Nico Schlotterbeck konnte sein unerwartetes Comeback nicht feiern. Nach dem 1:1 gegen 1899 Hoffenheim startete der Verteidiger eine Wutrede.
Dortmund – Borussia Dortmund hat in der Bundesliga zum dritten Mal in Folge die Punkte geteilt. Nach den beiden 1:1-Remis gegen den FC Bayern und Borussia Mönchengladbach endete auch das Duell mit 1899 Hoffenheim 1:1.
Unentschieden treibt Schlotterbeck zur Weißglut
Giovanni Reyna brachte den BVB in der 46. Minute in Führung, Jacob Bruun Larsen erzielte in der Nachspielzeit (90.+1) den Ausgleich. Davor verpasste Schwarzgelb den zweiten Treffer, Chancen waren nach dem vielversprechenden Abschluss durch Karim Adeyemi in der 55. Minute Mangelware.
Schon in der ersten Halbzeit fehlte Dortmund die Durchschlagskraft in der gegnerischen Hälfte und ließ die TSG mehrmals in den eigenen Sechzehner vordringen. Insgesamt blieb Schwarzgelb unter den Erwartungen und rutschte auf den achten Tabellenplatz ab.
Vor dem Spielbeginn feierte Dortmund das Blitz-Comeback von Nico Schlotterbeck, der sich am Mittwoch im Champions-League-Spiel gegen den FC Barcelona (2:3) am Knöchel verletzte. Freude kam beim deutschen Nationalspieler angesichts der schwachen Leistung aber nicht auf. „Das war - mal abgesehen von den Auswärtsspielen - das schlechteste Spiel, das wir gemacht haben“, sagte Schlotterbeck nach dem Abpfiff bei DAZN.
Schlotterbeck wütet über BVB-Leistung
Der 25-Jährige äußerte sich überraschend deutlich über die erbrachte Leistung und legte den Finger tief in die Wunde. „Wir hatten unfassbar viele Ballverluste, wir hatten keine Klarheit in unserem Spiel, das war teilweise Wahnsinn. Wir kamen in der zweiten Halbzeit kaum in die gegnerische Hälfte“, sagte Schlotterbeck und betonte: „Wie wir teilweise ohne Energie gespielt haben, das geht nicht. Wir haben das in der Pause angesprochen, es wurde auch ein bisschen lauter, aber wir haben es in der zweiten Halbzeit nicht hinbekommen. Wir wollten, aber es ging nichts, wir waren sehr unsauber, sehr unseriös.“
Die hohe Belastung in der Hinrunde und allen voran das intensive Duell gegen Barcelona dürfe nicht als Ausrede gelten, so Schlotterbeck: „Wir sind Fußballprofis, es sind vier Tage nach dem Barcelona-Spiel, da erwarte ich von der Mannschaft, dass sie über 90 Minuten an den Anschlag geht. Das war mir von der ganzen Mannschaft zu wenig, da nehme ich mich natürlich mit rein.“
Dortmund tritt in der Bundesliga auf der Stelle
Seit nunmehr vier Pflichtspielen wartet Dortmund auf einen Sieg. Im Vergleich zur Vorsaison stehen in der Bundesliga drei Punkte weniger auf dem Konto (22 vs. 25 in 2023/24), der Rückstand auf den Spitzenreiter FC Bayern beträgt elf Punkte.
Schon nach dem Remis in Gladbach erhob Schlotterbeck den Anspruch, Gegner dieser Qualität zu bezwingen. Dem verlieh der Innenverteidiger am Sonntagabend Nachdruck. „In einem Heimspiel, in dem wir gewinnen müssen, weil wir dranbleiben müssen, ist das unerklärlich. Wir sind Borussia Dortmund, wir müssen sonntags gegen Hoffenheim gewinnen. Ich erwarte von den Jungs, dass sie voll ans Limit gehen.“
Er selbst wird nun allerdings den Knöchel schonen müssen, um gegen den VfL Wolfsburg (22. Dezember) wieder an Bord zu sein.