Kleindienst der auffälligste. Das liegt nicht nur an seiner Körperlänge von 1,94 Metern, sondern auch an seinem Auftreten. Der Stürmer ist das Gegenteil von scheu, immer für einen Scherz zu haben und nimmt auch mal eine Kamera des Fohlen-TV-Teams in die Hand, um die Anreise zum Trainingslager am Tegernsee zu filmen.

Erster Abschied aus Heidenheim ging schief

Der 28-Jährige hat seine Komfortzone Heidenheim - Kleindienst absolvierte 172 Pflichtspiele für den FCH und erzielte 83 Tore - verlassen. Schon im Sommer 2020 wagte Kleindienst einen Wechsel, schloss sich seinerzeit dem belgischen Erstligisten KAA Gent an. „Ich hatte einen Plan. Wir haben Champions-League-Qualifikation gespielt, waren in der letzten Runde, haben Europa League gespielt“, erinnert sich Kleindienst, der allerdings ein halbes Jahr später nach Heidenheim zurückkehrte.

Die sechs Monate in Gent seien „eine brutal negative Erfahrung“ gewesen, die als Fußballer aber auch hilfreich sei, „weil man danach besser handeln kann“. Wie sich das auf den Wechsel nach Gladbach ausgewirkt hat? „Ich habe bei dem Wechsel 20-mal mehr darüber nachgedacht als damals“, erläutert Kleindienst.

Kleindienst will sich in Gladbach beweisen

Angesprochen darauf, ob er womöglich nur in Heidenheim funktioniert, widerspricht der Stürmer. In Gent, das seinerzeit auch Niklas Dorsch aus Heidenheim verpflichtete, wurde Kleindienst von Jess Thorup empfangen, der im August 2020 durch László Bölöni ersetzt wurde. Nach nur einem Monat nahm Gent den nächsten Trainerwechsel vor, Wim De Decker blieb immerhin von Mitte September bis Anfang Dezember im Amt, bis Hein Vanhaezebrouck das Zepter übernahm und bis zum Ende der abgelaufenen Saison im Amt blieb.

„Es war von Anfang an schwierig. Du bereitest dich vor, kommst nach Gent, hast mit dem Trainer gesprochen, der wird aber nach zwei Wochen entlassen. Dann kommt ein neuer, der komplett andere Ideen hat“, reflektiert Kleindienst sein Kapitel in Belgien. Hinzu kam die Corona-Pandemie, „du hast die Familie nicht gesehen, warst alleine da. Es war ein Strudel, der sehr negativ war.“

Kleindienst will „ein gewisses Puzzlesteinchen“ sein

Zwar hätte er sich erneut für den Schritt nach Gent entschieden, weil die Europapokal-Aussicht so lukrativ war, doch Kleindienst ist froh, jetzt im Trikot von Borussia Mönchengladbach anzugreifen. „Diese Strahlkraft, diese Fanbase; auch am Stadion, alles, was vor Ort da ist, das ist als Spieler schön zu sehen“, staunt der 28-Jährige über seinen neuen Arbeitgeber. „Man hat viele Möglichkeiten, die man nutzen kann, was auch für die Professionalität des Vereins spricht. Es wird sich sehr viel gekümmert, es wird sehr viel abgedeckt.“

Der Neuzugang will etwas zurückgeben und der Fohlen-Elf ein Element bescheren, das ihm Frank Schmidt in Heidenheim eingebrannt hat: „Wir brauchten Mentalität, Intensität, das Läuferische. Wir hatten nicht die Fußballer, die Gladbach hatte, dafür haben wir das andere in Perfektion beherrscht — darum sind wir auf Platz acht gelandet.“ Er sei keine Edeltechniker, betont Kleindienst, deshalb habe er die Intensität bei all seinen Stationen gebraucht. „Darum hat mich Gladbach vielleicht geholt, weil so ein gewisses Puzzlesteinchen in diesem Bereich gefehlt hat.“

28.02.2021

Landpark Lauenbrück

12.02.2021

Winterlandschaft in Rotenburg

22.12.2020

Weihnachtsbilder

29.10.2020

Herbstfotos der Leser

Seitenanfang