Der VfB Stuttgart stellte bei der EM einen großen DFB-Block. Doch für den Torwart Alexander Nübel endete das Turnier in einer massiven Enttäuschung.
Stuttgart – Der VfB Stuttgart greift am Sonntag beim FC Augsburg ins neue Fußballjahr ein. 2024 war ein besonderes Jahr für die Schwaben, die als Vizemeister in die Champions League zurückgekehrt sind. Auch Alexander Nübel erlebte zwölf bewegte Monate. Der vom FC Bayern ausgeliehene Torhüter avancierte zum Nationalspieler, die EM wurde aber unverhofft zur großen Enttäuschung.
Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte mit Nübel insgesamt vier Schlussmänner ins vorläufige DFB-Aufgebot bestellt und angekündigt, das Quartett auch im endgültigen Kader zu behalten. „Wir haben vier Torhüter nominiert und werden auch mit vier Torhütern in die EM gehen. Da gibt es keinen Zweikampf mehr“, hatte Nagelsmann bei der DFB-Kaderbekanntgabe am 16. Mai erklärt.
Leroy Sané kostete Alexander Nübel den Kaderplatz bei der EM
Bei der endgültigen Meldung Anfang Juni fehlte Nübel dann doch. Bundestrainer Nagelsmann ließ durchblicken, dass die seinerzeit nicht ganz klare Fitness-Situation von Leroy Sané den Ausschlag gegen den Torhüter gab. Nübel hat sich nun im Podcast „kicker FE:male“ rückblickend zu der Sache geäußert.
„Maximal unglücklich war es für mich, weil vorher kommuniziert, dass ich auch dabei bin bei der EM. Und dann wurde zwei, drei Tage vorher umentschieden“, sagte Nübel. „Schön war es nicht, aber irgendwen musste es treffen und so ein bisschen im Bauchgefühl hatte ich es schon zwei Tage vorher, das hat sich dann leider auch bestätigt.“
Aus dem EM-Kader gestrichener Nübel: „Es tat sehr weh“
Die Enttäuschung war deshalb nicht geringer. Nübel verhehlt nicht, dass er durchaus emotional reagierte und erst nach vielen Gesprächen mit der Familie und Freunden zur Ruhe fand. „Ja, es tat sehr weh. Ich habe aber natürlich die EM verfolgt, war auch im Stadion gegen Ungarn“, so der VfB-Profi.
Nach dem Rücktritt von Manuel Neuer und wegen der Verletzung von Marc-André ter Stegen kam Nübel nach der EM zu seinen ersten Länderspielen. Für den Moment ist zwischen ihm und Oliver Baumann von der TSG Hoffenheim das Duell um den Stammplatz ausgebrochen, der aber nur für die Rückkehr von Ter Stegen warmgehalten wird.
Keine Kampfansage vom VfB-Torhüter zur WM 2026
Jedenfalls spart sich Nübel eine Kampfansage mit Blick auf die WM in Nordamerika im Jahr 2026. „Ich glaube, Marc wird bis dahin wieder fit sein. Ich hoffe, er kommt gut und gesund zurück. Bis dahin freue ich mich natürlich, wenn ich spielen darf, so viele Spiele machen darf wie möglich bei der Nationalmannschaft. Aber das Ziel habe ich mir so selbst nicht gesteckt, dass ich die Weltmeisterschaft spielen möchte.“
2026 könnte sich auch die Klubzukunft von Nübel entscheiden. Bis dahin ist er an den VfB Stuttgart verliehen, beim FC Bayern läuft sein Vertrag anschließend noch drei Jahre weiter. „Mein Lebensglück hängt nicht von Bayern München ab“, ließ Nübel im Podcast seine Zukunft offen.