Mats Hummels hat den neuen Modus der Champions League scharf kritisiert. Der Ex-Verteidiger von Borussia Dortmund macht einen Alternativvorschlag.
Dortmund – Der neue Gruppenmodus der Champions League soll laut der UEFA mehr Spannung versprechen. Mats Hummels ist allerdings kein Freund von der Europapokalreform.
Hummels kritisiert neue Champions League
Als Hummels mit Borussia Dortmund vergangene Saison das Finale der Königsklasse erreicht hat, setzte sich Schwarzgelb in einer Gruppe mit Paris St. Germain, der AC Mailand und Newcastle United durch. Anstelle von drei fixen Gruppengegnern spielen die Teilnehmer ab dieser Saison jedoch gegen acht unterschiedliche Mannschaften und liefern sich mit den übrigen 27 Champions-League-Teams Fernduelle um die Achtelfinaltickets.
„Meine erste Reaktion ist: Mir gefällt es nicht. Ich bin kein Fan davon, wie es gestaltet ist“, äußerte Hummels im Podcast „Alles ist schwer“ mit seinem Bruder Jonas ein kritisches Zwischenfazit. Im neuen Format seien die Mannschaften noch mehr vom Losglück abhängig: „Ich mochte es mit Hin- und Rückspiel. Es gibt Mannschaften, die sind extrem heim- oder auswärtsstark. Du hast das Glück oder vielleicht auch das Pech, welche Partien du gelost bekommst.“
Hummels wittert möglichen Spielerstreik
Aus Hummels‘ Perspektive handelt es sich um eine finanzielle Entscheidung der UEFA, um über weitere Spiele und Vermarktungsmöglichkeiten mehr Geld zu erwirtschaften. „Es klingt nach einer Reform, wie man noch sicherer geht, dass alle Top-Klubs für immer ihr Geld bekommen und weiter so wirtschaften können wie bisher, was auf keinen Fall in einem Fiasko enden könnte, wenn das irgendwann hinterfragt wird“, sagt der 35-Jährige mit beißender Ironie.
Es gehe „gefühlt darum, noch mehr Spiele zu schaffen, damit die Misswirtschaft fast aller beteiligten Klubs noch ein paar Jahre aufgefangen wird“, unterstrich der zur AS Rom gewechselte Innenverteidiger seine Kritik. Ewig lasse sich dieses Rad aber nicht weiterdrehen: „Ich glaube, es hört irgendwann auf, weil es den Spielern irgendwann wirklich komplett reicht.“
Hummels schlägt alternative Gruppenphase vor
Im sportlichen Sinne hätte Hummels lediglich die Setzlisten gestrichen, um das Risiko für die Spitzenvereine zu erhöhen, in schwierigen Gruppen zu landen. So bestehe auch die Chance, „dass du eine Gruppe mit Real Madrid, Manchester City, Bayern München und Paris St. Germain hast. Nicht dieses: ‚Wir stellen sicher, dass alle Top-Teams immer weiterkommen und die besten Chancen haben‘“, erläuterte Hummels.
„Manchmal fände ich es schön, wenn es nicht immer darum gehen würde, dass man den Leuten den Weg so einfach wie möglich macht“, so Hummels, der gleichwohl weiß: „Das werden die Teams aber nicht mit sich machen lassen.“ Denn finanzielle Sicherheit war in den vergangenen Jahrzehnten eine große Bedingung der Vereine in den Verhandlungen mit der UEFA, die wiederum mit Drohgebärden einer Super League konfrontiert worden war.