RB-Boss kritisiert „überschrittene Grenzen“ nach Wolfsburg-Wechsel

Marcel Schäfer hat seit August die sportliche Leitung bei RB Leipzig inne. Sein Abschied vom VfL Wolfsburg war weit entfernt von geräuschlos.

Leipzig – Im Fußball ist oft von Domino-Effekten auf dem Transfermarkt die Rede. Üblicherweise bezieht sich dies nicht auf Verantwortliche. Allerdings kann es auch da zu entsprechenden Szenarien kommen. Ein Beispiel bot die Lage von Marcel Schäfer beim Wechsel vom VfL Wolfsburg zu RB Leipzig, wo er die Nachfolge von Max Eberl antrat.

Die Sachsen hatten sich im September 2023 von Sportchef Eberl getrennt, der im Frühjahr beim FC Bayern anheuern sollte. Einen Ersatz holte der zweifache DFB-Pokalsieger nicht sofort. Erst am 01. August trat Schäfer seine Stelle an. Vorausging ein längeres Tauziehen zwischen Wolfsburg und Leipzig um die Ablöse. Der Ex-Nationalspieler hätte sich einen würdevolleren Abschied aus der Autostadt erhofft.

RB Leipzig buhlte schon 2021 um Marcel Schäfer

„Ich hatte wunderschöne 17 Jahre in Wolfsburg, bin den Menschen dort unendlich dankbar“, sagte Schäfer am Sonntag im ‚Doppelpass‘ beim TV-Sender Sport1. Als Profi war er mit den Wölfen Meister geworden, nach der Karriere stieg er vom Sportdirektoren zum Geschäftsführer auf.

„Nach sieben Jahren im Management war es für mich an dem Zeitpunkt zu sagen, vielleicht brauchen der Klub und ich einen neuen Impuls. Als dann die Anfrage von Oliver Mintzlaff und Mario Gómez kam, die 2021 schonmal da war, war mir schnell klar, das interessiert mich sehr, ein Teil von RB Leipzig zu werden“, berichtete Schäfer.

Marcel Schäfer: „Es wird eine Schlammschlacht draus gemacht“

Dies habe er in einem ehrlichen Gespräch mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden des VfL Wolfsburg frühzeitig deutlich gemacht, „weil es mein Verständnis von respektvollem Miteinander ist und weil ich nicht wollte, dass jemand es über die Presse erfährt“, so Schäfer. Der Aufsichtsrat um den ehemaligen VW-Vorstand Frank Witter entschied sich mitten im Abstiegskampf der Bundesliga für die sofortige Trennung vom Sportchef, der einen reibungslosen Übergang im Sommer angestrebt hatte.

Schäfer fühlte sich anschließend offenbar in der Öffentlichkeit als der Buhmann dargestellt. „Es gab Reaktionen mir und meiner Familie gegenüber, die deutlich die Grenzen überschritten haben. Bei aller Emotion, die zum Fußball gehört, bei aller Kritik, die man in solchen Positionen akzeptieren muss, wurden da Grenzen überschritten. Ich habe dazu nichts gesagt, weil ich weiß, was daraus gemacht wird. Es wird eine Schlammschlacht draus gemacht.“

Schäfer wolle sich selbst nicht weiter zu den Umständen seines Abschieds aus Wolfsburg äußern. Leipzig einigte sich mit den Wölfen letztlich auf eine kolportierte Ablöse von 1,5 Millionen Euro. RB liegt in der Bundesliga auf Rang zwei, steht aber in der Champions League punktlos vor dem Aus in der Vorrunde.

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