Die deutsche Nationalmannschaft peilt bei der Heim-EM den Gruppensieg an. Dafür geht Julian Nagelsmann offenbar ins Risiko.
Herzogenaurach – Am Sonntagabend (21 Uhr) wird die deutsche Nationalmannschaft ihr letztes Gruppenspiel bei der Heim-EM bestreiten. Nach den Auftaktsiegen gegen Schottland (5:1) und Ungarn (2:0) spielt die DFB-Elf gegen die Schweiz um die Spitzenplatzierung in Gruppe A.
Quartett vorbelastet: Nagelsmann trifft offenbar Startelf-Entscheidung
Angesichts von zwei Punkten Vorsprung auf die Eidgenossen genügt in der Theorie ein Unentschieden, um Platz eins zu festigen. Wie die Bild-Zeitung berichtet, will sich Julian Nagelsmann aber keineswegs auf der Ausgangssituation ausruhen - und geht dafür wohl ins Risiko.
Nach Informationen des Boulevardblatts tendiert der Bundestrainer dazu, erneut auf Veränderungen in der Startelf zu verzichten, obwohl mit Jonathan Tah, Antonio Rüdiger, Maximilian Mittelstädt und Robert Andrich gleich vier Spielern eine Gelbsperre für das Achtelfinale droht. Das Quartett ist durch Verwarnungen aus den beiden ersten Gruppenspielen vorbelastet.
Einerseits wolle Nagelsmann die bestmögliche Startelf nominieren, um die Wahrscheinlichkeit eines Ausrutschers gegen die Schweiz zu minimieren. Andererseits solle sich die bisherige Mannschaft weiter einspielen, Selbstvertrauen sammeln und sich auf die K.-o.-Runde einschwören.
Denkt Nagelsmann bereits an das Viertelfinale?
Womöglich wäre ein Festhalten an der Stammelf auch ein Vorgriff auf das Viertelfinale. In der Runde der letzten Acht kann Deutschland auf Spanien treffen. Die Iberer haben bisher die überzeugendsten Turnierleistungen gezeigt und sind seit 1988 bei Welt- und Europameisterschaften gegen die DFB-Elf ungeschlagen. Ein Ausfall eines Stammspielers im Achtelfinal-Duell mit einem Gegner des Kalibers von Dänemark oder Slowenien wäre schmerzhaft, aber eher zu verkraften als gegen eine absolute Top-Mannschaft wie Spanien.
Sollten Tah, Rüdiger, Mittelstädt und Andrich bis zum Viertelfinale keine weitere Karte kassieren und Deutschland das Halbfinale erreichen, wäre eine Gelbsperre indes ausgeschlossen. Nach der Runde der letzten Acht werden die zuvor verteilten Gelben Karten gelöscht, um zu verhindern, dass ein Spieler aufgrund einer Gelbsperre im Finale fehlt. Eine Gelb-Rote-Karte oder ein direkter Platzverweis führen hingegen trotzdem zu einer Sperre.