Die Suche ist beendet. Real Madrid hat einen neuen Trainer gefunden. Ein Spanier tritt in die Fußstapfen von Zinedine Zidane.
Update vom 29. Oktober 2018: Die Amtszeit von Julen Lopetegui scheint nicht von langer Dauer zu sein. Nach der 1:5 Niederlage im Clasico soll er laut spanischen Medien entlassen werden. Auch sein Nachfolger soll bereits feststehen.
Madrid - Der spanische Fußball-Nationaltrainer Julen Lopetegui wird nach der Weltmeisterschaft bei Champions-League-Sieger Real Madrid Nachfolger des zurückgetretenen Zinédine Zidane. Das teilte der Club drei Tage vor dem ersten WM-Spiel der Spanier gegen Europameister Portugal mit.
Lopetegui werde einen Dreijahresvertrag unterzeichnen, hieß es am Dienstag. Der Trainer hatte erst kurz vor der WM seinen Vertrag bei den Spaniern um zwei Jahre verlängert. Lopetegui kehrt damit zu dem Verein zurück, für den er einst als Ersatztorwart, in der Scouting-Abteilung und als Coach der zweiten Mannschaft tätig war.
Der 51 Jährige ist seit Juli 2016 Trainer der Nationalmannschaft. Der Weltmeister von 2010 ist in den 20 Länderspielen unter Lopetegui ungeschlagen und gewann dabei 14 Mal. Für einen Umbruch beim spanischen Rekordmeister scheint Lopetegui der richtige Mann zu sein. Weltmeister-Coach Vicente del Bosque, einst selbst in Madrid als Spieler und Trainer erfolgreich, lobte seinen Nachfolger: "Er ist ein Mann mit viel Erfahrung. Gut ausgebildet, mit großem Enthusiasmus und enormer Lebensfreude bei der Arbeit."
Lopetegui will „keine Revolution in Gang setzen“
Zudem kennt Lopetegui die Stärken des spanischen Nachwuchses, der nicht nur in der Real-Akademie in Valdebebas beheimatet ist: 2013 holte er mit der U21 den Europameistertitel. Den Übergang in Madrid wird er behutsam moderieren, so wie er es bereits in der Nationalmannschaft nach der EM-Enttäuschung 2016 getan hatte. "Wir werden keine Revolution in Gang setzen, sondern eher eine Weiterentwicklung mit unseren Ideen", sagte Lopetegui bei seinem Amtsantritt. Diese Einstellung dürfte den Königlichen gefallen.
Spanischer Verband: Lopetegui hatte eine Ausstiegsklausel
Julen Lopetegui kann dank einer Ausstiegsklausel Trainer von Champions-League-Sieger Real Madrid werden. Dies geht aus einer Erklärung des spanischen Fußball-Verbandes (RFEF) hervor, die am Dienstag im WM-Camp des Ex-Weltmeisters im russischen Krasnodar veröffentlicht wurde. „Die RFEF wird die Zahlung für die Ausstiegsklausel erhalten, damit der derzeitige Nationaltrainer bei Real Madrid unterschreiben wird“, heißt es darin. Eine Summe wurde vom Verband nicht genannt, laut der spanischen Sportzeitung Marca soll die festgeschriebene Ablösesumme zwei Millionen Euro betragen. Der Verband bat zudem um „maximalen Respekt“, um der Mannschaft die bestmögliche Konzentration auf ihr erstes WM-Spiel am Freitag in Sotschi gegen Europameister Portugal zu ermöglichen.
Bevor er bei der spanischen Auswahl die Nachfolge von Vicente Del Bosque antrat, hatte Lopetegui den portugiesischen Traditionsverein FC Porto trainiert. Dort war er im Januar 2016 wegen Erfolglosigkeit entlassen worden. Als Spieler war Lopetegui sowohl für Real Madrid als auch den FC Barcelona aktiv, sein einziges Länderspiel absolvierte er 1994 gegen Kroatien.
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dpa/sid