Alexander Nübel ist bis 2026 an den VfB Stuttgart ausgeliehen. Der FC Bayern scheint seine Torwart-Strategie ohne den Nationalspieler zu gestalten.
Stuttgart – Der VfB Stuttgart hat die Hinrunde durch Siege über den FC Augsburg und RB Leipzig auf Rang fünf beendet. Den Vizemeister muss man für die neuerliche Qualifikation zur Champions League in der zweiten Saisonhälfte deutlich dicker auf dem Zettel stehen haben, als es zeitweilig den Anschein machte. Alexander Nübel bekam in den ersten Partien des neuen Jahres nicht oft die Gelegenheit, sich auszuzeichnen.
Hinter dem Torhüter liegt ein bewegtes Jahr, in dem er Nationalspieler wurde, aber auch die Enttäuschung der Ausladung aus dem endgültigen EM-Kader durch Bundestrainer Julian Nagelsmann erlebte. Auf Klubebene war Nübel ein wichtiger Faktor auf dem Weg zur Vizemeisterschaft von Stuttgart, verlängerte vor einer erneuten Ausleihe seinen Vertrag beim FC Bayern bis 2029. Ob der Schlussmann je wieder für den Rekordmeister spielen wird, ist jedoch unklar.
FC Bayern scheint nicht mit Alexander Nübel zu planen
Immerhin stehen die Münchner nicht nur vor einer Verlängerung mit Kapitän Manuel Neuer, sondern wohl auch dicht vor einer Verpflichtung von Jonas Urbig. Neben dem Stuttgarter Dennis Seimen schätzen Experten den Jungprofi vom 1. FC Köln als das vielversprechendste Torhüter-Talent in Deutschland. Schwer vorstellbar, dass die Bayern Urbig auf Jahre hinaus als reine Nummer zwei sehen.
Insofern scheint der Rekordmeister indirekt die Weichen dafür zu stellen, dass Nübel den Klub endgültig verlässt. „Wenn Manuel Neuer jetzt verlängern sollte, wovon ich ausgehe, dann wird man sehen, ob wir 2026 zusammenfinden, Bayern München und ich. Oder ob wir dann sagen, hör zu, es gibt etwas anderes. Ich bin da nicht festgefahren auf irgendeinen Verein“, sagte Nübel zuletzt.
Nübel für Sebastian Hoeneß „ein absoluter Toptorhüter der Bundesliga“
Erster Ansprechpartner im Falle eines endgültigen Abschieds aus München wäre für Nübel aber sicher der VfB Stuttgart. Auch wenn der Klub die Perspektive von Seimen (19 Jahre alt) mutmaßlich nicht ewig verbauen will, können sich die Schwaben wohl durchaus vorstellen, Nübel dauerhaft unter Vertrag zu nehmen. „Grundsätzlich kann ich nur unterstreichen, wie viel Spaß es macht, mit Alex zusammenzuarbeiten“, sagte Trainer Sebastian Hoeneß vor dem Bundesliga-Spiel gegen den SC Freiburg.
Nübel sei ein „richtig guter Typ“ und ein „überragender“ Spieler: „Es ist ein absoluter Toptorhüter der Bundesliga. Deswegen sind wir froh, dass er das bei uns zeigt“, erklärte Hoeneß. Die Pläne des FC Bayern wollte der frühere Trainer der zweiten Mannschaft des Vereins nicht kommentieren. Dass sie Stuttgart entgegenkommen, liegt aber auf der Hand.
Jedenfalls scheint das Szenario völlig abwegig, das den VfB vor vollendete Tatsachen gestellt hätte: Der FC Bayern soll die Option haben, die Leihe von Nübel per Klausel bereits am Saisonende zu beenden. Mit einer Verlängerung von Neuer wäre das jedoch obsolet. Nübel schließt für sich konsequent aus, nach München zurückzukehren, solange der Weltmeister unter Vertrag steht.