Borussia Mönchengladbach wird in zweieinhalb Wochen die Saisonvorbereitung aufnehmen. Ein erster Profi träumt bereits jetzt von einem Stammplatz.
Mönchengladbach – Nach der enttäuschenden Saison 2023/24 will Borussia Mönchengladbach ab dem Trainingsauftakt am 10. Juli einen Entwicklungsschritt machen. Während Cheftrainer Gerardo Seoane trotz der schwachen Rückrunde - die Ausbeute von 14 Punkten bedeutete Platz 17 in der Rückrundentabelle - im Amt bleibt, wird der Umbruch im Kader vorangetrieben.
Gladbach bastelt am Kader
Am Donnerstag hat Borussia laut übereinstimmenden Medienberichten einen weiteren Schritt in Richtung eines Transfers von Stürmer Tim Kleindienst getan. Sollte der Torjäger des 1. FC Heidenheim (12 Bundesligatore) an den Niederrhein wechseln, wäre eine Weiterverpflichtung von Leih-Stürmer Jordan vom Tisch. Zuvor wurden die Verpflichtungen von Philipp Sander (Holstein Kiel) und Kevin Stöger (VfL Bochum) unter Dach und Fach gebracht.
Durch Sander und Stöger steigt der Konkurrenzkampf im Mittelfeld, zumal Oscar Fraulo vom FC Utrecht zurückkehrt. Das Trio konkurriert mit Julian Weigl, Rocco Reitz, Manu Koné, Florian Neuhaus und Christoph Kramer um drei Positionen, die in der abgelaufenen Saison unter Seoane verfügbar waren. Dennoch lässt ein erster Profi mit einer Stammplatzansage aufhorchen.
Sander will nicht auf der Bank versauern
„Mir wird niemand etwas zusichern. Aber ich bin nicht gekommen, um einen Bankplatz warmzuhalten. Das ist meine Ambition und wird auch von mir erwartet“, sagt Sander im Interview mit Sport Bild. Der vorherige Kieler Kapitän will sich in Gladbach durchsetzen, obwohl er auch mit den Störchen in der Bundesliga hätte angreifen können - denn Borussia ist in seinen Augen ein schlafender Riese.
„Für mich ist die Borussia ein riesiger Verein in Deutschland und ganz Europa. Vor drei Jahren wäre ich in Ohnmacht gefallen, wenn so ein Verein Interesse an mir gezeigt hätte“, sagt Sander über den Champions-League-Achtelfinalisten von 2021 und betont: „Der Klub ist für einige von außen vielleicht nicht mehr so sexy wie zu Champions-League-Zeiten – aber warum soll sich das nicht wieder ändern?“
Sander: Gladbach passt „wie die Faust aufs Auge“
Der Sander-Transfer erinnert an die Verpflichtung von Robin Hack im vergangenen Sommer. Schon für letztgenannten war der Wechsel von Drittliga-Absteiger Arminia Bielefeld zur Borussia ein scheinbar großer Sprung, doch im Laufe der Saison entwickelte sich Hack zum Lichtblick und Stammspieler in der Offensive.
Ob Sander ein ähnlicher Schritt gelingen wird? Der Mittelfeldneuzugang sieht sich jedenfalls dafür gerüstet, in Gladbach Fuß zu fassen. „Borussia ist ein Klub, der zu mir als Spielertyp wie die Faust aufs Auge passt, der dafür steht, mutigen und guten Fußball zu spielen.“
Ein Ziel des 26-Jährigen lautet, dem Zentrum Ruhe zu verleihen: „Ich bin ein Stratege auf dem Platz, der versucht, mit seiner ruhigen Spielweise voranzugehen. Seriosität und Abgeklärtheit sind wichtig, das möchte ich einbringen.“ Und mit seiner Erfahrung als Kieler Kapitän bringt Sander die in Gladbach vermissten Führungsqualitäten mit. Dennoch wird er sich mit dem Trainingsstart gegen alle Konkurrenten durchsetzen müssen.